Kapitel 59

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Dracos POV

Ich hatte versagt.

Dieser Gedanke verfolgte mich seit dem Moment, in dem ich beschlossen habe weiter am Verschwindekabinett zu arbeiten, anstatt zu meiner Verabredung mit Rosalie zu gehen.

Eigentlich hatte ich gestern gar nicht vorgehabt daran zu arbeiten. Doch als ich am Morgen einen Brief mit den Worten Die Zeit läuft dir davon bekam, geriet ich in Panik, weshalb ich am Nachmittag in den Raum der Wünsche verschwand und diesen erst spät am Abend wieder verließ.

Ich war so auf meine Arbeit fokussiert, dass ich gar nicht bemerkt habe, wie schnell die Zeit verging und ich schon eine viertel Stunde zu spät für das Date mit Rosalie war.

Mein Plan war es doch noch zu gehen und mir eine Ausrede für meine Verspätung einfallen zu lassen. Stattdessen wurde mein Plan von einer gewissen Astoria Greengrass durchkreuzt.

Denn kaum hatte ich den Raum der Wünsche verlassen begegnete ich Astoria in ausgerechnet dem Korridor, in dem sich der Raum befand. Ich wusste nicht, wie lange sie schon da war und befürchtete, sie hätte gesehen wie ich aus dem Raum gekommen bin.

Als sie dann ein Gespräch mit mir anfing hatte ich gar keine andere Wahl, als darauf einzugehen und rauszuhören, ob sie irgendwas gesehen hat.

Nur war hier das Problem, dass Astoria anscheinend eine Person war die gern und viel redete, weshalb wir eine Stunde damit verbrachten durch das Schloss zu laufen und über alles mögliche zu reden. Allerdings sprach sie hauptsächlich über sich selbst, Quidditch und darüber, dass ich ihr vertrauen konnte, was meines Erachtens nach nicht wirklich Sinn ergab.

Als unser Gespräch endlich beendet war machte ich mich auf zum Klassenzimmer für Wahrsagen, welches Rosalie für unser Date ausgesucht hat.
Doch als ich den Raum betrat war niemand da.

Ich hätte wissen müssen, dass Rosalie nicht so lange warten würde. Weshalb auch? Schließlich war ich hier der Idiot der für Stunden nicht aufgetaucht war und seine Zeit mit einem Verschwindekabinett und einer anhänglichen Slytherin verbracht hat.

Als ich mich weiter im Raum umsah bemerkte ich erst, dass die Decke verzaubert war und Sterne diese schmückten. Ebenso lagen auf dem Boden Kissen und Kerzen, die den magisch errichteten Wald zum leuchten brachten.

Und ich fühlte mich furchtbar. Rosalie hatte so viel Mühe in diese Vorbereitungen investiert und jedes Mal wenn sie von unserem Date gesprochen hat dabei so gestrahlt.

Ich hatte alles kaputt gemacht. Rosalie war nun sicher am Boden zerstört und dachte mit Sicherheit ich hätte sie vergessen oder gar versetzt.

Das ich nun müde von gestern Nacht beim Frühstück saß geschah mir gerecht. Denn ich hatte nicht schlafen können und statt die Zeit mit meinen traurigen Gedanken zu verbringen ging ich lieber für einige Stunde in den Raum der Wünsche.

Es wurde eine Art Gewohnheit, dass ich wann immer ich Zeit hatte diese im Raum der Wünsche verbrachte. Ob mir das gut tat? Nun, das konnten die tiefen Ringe unter meinen Augen beantworten. Wenn meine Mutter mich so sehen würde, würde sie mich auf der Stelle nach Hause holen, völlig gleich das von der Aufgabe das Leben unserer Familie abhängig war.

,,Alles im Ordnung, Kumpel?", fragte Blaise und stieß mich an.
,,Klar, bin nur müde.", antwortete ich und in dem Moment sah Rosalie auf.

Es war das erste Mal seit gestern, dass sie mir in die Augen sah. Doch der Blick mit dem sie mich bedachte war nicht wie sonst voller Liebe. Nein, dieses Mal war es ein Blick der Verachtung widerspiegelte.

Ich wagte es gar nicht erst etwas darauf zu erwidern, sondern sah sie stattdessen mit einem flehenden Blick an. Anscheinend war Rosalie allerdings so wütend auf mich, dass sie ihren Blick schnell wieder abwendete und Daphne in ein Gespräch verwickelte.

𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt