Kapitel 61

55 6 6
                                    

Feine Schneeflocken fielen vom Himmel und umhüllten Hogwarts mitsamt seinen Ländereien in ein weißes Winterwunderland.

Es war Dezember und der Winter hatte sich durch die stetig sinkenden Temperaturen deutlich bemerkbar gemacht. Leider bedeutete dies auch, dass die Lehrer es mit der Menge an Hausaufgaben übertreiben mussten, um noch einmal alles vor Weihnachten zu geben.

Heute allerdings hatten wir beschlossen unsere Freistunde ausnahmsweise mal nicht für Hausaufgaben zu nutzen, sondern als eine Möglichkeit der Erholung.

Denn sowohl Draco, Blaise, Theodore als auch ich hatten vor Verwandlung immer eine Freistunde, die wir heute zusammen verbringen wollten. Es traf sich geradezu passend, dass Hagrid sich eine starke Grippe eingefangen hat und Daphne somit kein Pflege magischer Geschöpfe an diesem Tag hatte.

Also beschlossen wir trotz der Kälte einen Spaziergang über die Ländereien zu unternehmen und die weihnachtliche Stimmung tritz der immer düster werdenenden Zeit dennoch zu genießen.

Es war ein spitzer Schrei von Daphne, der mich letztlich aus meinen Gedanken holte. Ich drehte mich um und musste lachen als ich sah, wie Blaise sie anscheinend mit einem Schneeball abgeworfen hat und ihr sonst so strahlend blondes Haar nun mehr weiß als blond war.

Doch ich schien nicht mit einem Angriff auf mich gerechnet zu haben. Denn kaum hatte ich mich umgedreht folgten zwei Schneebälle von Draco und Theodore.

Ich zuckte zusammen, als ich spürte, wie der Schnee auf meinen Nacken fiel und durch den dicken Schal hindurch sickerte.

,,He! Zwei gegen eins ist nicht fair!", rief ich den beiden zu, die gerade dabei waren mich auszulachen.

,,Komm, die machen wir fertig!", sagte Daphne und kam auf mich zu, während die Jungs schon damit beschäftigt waren sich aus dem Staub zu machen, oder vielmehr aus dem Schnee.

Daphne und ich formten so viele Schneebälle wie wir in unseren behandschuhten Händen tragen konnten, ehe wie auf die drei zustürmten und sie mit Schneebällen bewarfen.

Doch der gute Treiber der Theodore nunmal war, wich dieser geschickt aus, sodass Draco und Blaise stattdessen die doppelte Anzahl an Schneebällen abbekamen.

Als wir sahen, dass Blaise gerade dabei war etwas zu sagen, als der Schneeball ihn direkt auf den Mund traf, kugelten Daphne und ich uns vor lachen, da der Anblick einfach herrlich war.

Niemand schaffte es den vorlauten Blaise ruhig zu stellen, doch anscheinend hatte Schnee eine magische Wirkung auf ihn.

Es war einer der seltenen Momente in diesem Schuljahr, die wir so ausgelassen und sorglos verbringen konnten. Und auch wenn es immer noch dunkle Mächte außerhalb des Schlosses gab, die versuchten die Schutzzauber zu durchbrechen, so wurde ich gerade von einer Freude wie schon lange nicht mehr erfüllt.

Ich fühlte mich frei und unbeschwert. Und ein Blick auf Draco verriet mir, dass es ihm gerade ähnlich ging, denn er warf mir sein strahlendstes Lächeln seit langem zu. Und dieses Mal wirkte es tatsächlich echt und nicht so gequält wie sonst.

,,Okay, stopp! Ich schwenke meine imaginäre weiße Fahne und rufe zum Frieden aus!", sagte Blaise und hob seine Hand zu einem Winken, als würde er mit einer Fahne wedeln.

,,Ach, Blaise du alte Drama-Queen.", sagte Daphne amüsiert und drückte ihrem Freund einen Kuss auf den Mund.
,,Wenn dann doch bitte ein Drama-King.", erwiderte Blaise nonchalant und grinste.

,,Die beiden sind einfach unglaublich.", sagte Draco und schüttelte lachend den Kopf.
,,Lass sie, sie sind noch frisch verliebt und dürfen ruhig kitschig sein.", erwiderte ich verträumt und musste an meine ersten Monate denken, in denen ich mit Draco zusammenkam.

𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt