Kapitel 46

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,,Komm, Rosalie, wir sollten gehen.", sagte Ginny neben mir leise und legte eine Hand auf meine Schulter, während ich auf Dracos regungslose Gestalt hinunter blickte.

Es war nötig gewesen ihn außer Gefecht zu setzen, auch wenn mein Verhalten höchstwahrscheinlich Konsequenzen haben wird. Doch das spielte jetzt zunächst einmal keine Rolle. Ich musste einen klaren Kopf bewahren und durfte meine Gefühle nicht die Überhand gewinnen lassen.

,,Ja, lass uns gehen. Geht es euch allen denn gut?", fragte ich und sah alle der Reihe nach an. Das viele Üben in der DA schien sich ausgezahlt zu haben, denn bis auf ein paar Schrammen und Kratzer waren alle weitesgehend heil rausgekommen.

,,Alles bestens, dank deiner Konfrontation.", sagte Neville lächelnd.
,,Wie bist du überhaupt hier rein geraten?", fragte Ron ihn.

,,Ich habe Ginny und Luna gesehen, wie sie von Umbridge festgehalten wurden, weshalb ich eingeschritten bin.", erklärte er schulterzuckend.

,,Wir sollten jetzt aber gehen und Harry und Hermine finden. Hat jemand ihre Zauberstäbe gefunden?", fragte Ginny, als Luna kurz darauf zwei Zauberstäbe hochhob.

,,Na dann, kommt. Die Zeit rennt uns davon.", sagte ich und warf einen letzten Blick auf Draco, ehe ich mit den anderen die Schlosstreppen hinunter rannte.

Es war später Nachmittag, fast schon Abend, und die meisten verbrachten ihre Zeit unten am schwarzen See, um das Ende der Prüfungen zu genießen. Was Daphne und Blaise wohl gerade machten?

,,Wo sind die beiden überhaupt hin?", fragte Ginny, während wir über die Ländereien liefen. Man könnte echt meinen wir  würden einen ganz normalen Spaziergang unter Freunden unternehmen. Nur leider taten wir das genaue Gegenteil davon.

,,Ich habe aus dem Fenster gesehen, wie sie mit Umbridge in den Wald gegangen sind.", erklärte Ron.

,,In den Wald? Was wollten die beiden mit Umbridge im Wald wo es von gefährlichen Geschöpfen nur so wimmelt?", fragte Neville ängstlich.
,,Der Wald ist nicht so beängstigend wie man denkt, Neville.", sagte Luna lächelnd. ,,Genauso wie jedes Geschöpf, dass dort drin lebt."

,,Shhht, seid mal kurz leise.", unterbrach Ron die beiden und wir verstummten. Um auf alles vorbereitet zu sein, hielt ich meinen Zauberstab, nur um zu erfahren das es gar nicht nötig war, denn es ertönte eine uns bekannte Stimme.

,,Außerdem, Harry, wie hattest du eigentlich vor, bis nach London zu kommen?"

Das war Hermines Stimme. Und im nächsten Moment kamen sowohl sie als auch Harry hinter den Bäumen hervor.

Über ihre Gesichter zogen sich etliche Schrammen und Blutflecken auf ihrer Kleidung verliehen ihrem Auftreten etwas bedrohliches und ich hoffte, dass das nicht ihr eigenes Blut war.

,,Das haben wir uns auch schon gefragt.", beantwortete Ron Hermines Frage, die uns darauf verblüfft anblickten, so als hätten sie nicht damit gerechnet, dass wir ihnen folgen würden.

,,Wie seid ihr da rausgekommen?", fragte Harry, während Luna sowohl ihm als auch Hermine ihre Zauberstäbe überreichte.

,,Im Grunde genommen war das alles Rose zu verdanken, die die ganze Zeit draußen gewartet hat und kaum das ihr draußen wart das Inquisitionskommando mit voller Wucht attackiert hat.", erzählte Ron und ich lächelte leicht.

,,Und was ist mit Malfoy? Hat er nicht versucht dich aufzuhalten?", kam es skeptisch von Harry.
,,Doch, schon. Aber ich habe getan was nötig war.", erwiderte ich und in dem Moment war ich Harry sehr dankbar dafür, dass er nicht weiter darauf einging.

,,Aber jetzt mal zur wichtigsten Frage.", sagte Ginny. ,,Was hast du im Feuer erfahren, Harry? Hat Voldemort Sirius?"
,,Ja", antwortete er düster, woraufhin sich alles in mir zusammenzog. ,,und ich bin mir ziemlich sicher, dass Sirius noch am Leben ist, aber ich habe keine Ahnung, wie wir dort hinkommen sollen, um ihm zu helfen."

𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt