kein oneshot
»Was ist gestern Abend passiert?« Eindringlich sieht er mich an, während ich noch versuche zu realisieren, dass ich mich in den privaten Wänden meines Mentors befinde.
»Ich weiß es nicht...«, erwidere ich ehrlich. Die Erinnerung an gestern Abend ist verschwommen und ich kann mich nur noch vereinzelt an einige Momente erinnern.
»Wieso warst du in deinem Zustand alleine unterwegs?«, fragt er weiter und klingt dabei angesäuert. Aber wieso?
»Ich musste auf Toilette... glaube ich«, ich zucke mit meinen Schultern. Mein Schädel pocht unangenehm, als hätte mich jemand in der Nacht mit einer Pfanne verhauen.
»Im Schlafsaal sind Toiletten«, sagt Eric trocken und macht einen Schritt auf mich zu. Seine eiskalten blauen Augen bohren sich in meine und für einen Augenblick kann ich sowas wie Besorgnis in ihnen aufblitzen sehen.
»Und deine Freunde?«, fragt er mich weiter auf. Genervt rolle ich mit meinen Augen und lehne mich mit meinem Rücken gegen die Wand. Eric benimmt sich wie mein Vater und gepaart mit dem höllischen Kopfschmerzen ist das keine gute Kombination.
Kann ihm das alles nicht egal sein? Warum spielt er sich jetzt so auf?
»Ich habe noch nie Alkohol getrunken, ich schätze, dass hat mich so handeln lassen«, erwidere ich. Kurz herrscht Stille, die Eric mit einem langgezogenen Seufzer unterbricht.
Dann geht er zu der Küchenzeile, holt ein Glas heraus und füllt mir etwas Wasser hinein, dass er mir dann bringt. »Danke«, murmle ich und kippe die gesamte kühle Flüssigkeit meinen trockenen Hals runter.
»Sie hätten dich nicht alleine lassen dürfen. Nicht in diesem Kleid«, fängt er wieder an. »Was hast du nur die ganze Zeit mit diesem Kleid? Es ist einfach nur ein Kleid, okay?«, langsam macht er mich sauer.
»Y/N«, drohend kommt mein Name über seinem Mund, während er mich wie die Räuber seine Beute fixiert.
»Vergiss nicht, wen du vor dir hast.«