𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞

Kapitel 24

Draco's Sicht

Mädchen waren meiner Meinung nach schon immer seltsame Geschöpfe gewesen.
Sie hatten eine viel zu komplizierte Denkweise, die so gut wie niemand versteht, außer man war selber ein Mädchen. 
Nicht das ich besonders viel Ahnung von Mädchen habe.
Um ehrlich zu sein hatte ich nie wirklich etwas mit Mädchen zu tun gehabt.

Es hatte sich einfach nicht ergeben, da mein Vater so wieso schon seit meiner Geburt weiß welches Mädchen ich später heiraten würde. Natürlich musste sie durch und durch reinblütig sein. Immerhin ging es hier um die Ehre der reinblütigen Malfoys die nicht verschmutzt werden durfte.

Bis jetzt hatte ich noch nie irgendwelche Gefühle für ein Mädchen gehabt. Noch nie.
Ich hatte mich sogar schonmal gefragt, ob ich überhaupt in der Lage war so etwas wie Liebe zu empfinden. Durch meinen Vater hatte ich nie wirkliche Liebe in meinem Umfeld gespürt, weshalb ich nicht wusste wie es sich anfühlte.
Liebe war für mich immer ein unnötiges Gefühl gewesen, welches man nicht brauchte.

Bis sie kam. Rosalie Adams.
Sie war nicht einfach nur irgendein Mädchen. Sie war mein Mädchen, oder zumindest war sie das für mich. Ich weiß nicht ob es ihre Augen waren oder einfach nur ihr Charakter, der mich verzaubert hat.
Oder vielleicht war es auch alles an ihr.
Alles an ihr war perfekt.
Ihre Augen, ihr Lächeln, ihr Charakter. Und vor allem ihre sture Art. Eigentlich sollte ihre Sturheit ja gerade etwas sein, was mir nicht an ihr gefiel, doch irgendwie fand ich ihre Sturheit anziehend.

Merlin, ich kann es immer noch nicht glauben, das ich Draco Malfoy, der sonst so kalte Slytherin mich verliebt habe. In Rosalie Adams.
Ein Mädchen, welches ich bis vor ein paar Monaten nie wirklich leiden konnte.
Verliebt. So richtig verliebt.
Also zumindest glaube ich, dass es Liebe ist.

Wenn ich bei ihr bin fühle ich mich befreit. Ich trage nicht diese extrem große Last auf mir. Es gibt keine Verpflichtungen denen ich nachgehen muss. Es gibt niemandem der mich unter Druck setzt. Es gibt niemanden der mich zu etwas zwingen konnte.
Ich war einfach nur Draco.
Nur Draco. Ein ganz normaler Junge, der sein Leben leben will.
Der Name Malfoy spielt hier keine Rolle.
Es sind nur wir.
Draco und Rosalie.

Vielleicht war das genau der Grund, weshalb ich mich in Rosalie verliebt habe.
Sie war das Licht, welches mich aus meinem dunklen Loch holen sollte.
Und ich ließ es zu.
Die Frage war nur noch, ob sie für mich auch mehr als nur Freundschaft empfand.

Dann erinnerte ich mich wieder an all unsere gemeinsamen Momente.
Mit dem Patrouillen fing es an. Unseren Gesprächen die wir führten. Entweder waren sie tiefgründig oder lustig. Dann das Schach spielen. Wenn ich sie immer besiegte und sie mich daraufhin verärgert ansah.
Mit diesem süßen verärgerten Gesichtsausdruck.

Am schönsten war allerdings unser gemeinsamer Tanz im Regen. Ich hatte noch nie so viel aufeinmal gefühlt wie in diesem Moment.
Wie der Regen auf uns beide prasselte, während wir eng umschlungen miteinander tanzten.
In dem Moment hätte ich sie einfach küssen können, allerdings war ich mir da noch relativ unsicher was meine Gefühle für sie anging.

Bestätigt wurden diese jedoch, als wir in Zaubertränke Amortentia brauen mussten. Er roch nach ihr. Das war für mich keine besonders große Überraschung gewesen.
Es war der Geruch von Rosen, Büchern und dem von grünen Äpfeln. Jenen Äpfeln, die Rosalie genau so gerne aß wie ich. Rosalie umgab immer so ein Geruch von Rosen. Vielleicht kam es nur mir so vor, aber für mich würden es immer rote Rosen sein. Rote Rosen, die mich an Rosalie erinnerten. Und Bücher natürlich, weil sie es liebte zu lesen.

Allerdings fing es mit dem Zaubertrank Unterricht auch an, dass sie sich komisch benahm. Nach dem sie einfach aus dem Kerker gegangen war und nicht wieder kam hielt sie auch noch Abstand von mir.
Nach was roch ihr Amortentia bloß?
Oder war es meine Schuld?
Hatte ich mich wie so oft schon wie ein Idiot verhalten und sie möglicherweise verletzt?
Bestimmt war es meine Schuld.
Es war immer meine Schuld.
Das war es schon immer gewesen. Meine Schuld.