Kapitel 69

37 4 7
                                    

Wie lange brauchte ein gebrochenes Herz, um sich wieder zusammenzusetzen?

Dies war eine Frage, die ich mir bereits seit mehreren Wochen stellte. Um genau zu sein seit dem Moment, in dem Draco unsere Beziehung beendet hat und mein Herz geichzeitig in tausend Teile zersprungen ist.

Ein kleiner naiver Teil von mir glaubte zwar immer noch ganz fest daran, dass Draco unsere Beziehung nicht freiwillig beendet hat, doch mit jedem vergangenen Tag an dem er sich immer mehr von mir distanzierte, ist auch diese Hoffnung langsam gestorben.

Ganze Nächte verbrachte ich damit nach möglichen Erklärungen zu suchen, wie auch in dieser. Es erschien mir unmöglich ein Auge zuzumachen, wenn meine Gedanken in Wirklichkeit ein reines Karussell waren, das sich unaufhörlich im Kreis drehte.

Ich war bereit gewesen ihn zu akzeptieren wie er war. Denn letztes Endes, war es immer noch der Draco, in den ich mich verliebt hatte.

Doch anscheinend hatte ich mich auch da getäuscht, denn der Draco den ich kannte hätte unsere Beziehung nicht auf solch gleichgültige Weise beendet. Allerdings hätte dieser Draco es wahrscheinlich gar nicht erst in Erwägung gezogen die Sache mit uns zu beenden.

Seufzend erhob ich mich aus meinem Bett und warf mir meine Uniform über. Diese Nacht würde noch lang werden und anstatt dass ich sie in unserem stickigen Schlafsaal verbrachte, könnte ich auch gleich auf den Astronomieturm gehen. Vielleicht würde die kühle Brise dort oben mir ganz gut tun und meinen Kopf von all den Sorgen, die mich plagten, befreien.

Nachdem ich mir meinen Zauberstab geschnappt habe, verließ ich leise den Gemeinschaftsraum und machte mich auf den Weg zum Astronomieturm.

Jetzt musste ich nur noch hoffen, dass ich Draco nicht treffen würde. Immerhin war der Astronomieturm der Platz, an den es Draco hinzog, wenn dieser einmal tief durchatmen musste.

Wie viele Momente wir schon auf dem Astronomieturm miteinander geteilt haben. Dies war der Ort an dem Draco mir seine Gefühle für mich gestanden hat, der Ort, an dem alles begann.

Eigentlich hätte ich nicht den Wunsch verspüren sollen dorthin zurückzukehren, aus Angst, die Erinnerungen würden mir das Herz brechen. Doch ich hatte da so ein Gefühl in mir, welches mir deutete jetzt dahin zu gehen.

Während ich in Erinnerungen schwelgend weiter die Korridore entlang lief, hörte ich von weiter her Stimmen. Allerdings klang es nicht nach zwei Schülern, die auf die Idee gekommen waren einen nächtlichen Spaziergang durch das Schloss zu unternehmen.

Nein, das waren mehrere Stimmen, die laut aufeinander einredeten. Jedoch hörte es sich nicht nach einer Auseinandersetzung an, sondern vielmehr nach einem echten Kampf.

Meine Hand schloss sich automatisch noch fester um meinen Zauberstab, als ich mich umsah, um zu wissen, von wo die Stimmen herkamen.

Es war ein viel zu hohes Lachen, das mir einen Schauer über den Körper jagte. Dieses Lachen würde ich überall wieder erkennen.

Denn dieses Lachen gehörte weder einem Schüler noch einem Lehrer.

Es gehörte Bellatrix Lestrange.

Doch warum sollte Bellatrix im Schloss sein? Es gab unzählige Sicherheitszauber und sämtliche Auroren, die Hogwarts beschützten. Wie um alles in der Welt konnte Bellatrix es da vorbeigeschafft haben?

Anstatt mir weiter den Kopf darüber zu brechen, begann ich nun zu rennen an den Ort, an dem ich vermutete ihr Lachen gehört habe. Wahrscheinlich hatten die Lehrer noch nichts davon mitbekommen, doch es würde auch zu lange dauern jetzt einen von ihnen zu wecken. Irgendjemand würde schon da sein.

𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt