kein oneshot
»Heute werdet ihr erstmal gegeneinander kämpfen. Vorher zeigen wir euch, wie ihr euch am besten anstellt«, sagt Four und geht zu ein paar Boxsäcke, die von der Decke herunterhängen.
»Wir teilen euch auf. Die erste Gruppe rennt eine halbe Stunde durch, die andere übt an den Boxsäcken«, erklärt Eric in seiner normalen gelangweilten Stimme. Dann liest er die erste Gruppe vor und enttäuscht sehe ich zu Nat und Sam, die leider in der ersten Gruppe sind, während ich in der zweiten bin.
»Viel Spaß«, flüstere ich zu Nat, als sie Four folgt, der die erste Gruppe beaufsichtigt. Natürlich, habe ich bei meinem Glück Eric gezogen. Mit den anderen folge ich den griesgrämigen Ausbilder, während ich mich immer noch frage, warum er mich gewarnt hat.
Doch schnell schüttle ich meine Gedanken. Um hier zu überleben, brauche ich einen klaren Kopf und kann nicht immer an Eric und seinen Stimmungsschwankungen denken.
10 Minuten stehe ich schon vor dem Boxsack, dresche auf ihn ein, doch habe das Gefühl, dass es nichts bringen würde. Mir tut meine Hand mehr weh, als das der Boxsack sich bewegt.
»Du bist schwach«, ertönt eine Stimme hinter mir und erschrocken zucke ich zusammen. Eric. Ich verkneife mir einen bissigen Kommentar.
Ich schlage weiter auf den Boxsack ein, während ich Erics Blick auf mir spüre, bevor ich ein genervtes seufzen höre. Keine Sekunde später, spüre ich einen warmen Atem an meinen Nacken.
Erics Hände legen sich an meine Hüfte und für einen Moment verkrampfe ich mich.
»Du musst lockerer stehen«, raunt er in mein Ohr und hart muss ich schlucken. Eric ist mir nah. Viel zu nah. Obwohl es mir auf eine verdrehte Weise gefällt, wie seine Hände auf meiner Hüfte ruhen.
Er korrigiert meine Beine, sodass ich leicht breitbeinig da stehe. »Versuche es jetzt, Prinzessin«, haucht er weiter und entfernt sich von mir, sodass ich wieder atmen kann.
Ich atme tief durch, dann dresche ich wieder auf den Boxsack ein und diesmal klappt es besser, als die ganzen vorherigen Male. Mit einem breiten Grinsen drehe ich mich zu Eric um.
Seine eiskalten Augen ruhen in meinen und das Lächeln auf meinem Gesicht verschwindet so schnell wieder, wie es gekommen ist.
»Präge dir diesen Stand ein«, sagt er, wirft mir noch einen kurzen Blick zu, den ich nicht identifizieren kann, bevor er sich von mir abwendet und zu den anderen geht.
Einen kurzen Moment sehe ich ihn nach. Eric ist ein großes Mysterium für mich. Ich weiß, dass er gefährlich ist, doch es ist wie Feuer, irgendwie verspürt man dennoch den Drang, es anzufassen, obwohl man weiß, dass man sich daran verbrennt.
»Los!«, herrscht er mich an, obwohl er mit dem Rücken zu mir steht. Ich zucke zusammen und löse meinen Blick von seinem muskulösen Rücken und drehe mich wieder zu meinem Boxsack.
»Komm, konzentriere dich«, murmle ich mir selbst zu, bevor ich versuche Erics Tipps anzuwenden.