𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞

Kapitel 66

Die Neuigkeit, dass Ron Weasley vergiftet wurde, hatte sich noch am selben Tag wie ein Lauffeuer im Schloss verbreitet.

Es war nun der zweite Angriff auf einen Gryffindor und allmählich machte man sich Gedanken, ob diese Angriffe gezielt an die Gryffindors gerichtet waren.

Einige behaupteten, dass dies explizit gegen die Quidditchmannschaft der Gryffindors gehen sollte, um diese vom Quidditchpokal abzuhalten. Wenn man mich fragte war diese Erklärung lächerlich. Niemand würde so weit gehen und seine Mitschüler in Lebensgefahr bringen, nur um einen dämlichen Pokal zu gewinnen.

Nein, ich war der Ansicht, dass diese Angriffe nie gezielt gegen Katie oder Ron waren, sondern an jemand anderen. Sie waren lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort und haben deshalb alles abbekommen.

Katie sollte die verfluchte Opalhalskette an Dumbledore überbringen, wobei ihr nicht gesagt wurde von wem sie ist. Ron hatte vergifteten Met getrunken, der Professor Slughorn gehörte und laut Hermine sollte der Met ein Weihnachtsgeschenk an Dumbledore sein.

Dies konnte, nein es musste bedeuten, dass Katie und Ron oder sonst jemand nie wirklich das Ziel waren. Es war Dumbledore. Er war derjenige, der einmal verflucht und dann vergiftet werden sollte.

Ich habe die letzten Wochen genutzt, um über die ganzen Vorfälle einen klaren Durchblick zu behalten und bin zu dem Entschluss gekommen, dass all diese Vorfälle gewissermaßen auf Draco zurückzuführen waren.

Draco wollte Dumbledore aus dem Weg haben, um dann wer weiß was zu machen.

Und dieser Gedanke jagte mir Angst ein. Ich hatte versucht ihn so gut es ging auszublenden. Ich wollte und konnte mir Draco einfach nicht als einen Bösewicht vorstellen.

Ich musste unbedingt mit ihm reden und bitten mir die Wahrheit zu sagen. Ich wollte es von ihm hören und mir nicht irgendwelche Szenarien ausmalen, was noch alles passieren könnte.

Doch genauso wenig wollte ich zu einem der Lehrer gehen und meine Theorie wiedergeben. Denn so etwas würde Harry tun, nicht ich. Das konnte ich Draco nicht antun, zumal ich mir erstens gar nicht sicher war ob er hinter all dem steckte, und zweitens liebte ich ihn immer noch.

Und wie ich ihn liebte. Jedes Mal wenn ich ihn sah tat mein Herz bei seinem Anblick weh. Er sah so mitgenommen aus und es zerriss mich, dass ich nichts dagegen tun konnte. Denn Draco schaffte es immer einen großen Bogen um mich zu machen und verließ sobald der Unterricht beendet war den Raum, um dem Augenkontakt oder gar Gesprächen mit mir aus dem Weg zu gehen.

Doch so durfte es nicht weitergehen. Ich musste mit ihm reden. Wenn der passende Augenblick kam würde ich ihn aufhalten und um ein Gespräch bitten, bei dem ich endlich all meine Gedanken loslassen konnte, die seit Wochen in mir gefangen waren.

,,Das ist ja grausam!", kam es plötzlich von Daphne. Ich schreckte auf aus meiner Trance und sah auf die Schlagzeile des Tagesprophet, die sie mir entgegenhielt.

FÜNFJÄHRIGER STIRBT DURCH WERWOLFS-ATTACKE

Solche Artikel waren in letzter Zeit leider keine Seltenheit. Menschen verschwanden spurlos, nur um Monate später tot aufgefunden zu werden. Und immer wieder stellte ich mir die Frage, was da gerade vor sich ging.

,,Und da fragt man sich, warum die Montgomery-Schwestern so niedergeschlagen aussehen.", sagte Blaise und sah unauffällig zu den Zwillingen rüber, die eine Stufe unter uns waren.

Beide saßen mit gesenkten Köpfen da und versuchten anscheinend den Blicken der anderen auszuweichen. Denn auch wenn der Artikel erst heute erschienen war, hatten die Zwillinge bestimmt schon seit Tagen damit zu kämpfen.