kleines_lisschen
Dieser Oneshot ist für meinen Lostie - Ich bin kein Fan von Spiderman, doch ich bin froh, dass er uns beide zusammengebracht hat, denn ohne unseren verdammt losten Audios, kann ich mir ein Leben nicht mehr vorstellen noch 179 Tage und wir sehen nicht nur Harry das erste Mal, sondern auch uns.
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»You were riding your bike to the sound of ›It's No Big Deal‹ and you're trying to lift off the ground on those old two wheels. Nothing about the way that you were treated ever seemed especially alarming 'til now. So you tie up your hair and you smile like it's no big deal.«
Kritisch schaue ich mir meine Version von ›Matilda‹ immer und immer wieder an. Schon als Harrys neues Album herauskam, hat dieser Song mich berührt. Die Art, wie Harry mit den Worten spielt, er sie auf so eine sanfte Art auf dieses Thema aufmerksam macht, hat mich stundenlang heulen lassen. Ich wusste nicht, ob ich jemals wieder damit aufhören kann. Harry Styles hat mit diesem Song unglaubliches geschaffen, aber vor allem für seine Fans, die selbst eine ›Matilda‹ sind.
Mein Gesicht strahlt mir auf meinem Display wieder, genauso wie der Song, der von vorne anfängt, weil ich mich nicht traue, auf Posten zu drücken.
Aber was soll schon passieren? Dass ich nur ein paar Likes kriege? Am Ende mache ich mir umsonst Sorgen, weil es niemand sieht.
Tief atme ich durch. Ich mache es für mich. Für die Leute, die meinen Instagram-Account abonniert haben und mich gerne singen hören.
»Miau!« Erschrocken hebe ich meinen Kopf und sehe in die strahlend blauen Augen meiner Katze. »Ich mache ja schon«, brumme ich. Ihr Blick ist wie jedes Mal so strafend, als wüsste sie genau, dass ich mich nicht traue, dieses Video zu posten.
Blind tippe ich auf mein Display und sehe dann, wie es langsam hochlädt, bis es komplett auf meinem Account angesehen wird.
»Geschafft«, grinse ich und hebe meinen Blick, um auf Nugget zu sehen. »Und jetzt?«, frage ich meine Katze, als könnte sie mir eine Antwort darauf geben. Wieder schenkt sie mir einen strafenden Blick, bevor sie sich von mir abwendet, elegant von der Couch springt und sich auf einen Karton stürzt, den ich bisher noch nicht weggeräumt habe.
Ich seufze leise auf, bleibe noch für einen Augenblick auf der Couch ruhen, bevor ich mich erhebe und meine Wohnung auf Vordermann bringe. Es ist Dezember, aber man kann nie früh genug mit dem Frühjahrsputz anfangen – oder wie in meinem Fall – den Spätjahrsputz. Stundenlang verbringe ich damit, meine Wohnung aufzuräumen, Staub zu wischen, Staub zu saugen und den Boden zu wischen, während Alexa immer wieder ›Harrys House‹ abspielt.
Irgendwann lasse ich mich völlig entkräftet auf der Couch nieder. Ich war noch nie ein Fan vom Putzen, natürlich muss es sein, aber ich verstehe die Menschen nicht, die das wirklich gerne machen und sich regelrecht darüber freuen. Mir passiert es meistens, dass ich alte Sachen wieder finde, mich mit ihnen beschäftige, obwohl ich sie die letzten Monate komplett ignoriert habe. Oder ich finde alte Alben und versinke darin, mir die Bilder anzuschauen.
Ich taste blind nach meinem Handy. Verwundert runzle ich meine Stirn, als es total warm ist, als wäre ich einige Stunden bei Candy Crush spielen versunken. Als es durch meine Face ID angeht, wandert mein Blick sofort zu der Notification, woran ich etliche auf Instagram habe.
Das Video.
Das Video habe ich komplett verdrängt gehabt. Erst jetzt kommt die Nervosität zurück, wie viele es gesehen haben und wie die Resonanz ausgefallen sein mag.
