Kapitel 48

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Draco

Bitte bleib bei mir. Das war mein erster Gedanke, als ich gehört habe, dass Rosalie mitten in der Nacht in den Krankenflügel gebracht wurde. Und das auch noch von außerhalb.

Denn es war meine sturköpfige und dennoch bezaubernde Freundin, die zusammen mit Potter und seiner Clique ins Zaubereiministerium gegangen ist, um gegen eine Horde skrupelloser Tyrannen zu kämpfen, einer davon mein Vater.

Mein Vater, der diese Bezeichnung kein Stück verdient hat. Das er mich misshandelt, hatte ich inzwischen verstanden und auch akzeptiert. Aber das was er Rosalie, meiner Freundin angetan hat, ging zu weit.

Laut Granger, haben sie sie in den Trümmern eines Raums in der Mysteriumsabteilung gefunden. Madam Pomfrey meinte zudem das viele ihrer Verletzungen auf Folter hindeuteten.

Und ich tobte nur so vor Wut. Wenn ich könnte würde ich meinen Vater, eigenhändig erledigen und mich für Rosalie rächen wollen. Doch das Ministerium war mir bereits zuvor gekommen und nun war er mit all den anderen Todessern in Askaban.

Und er hatte es verdammt nochmal verdient.

Mutter war seitdem am Boden zerstört, vor allem da es ganz groß im Tagesprophet stand, kaum das es passiert war. Zwar hatte ich ihr alles erzählt, aber insgeheim wusste ich, dass sie Vaters Gefangennahme bedauerte.

Hieß also für mich, dass ich mich in den Ferien mehr um sie kümmern musste, damit es ihr gut ging. Sie sollte sehen, dass ihr Leben ohne ihren kontrollsüchtigen Mann besser war.

Aber zuerst einmal musste ich bei Rosalie bleiben. Zwei Tage lag sie schon hier und noch immer zeigte sie keine Regung.

Und es schmerzte. Es schmerzte, sie in diesem Zustand zu sehen. Sie sah so zerbrechlich und hilflos aus.
Dabei war mein Mädchen mit Abstand die stärkste Person, die ich kannte und daran konnten auch ihre ganzen Verletzungen nichts ändern.

Denn ihre Narben würden sie nur stärker machen.

,,Komm, Draco, du musst hier mal raus und an die frische Luft.", riss Blaises Stimme mich aus meinen Gedanken. Er und auch Daphne waren mir nicht von der Seite gewichen und sorgten dafür, dass ich nicht komplett den Verstand verlor.

Daphne fiel es zudem nicht leicht Rosalie so zu sehen, die in den letzten Monaten zu ihrer besten Freundin geworden war. Und auch ich pflegte, vor allem Blaise und Rosalie zu liebe, eine gute Freundschaft zu Daphne.

,,Nein, ich bleibe hier.", widersprach ich und starrte weiterhin auf Rosalies zierlichen Körper.

,,Bitte, Draco es tut dir nicht gut die ganze Zeit hier zu bleiben.", sagte nun auch Daphne besorgt. ,,Du hast seit zwei Tagen weder richtig gegessen noch geschlafen."

Im Grunde genommen habe ich überhaupt nicht geschlafen. Irgendwie habe ich es geschafft auch die Nächte über wach zu bleiben, trotz Madam Pomfreys Drohungen mir einen Schlaftrank zu geben.

Doch ich konnte nicht schlafen. Nicht ohne mir sicher zu sein, dass Rosalie nicht in Gefahr war.

,,Ihr habt mich heute morgen schon gezwungen etwas zu essen.", sagte ich, woraufhin Blaise den Kopf schüttelte.

,,Komm schon, Kumpel.", erwiderte er und machte seine Hand auf meine Schulter. ,,Wir gehen jetzt etwas raus in die Sonne, damit du nicht mehr wie eines der Schlossgespenster aussieht."

,,Dann sehe ich eben wie ein Gespenst aus.", antwortete ich monoton.

,,Nein, Draco. Du gehst jetzt mit Blaise an die frische Luft und ich werde hier bei Rosalie bleiben. Sobald Madam Pomfrey etwas über ihren Zustand sagt, wirst du es direkt erfahren.", sagte Daphne bestimmend.

𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt