125. Wald

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11.12.2024

Sicht Paula
,,Ich bin so müde und es ist so kalt!" beschwert sich Ben und kommt müde in das Zelt herein. Er streckt sich einmal und setzt sich dann auf die Couch,,Du hast dich 20 Meter bewegt und setzt dich schon wieder hin. Wie bist du eigentlich Arzt geworden?" frage ich und Elias lacht,,Was hast du denn letzte Nacht gemacht? Warst du feiern?" fragt Elias und schnell huscht der Blick von Ben zu mir,,Wo ist Julia? Ich habe sie heute morgen beim Frühstück gar nicht gesehen" lenke ich nun vom Thema ab,,Sie fährt die Strecke ab um eventuelle Gefahren zu erkennen oder ausschließen zu können" meint Elias und wir nicken,,Danach können wir ja wichteln. Ich habe die Zettel dabei" ich klopfe auf meine Jackentasche und lasse es Rascheln. Dort sind die Zettel drin,,Ja endlich. Ich habe für jeden von euch das passende Geschenk" erzählt Elias,,Du kannst aber nur einem ein Geschenk geben" meinen Ben und ich gleichzeitig und Elias lacht,,Keine Panik. Die anderen beiden Geschenke werden ein anderes Mal verschenkt" meint er und lacht,,Dann ist gut. Sonst müssten wir dir noch mal die Regeln vom Wichteln erklären" meint Ben und ich nicke.

Die Zeltplane wird zur Seite geschlagen und ein eisiger Wind fegt durch das Zelt

,,Julia!" schreit Ben und zieht die Knie näher an den Oberkörper um sich zu wehren,,Was ist denn passiert du Mimose?" fragt Julia und sieht ihn mitleidig an,,Es ist kalt draußen" beklagt sich Ben und Julia sieht mich an,,Männer" beklagen wir uns gleichzeitig und lachen dann laut los. Elias und Ben finden das gar nicht witzig und sehen sich an,,Frauen" äffen sie uns nach und wir lachen wieder.

,,Jetzt können wir aber wichteln" meint Elias und ich hole sie aus meiner Jackentasche und halte sie jedem hin. Jeder nimmt sich einen Zettel und faltet ihn heimlich aus. Ich habe Julia gezogen und weiß sofort,was ich ihr schenken kann. Auch die anderen drei scheinen sehr zufrieden zu sein und wir beginnen mit der Arbeit. Es sind noch nicht viele Patienten,hauptsächlich Besucher die im Schnee ausgerutscht sind. Es gibt viele Prellungen und noch keine schlimmeren Verletzungen. Während ich mit Elias ein paar Leute versorge,geht mir der Chat von Florian und mir nicht mehr aus dem Kopf. Nachdem der Patient gegangen ist, nehme ich meinen Mut zusammen und spreche Elias darauf an,,Über was haben sich Emma und Mikko eigentlich gestritten?" frage ich ganz beiläufig während sich Elias ein Glas Wasser einschenkt,,Es war ein kleiner privater Streit und ich dachte,er belastet das Arbeitsklima und habe mit den beiden geredet" meint er,,Privater Streit?" frage ich und ziehe eine Augenbraue in die Höhe,,Freundschaftlicher Streit. Hat Mikko dir nichts gesagt?" fragt Elias und sieht mich an. Ich schüttel den Kopf,,Hat er nicht. Um was ging es in dem Streit?" frage ich nun schärfer und stehe auf,,Kann ich dir nicht sagen. War auch nicht so wichtig. Hat sich alles geregelt" meint er und ich schnaufe,,Ich frage sonst Julia oder Leyla. Und Leyla hat doch damals gesagt,dass wir beide uns um die Assistenzärzte kümmern sollen. Also WAS WAR LOS?" frage ich nun lauter und Elias wirft die Hände in die Luft,,Emma und Mikko haben miteinander geschlafen! Du solltest es nicht erfahren weil eure Ehe schlecht läuft!" meint Elias und in mir beginnt es zu kochen,,Ich gehe mal an die frische Luft" entschuldige ich mich und gehe nach draußen. Sofort wird mir kalt aber das ist mir egal. Ich gehe in den Wald hinein und laufe dort herum.

Nach einer Weile wird es dunkel und ich muss zurück. Doch das gestaltet sich schwierig. Ich kenne mich in Oberhof nicht aus und laufe einfach weiter. Dann setzt ein reges Schneetreiben ein und in wenigen Sekunden kann ich meine Hand vor Augen nicht mehr sehen. Ich torkel wie eine Betrunkene durch den Wald und kann nicht sehen,wohin ich laufe. Und dann passiert es. Ich kann nicht sehen wo ich hintrete und rutsche auf einer Mischung von Eis und Schnee aus und falle einen kleinen Abhang hinunter. Ich knalle mit meinem Kopf gegen einen Stein und werde bewusstlos.

Als ich wieder Erwache,liege ich im Schnee. Auf Kopfhöhe ist der Schnee ein wenig rot,ich habe eine Platzwunde an der Stirn und mein Bein tut weh. Ich liege einige Zeit regungslos im Schnee bevor ich aufschrecke. Im Unterholz knackt es und ein Mann kommt hervor.

,,Onkel Dwight?" frage ich überrascht und sehe die Gestalt an

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,,Onkel Dwight?" frage ich überrascht und sehe die Gestalt an. Wie damals ist er sehr gut gekleidet und hat seine Haare nach hinten gegelt,,Ja,ich bin es" meint er und kniet sich vor mich hin,,Das kann doch gar nicht sein. Du bist vor 12 Jahren gestorben" flüstere ich,,Ja aber ich bin für dich zurück gekommen. Du musst aufstehen. Deine Kollegen suchen schon nach dir und dein Fuß ist gebrochen. Stütz dich auf mich" befiehlt mein Onkel und hilft mir beim aufstehen und stützt mich zur Straße. Dort lässt er mich jedoch ohne ein Wort fallen und verschwindet im Wald. Ich sitze an der Straße und versuche aufzustehen. Es klappt jedoch nicht und ich lehne mich an einen Baum. Ich schließe meine Augen und denke an meine Familie. Meine Kinder die zuhause auf mich warten und ein schönes Weihnachtsfest mit mir verbringen wollen lasse ich jetzt im Stich. Ich spüre wie mein Puls langsamer wird und beginne zu lächeln.
Durch mein inneres Auge kommt Licht und ich öffne wieder meine Augen. Ein Auto hält vor mir und ich bilde mir ein, wie Ben und Elias auf mich zukommen

In aller Freundschaft-Forever Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt