Kapitel 28

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Der Winter war dieses Jahr früh gekommen. So wurde Hogwarts schon in der kommenden Woche in eine weiße Schneedecke gehüllt.

Die Tage wurden kälter und man konnte keine zehn Minuten auf einer Stelle stehen bleiben, es sei denn man wollte als Eisfigur enden.
Ich war kein sonderlicher Winterliebhaber. Der Winter war schön, vor allem der Dezember. Allerdings mochte ich den Herbst dann doch lieber.

Herbst ist die perfekte Jahreszeit. Es war nicht so heiß wie im Sommer und nicht so bitterkalt wie im Winter.

Zudem bedeutete Winter gleichzeitig auch, dass bald die Prüfungen anstanden.
Dieses Jahr nicht einfach irgendwelche Prüfungen, sondern unsere ZAGs.

,,Weißt du, was mir gerade aufgefallen ist?", begann Draco, während er mir durch die Haare strich; ich meinen Kopf an seine Schulter gelehnt hatte.

Heute hatten wir früher Unterrichtsschluss, weil Verwandlung ausfiel. Professor McGonagall musste irgendwie noch etwas mit Dumbledore besprechen, weshalb ihre beiden Stunden wegfielen.
Spontan hatten wir uns schließlich entschieden diese auf seinem Zimmer zu verbringen.

Und so lagen wir nun auf seinem Bett.
Während Draco mit einem Pullover nicht fror, fror ich mit meinem und einem seiner Pullover.
Wie unterschiedlich unser Wärme-Kälte Empfinden doch war.

,,Nein, was denn?", fragte ich und sah hoch zu Draco.
,,Wir sind nun schon seit einem Monat zusammen und hatten bis jetzt noch kein offizielles Date.", sagte er.

,,Ist das denn so schlimm?", fragte ich.
Ich finde es nicht schlimm, dass wir bis jetzt noch kein richtiges Date hatten.
Uns hat einfach die Zeit dafür gefehlt, aber trotzdem verbringen wir viel Zeit miteinander und das ist schließlich das was zählt.

,,Nein, ich meine nur so. Aber ein Date im Schnee wäre doch was schönes, findest du nicht auch?"
,,Sollte das gerade eine indirekte Frage sein, ob ich mit dir auch ein Date gehen soll, oder einfach nur daher gesagt?", fragte ich verwirrt.

,,Such dir was aus."
,,Dann nehme ich glaube ich das erste.", entschied ich mich sofort.
,,Du willst also ein Date? So ein richtiges?", fragte er erneut.
,,Ja, warum nicht? Aber bitte nicht zu kitschig.", erwiderte ich.

,,Gut, ich werde mir etwas überlegen.", sagte er und grinste verschwörerisch.
,,Ich kann dir doch helfen.", bot ich ihm an.
Klischees waren zwar an sich ganz schön, aber etwas Neues schadet auch nicht.

,,Oh, nein! Ich werde das Date organisieren, wie es sich für einen Gentleman gehört.", stellte er klar.
,,Du bist echt ein Fan von Klischees und Traditionen, oder?", fragte ich lachend.
,,Ich mag einfach keine Veränderungen, das ist alles.", erwiderte er.

Schweigend lagen wir da, während ich den regelmäßigen Schlägen seines Herzens lauschte und genoss, wie seine Brust sich beim atmen hob und wieder senkte.

Andere mochten das Geräusch von rauschenden Wellen und ich mochte stattdessen den Herzschlag meines Freundes.
Es fühlte sich an wie zu Hause.

Ich will nicht, dass das mit Draco und mir jemals endet.
Es würde mir das Herz brechen und von innen nach außen zerstören.

Und dann wurde mir klar, dass wir unsere Beziehung irgendwann öffentlich machen mussten.
Bis jetzt wussten nur Daphne und Blaise davon.

Einerseits wollte ich es weiter geheim halten, einfach, um Streit zu vermeiden. Andererseits aber wollte ich, dass alle es wussten.
Ich konnte nicht mehr länger vor anderen so tun, als würde ich Draco hassen.
Ich wollte ihn in der Öffentlichkeit umarmen und küssen können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt