Kapitel 41

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Spätestens am nächsten Morgen wusste jeder im Schloss, was vorgefallen war. Die Slytherins nannten mich eine Verräterin des eigenen Hauses, die sich den Feinden angeschlossen hat.

Ich versuchte die spitzen Bemerkungen so gut es ging zu überhören. So war es schon immer gewesen. Ich, Rosalie Adams, die Slytherin die mit den Gryffindors befreundet war.

Warum auch sollte sich das nach fünf Jahren Schulzeit geändert haben?

,,Du solltest wirklich mal mit Draco reden.", sagte Daphne schon zum hundertsten Mal an diesem Tag. Seit sie von meiner und Dracos Auseinandersetzung, wenn man es so nennen konnte,  gehört hat, unternahm sie alle möglichen Versuche um uns wieder zu versöhnen.

,,Ich sehe keinen Grund zum Reden, Daphne. Wir haben ja nicht mal wirklich Streit es ist nur-", versuchte ich zu erklären, wobei ich selber nicht so genau wusste, was das Ganze sollte.

War es der Schock, dass Draco sich anscheinend gegen mich entschieden hat? Oder war es einfach der ganze Verrat der DA, der mir zu schaffen machte?

,,-kompliziert?", half sie mir aus.
,,Ja, ich denke das trifft es ziemlich gut."

Seit gestern Abend suchte Draco jede Chance auf, um mit mir ins Gespräch zu kommen, doch ich versuchte ihn zu meiden. Es war albern, das wusste ich selbst, aber was sollte ich sonst tun? Einfach so tun als ob nichts wäre?

,,Blaise hat selber gesagt, dass Draco nur noch über dich redet und wie er mit dir ein Gespräch führen soll. Er hat sogar Blaise beauftragt dich zu spielen.", erzählte Daphne und ich musste lachen, überspielte das Ganze aber schnell mit einem Husten.

,,Jetzt tu nicht so, als würdest du es nicht komisch finden. Wir wissen beide, dass diese Vorstellung schon ziemlich lustig ist. Ich würde zu gerne wissen, wie Blaise dich gespielt hat.", sagte sie lachend.

Bei Gelegenheit musste ich Blaise unbedingt darüber ausfragen.

,,Aber jetzt wieder zurück zum ursprünglichen Thema.", begann Daphne. ,,Ich finde, du solltest wirklich mal mit Draco reden und ihr klärt das gemeinsam. Zwar seid ihr beide Sturköpfe, aber ich glaube trotzdem, dass ihr das hinbekommt."

,,Ich bin nicht sturköpfig!", protestierte ich lautstark.
Draco war stur, aber ich nicht, soweit ich mich selbst einschätzen konnte.

,,Natürlich nicht.", log Daphne grinsend.
,,Ich bin wirklich stur, oder?"
,,Nur ein bisschen, aber Draco ist es auch, also sieh es positiv."

Ob es bei einem Streit vom Vorteil war, wenn beide stur waren, wusste ich noch nicht. Man sollte einfach das Beste daraus machen.

Vor der großen Halle blieben wir schließlich stehen.
,,Du hast jetzt Nachsitzen, stimmt's?", fragte Daphne und sah mich mitleidig an.
,,Ja, leider.", antwortete ich missmutig.

Aus welchem Grund auch immer wollte Umbridge, dass ich nicht am Abend nachsitzen musste, sondern in der Mittagspause, was das Ganze noch schlimmer machte.

Während alle beim Mittagsessen saßen durfte ich mir in Umbridges knallpinkem Katzenbüro die Hand aufschlitzen. Gab es eine bessere Beschäftigung für die Mittagspause?

Vermutlich nicht.

,,Aber dafür musst dann nicht am Abend vor der Patrouille nachsitzen.", holte mich Daphne aus meinen trübseligen Gedanken.

Augenblick. Hatte sie gerade Patrouille gedacht? Mit Draco?

,,Patrouille?", fragte ich irritiert. Wenn eine Patrouille anstand, dann wusste ich doch normalerweise davon.

,,Ähm, ja? Du und Draco seid zufällig seit Anfang des Schuljahres Vertraunsschüler, schon vergessen?", half sie mir auf die Sprünge.

,,Achso, die Patrouille.", tat ich so, als wüsste ich davon und hätte es nur kurz vergessen.
,,Du hast es nicht gewusst, stimmt?"

𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt