057 - Sebastian Stan

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topengha_
Es ist faszinierend wie schnell Menschen einen wichtig werden können. Du bist eine so starke Frau und ich liebe es, dass wir zwei halbe Würstchen, zu einem ganzen werden🫶🏻😭

Überall wo ich hinsehe, erblicke ich die schönsten, farbenprächtigsten Kleider. Eins ist atemberaubender als das andere, dass ich mich schon fast underdressed mit meinem schwarzen Kleid fühle. Aber schwarz ist meine Farbe. Mein gesamter Kleiderschrank besteht aus schwarzen Teilen – Hosen, Kleider, Pullover, Shirts, Röcke, alle sind in schwarz gehalten. Nicht dass ich ein Emo bin oder etwas gegen sie habe. Schon immer hat das dunkle mich angezogen, wie die Motte zum Licht.

Leise dröhnt die Musik in mein Ohr. Ich kenne den Song nicht, doch ich weiß jetzt schon, dass die düstere Musik noch Tage nach dem Maskenball in meinem Ohr nachhallen wird.

Dieses Jahr wollte ich eigentlich mit meiner besten Freundin Silvester feiern, doch seitdem sie mit ihrem Freund zusammengekommen ist, hat sich irgendwas zwischen uns verändert. Ich weiß, dass es normal ist. Dass es mich auch nicht stören sollte, aber dennoch tut es mich ein wenig. Ich gönne ihr die Liebe, aber ist es zu viel verlangt, dass ich etwas ohne ihren neuen Freund machen will? Ich denke nicht. Aus diesem Grund habe ich ihre Party abgesagt. Und dass ich dort wahrscheinlich die einzige Single wäre – und an Silvester will ich es mir nicht unter die Nase reiben lasse.

Als ich im Internet die Anzeige für diesen Maskenball gesehen habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Es hat einen gewissen Reiz und wer weiß, vielleicht stehle ich mir auch einen süßen Silvesterkuss eines unbekannten Mannes?

Auf der Party meiner besten Freundin wäre das nicht möglich gewesen. Auch wenn sie angeboten hat, dass ich sie küsse. Oder dass sie ein erneutes Mal versucht, mich mit ihrem Bruder zu verkuppeln. Aber er ist nicht das, was ich brauche. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht weiß, was ich brauche.

Genüsslich nippe ich an meinem Champagnerglas. Kühl rinnt die prickelnde Flüssigkeit meine Speiseröhre hinab und beinahe hätte ich mein Gesicht verzogen. Ich verstehe die Leute nicht, die hunderte Euro für das Getränk ausgeben, das absolut nicht danach schmeckt.

Ich bin erst seit zwanzig Minuten auf dem Ball, doch ich habe gedacht, dass es einfacher werden würde, mit anderen Männern ins Gespräch zu kommen. Doch die meisten Männer, die ich erblicke, sind in der Begleitung einer anderen, dass ich ziemlich schnell meinen ersten Plan aufgegeben habe und mich lieber meinem zweiten widmen werde – mich einfach betrinken.

»Wenn Sie sich betrinken wollen, dann würde ich Ihnen Wein raten.« Eine tiefe Stimme ertönt neben mir. Meine Nackenhaare stellen sich auf, während ein wohliger Schauer über meinen nackten Rücken fährt. Diese Stimme trifft direkt auf mein Unterleib, sie ist so attraktiv, dass ich bete, dass das Gesicht ebenso attraktiv ist.

»Wie kommen Sie darauf, dass ich mich betrinken will?« Während ich rede, drehe ich langsam meinen Kopf und meine Augen treffen auf die wohl strahlendsten blauen Augen, die ich jemals gesehen habe. Mein Atem stockt. Mir kommt es so vor, als würde er mit seinem Blick das Tor zu meiner Seele öffnen. Durch die dunkle Maske, kommen mir seine Augen heller vor.

Seine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen, während er sich mit seiner Hand durch seine braunen Haare fährt. Ich bin einen Moment wie erstarrt, kann mir nur die Perfektion in Person ansehen, die direkt neben mir sitzt.

Attraktiv ist für diesen Mann kein Wort. Seine Haare sind kastanienbraun und liegen leicht unordentlich auf seinem Kopf. Seine blauen Augen mustern ebenfalls mein Gesicht, scannen jeden Zentimeter ab, was in mir ein angenehmes Kribbeln verursacht. Immer noch trägt er ein charmantes Lächeln auf den Lippen, das wahrscheinlich tausende Frauen in die Knie zwingt – mich eingeschlossen.

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