Sicht Paula
Als Tom wieder aus dem CT kam,fuhren er und Mikko zurück auf Station und ich ging noch einmal auf Toilette. Als ich durch die Glasbrücke gehen wollte,traf ich auf Elias,Julia,Rebecca und Emma,,Paula,ist irgendwas passiert?" fragte Elias,,Nein ich war nur auf Toilette. Tom und Mikko sind schon im Untersuchungszimmer" meinte ich,,Wie geht es Tom?" fragte Emma,,Man kann den Leuten immer nur vor den Kopf gucken. Aber ich weiß,wie er sich fühlt" meinte ich,,Wie meinst du das?" fragte Rebecca,,Andere Geschichte. Habt ihr denn eine Idee?" fragte ich und setzte mit ihnen meinen Weg fort,,Das klingt nach einer Entzündung" meinte Rebecca
,,bakterielle Endophthalmitis" führte Emma weiter,,Das heißt Frau Krieger?" fragte Elias nun Rebecca,,Eine Entzündung durch den verletzten Ellenbogen,die sich auf den Sehnerv legt" meinte sie,,Ich mach sofort einen Abstrich" meinte Emma und zückte ihr Telefon,,Nein. Wenn Sie Tom helfen wollen,dann übernehmen Sie seine Schichten. Wir sind generell schon unterbesetzt durch das Fehlen von Ben, Leyla und Paula" meinte Elias,,Im nächsten Leben mach ich einen Beruf, wo ich auch noch hochschwanger arbeiten kann" verkündete ich und lächelte leicht,,Wie gesagt. Die medizinische Versorgung haben Doktor Moreau und ich im Griff" meinte Elias und ging auf einmal schneller,,Sie wollen ihrem Freund helfen. Was ist los mit dir?" fragte Julia,,Doktor Moreau wartet auf mich" meinte Elias und ging weiter. Julia und ich blieben stehen,,Ich habe eine Bitte an dich Julia. Ich komme vielleicht hier nicht bis 13:00 Uhr raus weil ich bei Tom bleiben muss. Könntest du Lola dann abholen und sie zu meiner Mutter bringen und ihr alles erklären?" fragte ich und Julia lächelte,,Nur für deinen Apfelkuchen" meinte sie und ich lächelte,,Abgemacht. Du bist meine Heldin" bedankte ich mich und ging wieder auf Station und zum Zimmer. Tom wurde schon untersucht und an der Tür hörte ich vertraute Klick-Laute. Tom bewegte sich durch den Raum zum Rollstuhl und ich lächelte,als ich es sah,,Was war das?" fragte Tom,,Klicksonar. Sehen durch hören" erklärte er knapp,,Du kannst dich mit Echoortung durch einen Raum bewegen?" fragte Mikko erstaunt,,Nur durch Räume die ich gut kenne,ich bin ziemlich aus der Übung" meinte Tom,,Ich kann es auch. Es ist wie eine neue Sprache zu lernen. In geschlossenen Räumen ist es anwendbar aber bei der S-Bahn ist man verloren" meinte ich und trat nun in den Raum und umarmte Tom der auch seine Arme um mich schlang,,Deine Freunde übernehmen deine Schichten und arbeiten bestimmt heimlich an einer Lösung" erzählte ich ihm und Tom nickte. Lächeln konnte er jedoch nicht,,Tom,Du kriegst prophylaktisch ein Breitbandantibiotikum. Falls eine Infektion vorliegt" klärte Mikko auf und befestigte die Infusion,,Vielleicht ist es damit schon getan" versuchte er Tom aufzumuntern aber Tom zeigte keine Regung,,Ich musste Elias sagen,dass du krank bist" verteidigte er sich,,Darum geht's doch jetzt nicht" meinte er,,Willst du deine Mutter anrufen?" fragte Mikko,,Sicher nicht" raunte Tom und ich sprach zu Mikko auf finnisch,,Sie würde einen Herzinfarkt bekommen. Bei meiner Mutter war es fast genauso" erzählte ich ihm,,Ihr habt recht. Erst mal abwarten,ob das Antibiotikum was bringt" meinte Mikko nun,,Und was, wenn nicht? Was,wenn dieses blöde Antibiotikum gar nichts bringt?" schrie Tom und ich erkannte mich fast in ihm wieder. Mich hatte damals auch niemand verstanden. Nur mein Vater,,Wie lange warst du blind?" fragte Mikko nun. Tom haderte lange mit sich selbst,,Zwei Jahre. Von einem auf den anderen Tag,einfach blind. Bis ich 13 war" erzählte er,,Und dann war es wieder vorbei?" fragte Mikko,,Von wegen vorbei" raunte Tom leise,,Ist er schon stationär aufgenommen worden?" fragte ich und Mikko nickte,,Zimmer 305,direkt neben dem Stationscounter" meinte Mikko und ich griff mir die Griffe vom Rollstuhl,,Wo wollt ihr hin?" fragte Mikko und stand wieder auf,,Tapetenwechsel. Tom kommt jetzt auf sein Zimmer und bestimmt hast du auch noch einiges zu tun" bestimmte ich und fuhr mit Tom über den Flur zu seinem Zimmer. Es war schön groß und hatte auch ein Fenster. Ich stellte den Rollstuhl ab und nahm Tom am Unterarm und führte ihn zum Bett wo er sich erschöpft auf die rechte Seite legte. Ich sah ihn einige Zeit stumm an,,Wieso hast du Mikko nicht gesagt,dass du in deiner Schwangerschaft mit Lola blind warst?" fragte Tom nun und ich sah ihn an,,Weil die zweite Hälfte meiner Schwangerschaft der Horror war. Ich war blind und hatte ein Glioblastom gehabt. Und 6 Monate nach ihrer Geburt ist mein damaliger,gewalttätiger Ex-Freund gekommen und wollte mich vom Dach stürzen. Ich habe überlebt und er hat sich erschossen. Ich wollte diese Zeit einfach verdrängen weil ich Niklas auch so viel Leid zugefügt habe. Ich habe ihn so lange mit Lola alleine gelassen und ihre ersten 3 Jahre fast verpasst" schluchzte ich und Tom suchte nach meiner Hand,die er dann auch ergriff und drückte,,Das kann ich verstehen. Tut mir leid. Für dich ist es heute auch ein schwieriger Tag" meinte er und ich seufzte,,Hast du Hunger Tom? Soll ich dir etwas von der Cafeteria holen?" fragte ich,,Nein,ich hab keinen Hunger" sprach Tom und ich nahm es hin. Ich wäre am liebsten die ganze Zeit bei meinem Bruder geblieben aber leider hatte auch ich noch einige Aufgaben zu erledigen und verabschiedete mich von meinem Bruder. Ich ging und schrieb Julia,dass ich Lola doch abholen konnte,sie jedoch trotzdem Apfelkuchen bekam.Im Gang bei den unteren Behandlungszimmern der Onkologie traf ich auf Mikko,Emma und Rebecca die einfach im Flur standen und sich unterhielten. Mikko bemerkte mich als erstes,,Hey Paula,ist etwas mit Tom?" fragte er gleich besorgt,,Nein,mit ihm ist alles in Ordnung wenn man es so nennen kann. Ich fahre jetzt kurz zur Schule und zum Kindergarten und hole Lola und Valerie ab und hoffe,dass meine Mutter auf die beiden aufpassen kann. Dann fahre ich zu Tom in die Wohnung und hole ein paar Sachen und fahre dann wieder zurück ins Krankenhaus. Könnt ihr vielleicht bis dahin auf Tom aufpassen? Ich weiß,dass würdet ihr auch ohne meine Bitte machen aber passt auch auf,dass er wieder etwas isst. Er hat noch nichts gegessen und er hat zwar keinen Hunger aber er verdrängt dieses Gefühl gerade nur. Zwingt ihn etwas zu essen wenn möglich. Vielleicht etwas was er besonders gerne isst. Gulaschsuppe oder etwas mit Reis" meinte ich,,Wir werden darauf achten" versprach Rebecca und ich wollte mich gerade umdrehen,als Emma uns noch aufhielt,,Wartet! Hände her" meinte sie und reichte ihre rechte Hand in die Mitte,,Wirklich Emma?" fragte Rebecca und schien nicht begeistert,,Wir müssen uns doch gegenseitig schwören, alles mögliche zu tun um Tom zu helfen" meinte Emma und ich legte meine Hand lächelnd auf ihre. Nun machte auch Mikko mit und Rebecca ging mit dem Strom und legte als letzte ihre Hand auf den Haufen.
,,Für Tom. 1...2...3" rief Emma und Währenddessen schwangen wir unsere Hände nach oben und lösten sie danach auf,,Wir sehen uns nachher" verabschiedete ich mich,gab Mikko einen Kuss und ging aus der Klinik.
Das war jetzt das 2. Kapitel für heute und morgen geht es dann mit 3 Kapiteln weiter ❤️
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In aller Freundschaft-Forever Love
FanficPaula Riedel. Eine junge Ärztin mit dem Traum Kinderärztin zu werden. Sie schafft das Medizinstudium und kann dabei sogar 4 Semester überspringen. Sie bekommt sofort eine Stelle als Assistenzärztin und arbeitet hart für ihren Traum doch dann passi...