Kapitel 23

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Luft. Das war es was ich jetzt brauchte. Frische Luft zum nachdenken. Die kühle, kalte Novemberluft. Wie der Wind durch meine Haare wehte und all meine Gedanken wegblies.

Entschlossen erhob ich mich von meinem Bett und zog mir meinen Umhang wieder über. Ich musste raus und in Ruhe nachdenken, ansonsten wäre diese Nacht eine reine Zeitverschwendung gewesen, in der ich keinen einzigen Schritt weiter gekommen bin.
Die Frage war nur, wohin?
Wohin konnte ich gehen, ohne das ich von einem Lehrer erwischt wurde?

Die Ländereien waren tabu, das war mir schon klar.
Ich hatte absolut keine Ahnung, wie man sich unbemerkt raus schleichen konnte. Nächtliches rumtreiben durch Hogwarts war noch nie etwas für mich gewesen.
Aber nun war es die einzige Möglichkeit für mich.

Meine Ruhe fand ich immer unter den Sternen.
Ich sah in den dunkelblauen fast schwarzen Himmel hoch und betrachtete die Sterne.
Wenn andere den Kopf frei bekommen wollten trieben sie Sport, ich wiederum bevorzugte die ruhigere Art.
Doch wo konnte ich jetzt bitte in den Sternenhimmel sehen?
Die einzige Möglichkeit um in die Sterne zu sehen war im Astronomie Unterricht.

Astronomie. Das war das Stichwort. Ich könnte auf den Astronomie Turm gehen.
Draco hatte schonmal davon erzählt, wie oft er auf den Turm ging.
Warum sollte ich nicht einfach das selbe tun?
Ich war zwar noch nie alleine dort oben gewesen, aber schließlich gab es doch für alles ein erstes Mal.
Warum also nicht gleich jetzt?

Entschlossen verließ ich den Gemeinschaftsraum und machte mich auf den Weg zum Astronomie Turm.
Merlin sei Dank schaffte ich es, ohne einem Lehrer zu begegnen.
Glück musste man haben.

Vorsichtig begab ich mich auf die große Plattform des Astronomie Turms.
Der kühle Wind fuhr mir durchs Haar, doch das war in dem Moment nicht von Belangen.
Stattdessen trat ich einen weiteren Schritt nach vorne, bis ich schließlich an der Brüstung stand.

Schön war der falsche Ausdruck für einen solchen Ausblick. Atemberaubend trifft es dann wohl eher.
Man sah von hier aus bis zum Verbotenen Wald und hatte somit einen perfekten Blick auf die Ländereien.
Doch am besten war immer noch der Ausblick in die Sterne. Worte können nicht beschreiben wie schön von hier oben alles war.
Die Sterne, der Mond, einfach alles.
Ich fühlte mich frei.

Meine Gedanken waren hier oben viel klarer.
Genau wie meine Gefühle.
Ich spürte hier oben das Gefühl von Freiheit und nicht als würde ich in meinen Gedanken ertrinken.

Es war Draco. Draco war der Grund dafür, dass ich seit Wochen nicht mehr klar denken konnte wenn er in der Nähe war.
Ich fühlte mich bei ihm wohl, beschützt und einfach nur gut. Seine bloße Anwesenheit sorgte schon dafür, dass mein Herz schneller schlug und mein Verstand von einem dichten Nebel umhüllt wurde, ohne jeglichen Durchblick.

Ich schien nicht zu bemerken, dass ich selber gerade zu gab mich in Draco verliebt zu haben.
Doch es war die Wahrheit.
Ich habe immer einen großen Bogen um diese Vermutung gemacht, aber nun schien sie sich zu bewahrheiten.

Es war Draco. Es war schon immer Draco gewesen.
Seit Anfang des Schuljahres schon.
Er hatte sich verändert, allerdings in eine positive Richtung.
Gut, er hielt immer noch nicht so viel von den Gryffindors, aber hier ging es darum wie er zu mir war.
Ich kannte den echten Draco.

Draco war alles was ich an einem Jungen schätzte.
Intelligent, mutig, lieb, nett und gutaussehend.
Aber am meisten mochte ich seinen Charakter und ja, auch seine arrogante Seite, so seltsam es auch klingen mag. Seine Arroganz anderen gegenüber ist schon etwas nervig, aber seine Arroganz mir gegenüber war irgendwie attraktiv, aber das würde ich niemals zugeben.

𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt