Ich weiß auch nicht genau, was ich mit diesem Oneshot sagen will, er ist unter viel Tränen entstanden, als ich von Chocomarii zu mir nach Hause gefahren bin und heulend in der Bahn saß - ich bin todmüde, habe seit, keine Ahnung 24 Stunden oder so nicht mehr geschlafen, doch schreiben ist bekanntlich die beste Therapie... es werden sicherlich Rechtschreibfehler vorhanden sein, doch ausnahmsweise könnt ihr sie mal für euch behalten. Ich versuche jetzt doch irgendwie zu schlafen, habt eine wunderbare Nacht♥️
Nachtrag: diesen Text habe ich verfasst, doch bevor ich ihn abdrücken konnte, bin ich eingeschlafen, haha -
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˚ ༘✶⋆。˚ ⁀➷Vermissen - laut der Definition bedeutet es so viel wie:
1. fühlen, dass jemand nicht mehr in der Nähe ist und man Sehnsucht nach ihm hat.
2. merken, dass jemand oder etwas fehlt, man es nicht mehr finden kann.
3. etwas nicht haben, was eigentlich da sein sollte.
In dem Moment, als ich in die Bahn gestiegen bin, aus dem Fenster gestarrt habe, wurden mir einige Dinge klar.
Dass die besten Freundschaften nicht entstehen, wenn es heißt, man hat die Person am Anfang gehasst. Sie entstehen gerade dann, wenn man am wenigsten mit ihnen gerechnet hat, wenn man jemanden kennenlernt und es sich mit der Person so anfühlt, als würde man sich schon seit Jahren kennen.
Wenn eine Person sich unverhofft in dein Leben schleicht und plötzlich, ohne es zu wollen, eine so zentrale Rolle in deinen Leben einnimmt. Es hat sich einfach richtig und nicht falsch angefühlt.
Glaubt ihr an Schicksal? Dass es jemanden - eine höhere Macht - gibt, die das Leben der Menschen bestimmt und lenkt?
Bisher habe ich nicht daran geglaubt, genauso wenig wie an Gott, doch wenn man jemanden kennenlernt, der alles woran man glaubt, widerlegt, kommt man ins Grübeln.
Während ich in meinen Gedanken versunken bin, einfach nur raus starre und sehe, wie die Stadt allmählich verblasst, bemerke ich nicht, wie heiße Tränen meine Wangen runter rinnen.
Ich bin kein Mensch der in der Öffentlichkeit weinen kann, geschweige denn, frei und offen seine Gefühle kommunizieren kann und dennoch lasse ich meinen Emotionen jetzt freien Lauf. In der Hoffnung, niemand würde mein leises schluchzen bemerken, doch der Abschied eben, fiel mir so unendlich schwer.
In der heutigen Zeit, ist es einfach Kontakt zu halten. Fast jeder nutzt Social Media, um mit seinen Freunden in Kontakt zu bleiben, doch es ist was anderes, wenn man die Person vor sich hat, sie sehen und spüren kann. Es ist ein schönes Feature - aber eben nicht alles.
Ich verfluche mich innerlich, dass ich keine Taschentücher eingepackt habe, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich mir nicht so viel Gefühl zugetraut, umso überforderter bin ich mit meinen plötzlichen Ausbruch.
»Hey.« Eine tiefe Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und aus dem Augenwinkel sehe ich, wie mir jemand ein Taschentuch hinhält. Ohne denjenigen anzusehen, nehme ich dankbar das Taschentuch entgegen, trocke notdürftig mein Gesicht, ehe ich zu meinem Retter blicke.
Sofort erstarre ich, als ich erkenne, wer neben mir den Sitz hat.
Auch wenn ich Marvel bevorzuge, sind die Superman Filmen nicht an mir vorbeigegangen. »Danke«, ich zwinge mich zu einem lächeln, was er liebevoll erwidere.
»Normalerweise bin ich nicht so«, entschuldige ich mich und spiele mit dem nassen Taschentuch in meiner Hand.
»Schwerer Abschied?«, fragt er mich, während er es sich auf seinem Sitzplatz bequem macht und ich die kleine Sekunde nutze, um den Schauspieler vor mir zu mustern.
In echt sieht er noch besser aus, als auf Instagram in seinen Storys, oder auf den großen Kinoleinwänden.
Seine Haare liegen unordentlich auf seinem Kopf, seine warmen Augen strahlen mir trotz der dunklen Augenringe aufmerksam entgegen, während ein freundliches Lächeln auf seinen Lippen liegt.
»Es ist irgendwie verrückt«, beginne ich zu reden, weil es sich seltsamerweise vertraut anfühlt. Ich kenne ihn nicht und er mich nicht. Für einige Stunden treffen unsere Leben aufeinander, ehe sie sich wieder trennen würden.
»Nichts ist verrückt«, spricht Henry und fordert mich somit auf weiter zu reden.
Innerlich schwärme ich über seine Augen, die so besonders sind, dass in seinem linken Auge, das Blau mit einem braunen Fleck verschönert wird. »Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll, weil sowas hatte ich noch nie...«, beginne ich, während Henry wie gebannt an meinen Lippen hängt.
Ich mache es ihm nach, setze mich etwas gemütlicher hin, bevor ich wieder zu ihm blicke und beginne zu erzählen: »Ich habe viel scheiße mit meinen ehemaligen Freunden durch, weswegen ich einfach vorsichtig bin und wahrscheinlich verbaue ich mir genau aus diesem Grund oft etwas, aber ich habe Angst verletzt zu werden, denn sobald man seine wahren Gefühle zeigt, man im Stich gelassen wird. Es fällt mir nicht leicht, jemanden an mich heranzulassen, doch dann trifft man eine Person, bei der es sich anfühlt, als würde man sich schon seit Jahren kennen und nicht erst seit Anderthalb Jahren...«
Aufmerksam hört er mir zu und unterbricht mich zu keiner Sekunde. »Es ist normal Angst zu haben, doch man sollte es als keine Schwäche ansehen. Manchmal muss man ein gewisses Risiko eingehen, manchmal wird man dann vielleicht verletzt, doch ich glaube, alles geschieht zu einem Grund. Ich meine, wer weiß, an was für einen Punkt du jetzt in deinem Leben angekommen wärst, wenn dein bisheriges Leben irgendwie anders gelaufen wäre«, spricht Henry und ich nicke. Weil er irgendwie recht hat.
Wo wäre ich jetzt, wenn meine beste Freundin mich nicht, von den einen auf den anderen Tag ignoriert hätte? Wo wäre ich jetzt, wenn mich eine andere Freundin nicht so sehr runtergezogen hätte, an mein Selbstbewusstsein genagt hätte, dass ich es einfach viel zu spät gemerkt habe, wie krank es mich gemacht hat? Würde ich dann jetzt hier stehen? Wahrscheinlich nicht.
»Sicherlich hätte ich niemals gedacht, neben Superman oder Geralt zu sitzen und ihm mein Leid zu klagen«, witzle ich, was ihm ein Lachen entlockt, sodass süße Grübchen auf seinen Wangen entstehen und der angenehme Klang seiner Lache durch den Waggon schallt.
»Aber ich mag es, mit Personen zu reden die ich nicht kenne. Kein Smalltalk, eher etwas untypisches. Menschen sind so individuell, haben andere Sachen erlebt, andere Erfahrungen gemacht und manchmal hilft einem eine andere Sichtweise«, seufze ich und blicke kurz aus dem Fenster, sehe die vielen Felder die an uns vorbeiziehen und mir klar wird, wie schnelllebig das Leben ist, das man das tun sollte, worauf man Lust hat und sich von nichts und niemanden abhalten lassen soll.
»Und was denkst du jetzt?«, fragt er interessiert nach und ich wende mich wieder zu ihm, mustere ihn kurz, bevor ich leicht grinse. »Dass ich weniger nachdenken sollte, das tun, was ich tun will, was ich für richtig halte, vor allem, wenn die Zeichen deutlich sind.« Auch wenn Henry den letzten Teil nicht versteht, reicht es mir aus, weil ich ihn verstehe. Weil ich weiß, was ich will. Endlich.
Vermissen ist eines der schlimmsten Gefühle, das man fühlen kann. Jemanden in seiner Nähe haben zu wollen, es aber nicht möglich ist, dass es einen innerlich zerreißt.
»Jeder ist seines Glückes Schmied.« Diese Redensart ist wahrer, als ich es jemals für möglich gehalten habe. Nur man selbst hat seine Zukunft in der Hand und nur man selbst ist dafür verantwortlich. Egal wie viel Angst es einem macht, manchmal muss man etwas riskieren. Auf die Gefahr hinaus, dass man fallen wird. Tief fallen. Doch dann steht man wieder auf und macht weiter.