Kapitel 34

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Fröhlich summend hing ich noch eine Kugel an unseren Weihnachtsbaum, während im Hintergrund die Schicksalsschwestern im Radio liefen.

Heute war der vierundzwanzigste Dezember; Heiligabend.
Wie jedes Jahr verbrachte ich die Weihnachtsferien zu Hause bei meiner Mutter und auch dieses Jahr gab Mum sich Mühe, uns ein tolles Weihnachtsfest zu bescheren.

,,Rosie, kommst du mir mal in der Küche mit dem Truthahn helfen?", rief mich meine Mutter aus der Küche.

Rosie, so nannte mich Mum schon seit ich ein Baby war.
Mittlerweile war ich daran gewöhnt, dass Menschen sich immer wieder Spitznamen für mich ausdachten.

'Rosie', 'Rose' oder einfach nur 'Rosalie', je nachdem worauf man gerade Lust hatte.
Doch die Spitznamen die Draco mir gab waren mir immer noch am liebsten.

Ich meine, welches Mädchen möchte von ihrem Freund nicht gerne 'Prinzessin' genannt werden?

Im gleichen Moment rief Mum mich ein zweites Mal, weshalb ich die Kiste mit dem Weihnachtsschmuck wegpackte und ich die Küche ging.

Das ganze Haus duftete nun wirklich nach Weihnachten. Ich war zwar erst seit zwei Tagen wieder zu Hause, doch bereits jetzt hatten wir es geschafft mehrere Bleche Plätzchen zu backen.

Ohne das Mum es merkte habe ich ein paar Plätzchen zur Seite gelegt und mit grüner Glasur verziert.
Das waren die Draco-Plätzchen, wie ich sie genannt habe.

Ich habe sie ihm als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk geschickt, da er mir erzählt hat, wie Weihnachten bei seiner Familie immer aussah.

Ein trostloses Familienessen, Geschenke die von Geld protzten, aber nicht persönlich waren und sein Vater, der nie zufrieden mit ihm war. Vor allem nach dem ein oder anderen Glas Wein bekam Draco schon häufig seine Wut zu spüren.

Am liebsten hätte ich ihm angeboten Weihnachten bei mir zu verbringen, aber da meine Mutter nicht einmal wusste, dass ich einen Freund habe, würde das ziemlich kompliziert werden.

,,Vorhin ist übrigens ein Päckchen für dich angekommen, vermutlich ein Weihnachtsgeschenk von einem deiner Freunde. Ich habe es auf die Kommode gestellt und keine Sorge, es ist noch ungeöffnet.", sagte Mum, während ich den Tisch deckte.

,,Stand ein Absender drauf?", fragte ich sie neugierig.
,,Nein, aber der war dabei.", erwiderte sie und kam kurz darauf mit einem aus Papier gefalteten Vogel in der Hand zurück.

Ich musste ihn gar nicht erst öffnen, um zu wissen, dass er von Draco ist. Nur Draco hegte ein großes Interesse daran alles mögliche aus Papier zu falten und zu verzaubern.

Meine Mutter reichte mir den Papiervogel entgegen und ich öffnete ihn vorsichtig.

Für meine Prinzessin,
Ich wünsche dir frohe Weihnachten und hoffe, dass du dich über das Geschenk freust. Es ist nur eine Kleinigkeit, aber ich fand es perfekt für dich.
Ich vermisse dich und freue mich dich wiederzusehen.

Ich liebe dich
D.M.

PS: War es Absicht, dass du auf die Plätzchen, die du mir geschickt hast ganz viele Torringe gemalt hast, um mich daran zu erinnern, dass du besser als Jäger bist? Falls ja, ich will immer noch eine Revanche.

Ich lächelte, während ich den Brief las und das schien Mum nicht ganz zu entgehen.

,,Von wem ist das Geschenk?", fragte sie interessiert und lehnte sich an den Küchentisch an.
,,Von einem Freund.", antwortete ich schnell und faltete den Brief wieder zusammen.

𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt