Dracos POV
Es war ein stechender Schmerz in meiner Brust, der mich aufweckte. Langsam versuchte ich mich aufzurichten und merkte, dass ich mich nicht wie gewohnt in meinem Bett im Schlafsaal befand, sondern im Krankenflügel.
Als ich an mir herunter sah, fielen mir die feinen zierlichen Narben auf meiner Brust auf. Und plötzlich wusste ich wieder, warum ich hier im Krankenflügel lag.
Die Ereignisse des gestrigen Tages. Das Duell mit Potter auf dem Jungenklo. Und das ganze Blut, als Potters Fluch mich getroffen hat. Rosalie. Rosalie, die versucht hatte meine Wunden zu heilen und bei mir war.
All dies fühlte sich an, als wäre es vor Ewigkeiten geschehen. Nur die verbliebenen Narben erinnerten mich daran, dass dies wirklich geschehen war.
Es hätte nie so weit kommen müssen, wenn Potter mir nicht gefolgt wäre. Ich wollte alleine sein, nachdem ich Katie Bell gesehen habe. Die Angst, dass sie sich erinnern würde dass ich derjenige war der ihr die Halskette gegeben hat war zu groß um etwas zu riskieren.
Da ich wusste, dass alle beim Frühstück waren bin ich also zu den Toiletten gegangen, wo ich zunächst einmal unter Schock stand und am ganzen Körper zitterte. Es war die Maulende Myrte, die, wie so oft schon, zu mir kam und mich tröstete. Früher hätte ich es als lächerlich empfunden mit einem Geist seine Zeit zu verbringen, aber sie war die Einzige, mit der ich reden konnte. Was sollte sie denn auch schon tun? Immerhin war sie schon längst tot.
Dass Potter mich offensichtlich in einem meiner schwächsten Momente beobachtet hat war eine Sache, mit der ich nicht wirklich umzugehen wusste. Ich hätte ihm vielleicht nicht unbedingt diesen Cruciatus-Fluch aufhalsen müssen, aber da Potter sowieso schneller war als ich, spielte das auch keine wirkliche Rolle mehr.
Ob er für seinen Fluch bestraft wurde? Denn soweit ich mich erinnerte, war Snape derjenige der als erster nach Rosalie eingetroffen war. Oh Salazar, was wenn er meiner Mutter Bescheid gesagt hat? Immerhin war er derjenige, der mir seit Schuljahresbeginn stets auf den Fersen war.
Seufzend ließ ich meinen Kopf wieder in die Kissen sinken. Das ganze Denken bereitete mir nur Kopfschmerzen und die konnte ich nicht auch noch gebrauchen.
,,Ich sehe, du bist wach?", hörte ich die altbekannte Stimme von Madam Pomfrey, während diese munter auf mich zu kam. ,,Wie fühlen wir uns heute?"
,,Ganz in Ordnung, denke ich mal. Wie lange habe ich geschlafen?", antwortete ich und versteckte meinen linken Arm dabei so unauffällig wie möglich unter der Decke. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, um nichts zu riskieren.,,Sagen wir es so, der Beruhigungstrank hat für einen tiefen Schlaf gesorgt. Du sahst aus, als könntest du etwas Erholung gebrauchen, ich will nämlich nicht wissen wann das letzte Mal war, als du eine Nacht in Ruhe durchgeschlafen hast.", erklärte sie und stellte ein Tablet mit Essen neben mich auf den Nachttisch.
Sah ich wirklich so schlimm aus wie ich mich fühlte? Anscheinend schon, sonst hätte ich wahrscheinlich nicht einen kompletten Tag durchgeschlafen. Freiwillig hätte ich niemals so viel Zeit in Schlaf investiert, das würde nur unnötig Zeit wegnehmen.
,,Für deinen Arm.", sagte sie und legte ein Verbandspäckchen neben meinen Arm, den ich versucht hatte unter der Decke zu verstecken. Doch anscheinend war es umsonst, denn Madam Pomfrey schien sehr wohl eine Ahnung davon zu haben was sich auf meinem Arm befand.
,,Jetzt sieh mich nicht so an. Denkst du etwa mir fällt nicht auf, wenn ein Schüler bei mir nach Unmengen an Verbandsmaterial fragt?", erwiderte Madam Pomfrey, während ich sie weiterhin nur perplex anstarren konnte.
Es war seltsam, dass sie überhaupt nichts zu der Tatsache zu sagen hatte, dass ein Schüler hier mit einem dunkeln Mal durch das Schloss lief und ein Todesser war. Stattdessen schien es sie anscheinend mehr aufzuregen, dass Schüler sich an ihren Verbandsvorräten zu schaffen machten.
DU LIEST GERADE
𝐃𝐚𝐫𝐤 𝐋𝐨𝐯𝐞
FanfictionRosalie Adams ist eine intelligente und ehrgeizige Slytherin, die Draco Malfoy nicht ausstehen kann. Obwohl beide im selben Haus sind, leben sie seit dem ersten Tag in zwei gegensätzlichen Welten. Aber was ist, wenn sich das alles plötzlich ändert? ...