kein oneshot
»Freiwillige vor!«, werden meine Gedanken wieder von Eric unterbrochen und nervös schaue ich an ihm vorbei in den Abgrund. Man kann den Boden nicht sehen, einzig und allein ein schwarzes Loch erstreckt sich vor mir.»Warum?«, fragt ein zierliches, braunhaariges Mädchen neben mir. »Ihr seid nun ein Teil der Ferox, wir können keine Schwächlinge gebrauchen«, faucht Eric und bei dem Klang seiner kalten Stimme, zucke ich kaum merklich zusammen.
Unschlüssig stehe ich da, während ich mit mir hadere. Ich habe Eric schon einmal verärgert und auch wenn alles in mir mich anschreit, nicht zu tun, was ich vorhabe, trete ich dennoch einen Schritt nach vorne und sage mit zittriger Stimme: »Ich.«
Ich spüre alle Blicke auf mir und unbehagen steigt in mir auf, als ich Erics spöttischen blauen Augen vor mir sehe. »Die Prinzessin also«, sagt er verächtlich und nervös schlucke ich, während ich ihn kurz anfunkle. Ich bin keine Prinzessin.
Mit zitternden Knien stelle ich mich direkt neben Eric an den Abgrund. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, während meine Hände schwitzen. Ich kneife meine Augen zusammen, in der Hoffnung, irgendwas in der Dunkelheit zu sehen, in die ich gleich springen werde, doch ich erkenne nichts außer schwärze.
»Heute noch!«, knurrt Eric unfreundlich neben mir. Ich hebe meinen Kopf und funkle ihn an. Ich schwöre mir, ihm zu zeigen, dass ich hierfür gewachsen und keine Prinzessin bin. Während ich meinen Blick nicht aus seinen Augen nehme, mache ich einen Schritt nach vorne.
Das letzte was ich sehe, bevor ich mich im freien Fall befinde, sind seine blauen Augen die mich immer noch verächtlich ansehen. Ich werde es dir schon zeigen, Eric.
Ich falle und falle, ich beiße mir panisch auf meine Lippen, dass ich Blut schmecke. Alles nur, dass ich Eric nicht die Genugtuung gebe und laut schreie. Nach wenigen Sekunden ist der Fall vorbei und ich werde in ein Netz gepresst, dass mir kurz die Luft wegbleibt.
Ein kurzhaariger Mann mit braunen Haaren hält mir seine Hand hin, die ich dankend annehme. Er hilft mir aus dem Netz raus und dankbar festen Boden unter mir zu spüren, atme ich erleichtert auf. »Hat Eric dich geschubst?«, fragt er und sofort schüttle ich mit meinem Kopf. »Ich bin von alleine gesprungen«, sage ich immer noch außer Atem, - mehr oder weniger - füge ich in meinen Gedanken hinzu.
»Wie heißt du?«, fragt er dann mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht. »Liz«, antworte ich und er nickt kurz, ehe er seine Stimme erhebt: »Erste Springerin, Liz!«
Eine Weile stehe ich am Rand, beobachte wie immer mehr neue Ferox' im Netz landen und der braunhaarige Mann, allesamt ihre Namen ruft, die notiert werden.
Am Ende landet Eric im Netz und im Gegensatz zu allen anderen, hat sein Sprung etwas elegantes. Doch schnell verdränge ich den Gedanken und geselle mich zu den anderen.
Eric und der Mann, der uns alle aus dem Netz geholfen hat, stehen vor uns, während alle Springer im Halbkreis vor ihnen versammelt sind.
»Ich bin Four«, stellt der Braunhaarige sich vor. »Eric kennt ihr bereits. Zusammen mit ihm, bin ich euer Anführer und Ausbilder.« Den Blick den Eric Four zuwirft ist beinahe noch feindseliger, als alle Blicke, die Eric den neuen zugeworfen hat.
»Folgt uns!«, sagt Eric emotionslos und stürmt davon. Kurz seufze ich auf, dann folge ich ihn mit den anderen in das Innere der Ferox'.