Azman Kadever hat seinen Vater verloren - doch statt zu trauern, trägt er seine Wut nach außen. Für andere wirkt er gefährlich, unnahbar. Sein erstes Semester als Biologiestudent muss er wiederholen, zu viel hat er verpasst. Doch es ist nicht nur de...
Meine Periode kam nicht, weshalb ich nun alleine im Badezimmer einen Schwangerschaftstest auspacke. Ich kann mich nicht mehr verstecken. Meine Symptome sind so hoch, dass Azman mich schon auf meine Müdigkeit angesprochen hat. Ich muss mich trauen, denn wenn es so sein sollte, dann passiert es halt. Ich kann es nicht verhindern. Ich wünsche mir so sehr ein Kind, dass ich mich damit abgefunden habe, wenn es nach meiner Operation trotzdem nicht funktioniert. Wenn es also wieder nicht klappt, dann muss ich mich damit abfinden.Azman ist auf der Arbeit, während ich von Zuhause aus arbeite. Ich darf die Azubis nun auch Unterrichten und übernehme mehr von Azmans arbeit, weil er das Expemtieren und Protokollieren in seiner Arbeit vermisst und keine wirkliche Lust mehr hat, auf seine Enten- so nennt er sie immer- aufzupassen. Es ist nicht so, dass er sie nicht in sein Herz geschlossen hätte, aber manchmal sieht man, wie Azman die Azubis nichts weiter beibringen kann, wenn sie nicht dafür bereit sind sich selbst zu informieren. Als ich in eurem Alter war, konnte ich schon das ganze PSE auswendig! Er war wirklich enttäuscht.
Mein Laptop ist noch an, während mein kurdisches Reis im Topf köchelt. Ich säubere das Badezimmer und warte auf das Ergebnis. Während ich meine Hände wasche, zeigt mir mein Schwangerschaftstest eine Antwort.
Positiv.
Ich trockene meine Hände ab und sehe plötzlich unscharf. Ich lächele und fühle mich nach langem wieder so..glücklich. Mein lächeln verblasst, als ich wieder zu viel nachdenke. Genauso, wie die Freude in mir hochkommt, so kommt auch die Angst hoch, das Baby zu verlieren. Und ich weiß, dass ich es auch in den weiteren Monaten verspüren werde, bis es erst geboren ist und mir der Arzt sagt, dass ich nachhause darf. Ich frage mich, wie ich es Azman sagen soll. Soll ich lieber nicht warten, bis ich mir sicher sein kann. Azmans Hoffnung auf eine Schwangerschaft ist nach der Operation höher geworden als ich vermutet hatte. Ihn zu sagen das ich schwanger bin würde ihn freuen, aber was wenn es wieder geht? Ich sollte meinen Frauenarzt anrufen. Nein, Moment. Viel lieber ins Krankenhaus, da mein Frauenarzt mir falsche Informationen gegeben hat. Fehlbildung..es waren nur Polypen.
Nachdem ich ein Termin vereinbart und das essen für Azman bereit gelegt habe, setze ich mich an mein Laptop auf das ich einschlafe. Meinen Schwangerschaftstest habe ich in eine Kiste unter dem Bett versteckt, wo meine anderen Tests sind.
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Ich komme gerade lächelnd von der Arbeit, als ich Siya im Wohnzimmer vor ihrem Laptop, nach hinten genickt sichte und in der Küche das lauwarme Essen am Herd, was sie womöglich für mich gekocht hat probiere. Ich habe ihr Essen vermisst, vor allem wenn sie kurdisch kocht. Da eine Glastür mit schwarzen Rahmen Küche und Wohnzimmer durchtrennt, kann ich trotzdem sehen, wie sie sich kurz bewegt. Ich mache mir Sorgen, weil sie in letzter Zeit sehr Angeschlagen wirkt, genauso wie die Trauerphase, die sie seit kurzem erst überstanden hat. Sie erzählt andauernd, wie sehr sie Derya vermisst. Über Arin und Helin scheint sie nicht reden zu wollen, verständlich. Ich unternehme nicht mehr viel mit den Männern von den beiden - nicht wegen dieser Sache - denn ich halte mich davon raus, es sei denn Denis und Alan mischen sich mit ein. Derya und scheinen immer miteinander zu schreiben.
Nachdem ich gegessen habe, decke ich Siya zu und lege das Laptop beiseite. Danach gehe ich hoch in den Training Raum und lasse ihr einen Zettel stehen, falls sie mich suchen sollte. Als ich mich wieder im Wohnzimmer befinde, schläft sie immer noch, also gehe ich duschen. Während ich mich allerdings dusche, kommt sie rein, putzt sich die Zähne und setzt sich auf die Toilette, um klein zu machen. Sonst war sie nie der Typ für solche Sachen. Es gefällt mir und zeigt, wie wohl sie sich in unserer Ehe fühlt. Sie stöhnt leise, weshalb ich mich zur Wand drehe und meinen Schwanz halte, der fast in die höhe gehen wollte. „Hey Schatz", sagt sie und spült, als sie dann ihre Hände wäscht. „Hey. Gut geschlafen?" „Mhm." „Kommst du mit in die dusche?" „Nein, hab ich schon heute Morgen gemacht." „Ein zweites mal schadet nicht." Sie lächelt. „Ich muss leider absagen. Ich möchte mich hinlegen." Hm. „Ist alles in Ordnung?" „Ja. Ich bin heute etwas kaputt. Ich habe die ganze Villa geputzt und einen Unterricht vorbereitet." „Jetzt siehst du, wieso ich das nicht mehr machen möchte. Achso, und ich habe vor kurzem einen Saugroboter bestellt", erzähle ich. Der soll wohl saugen und wischen zur selben Zeit. „Ist das mit so einer App verbunden?" „Ja irgendwie so in der Art. Das Packet liegt Auf der Schuh Kommode." Und weg ist sie.
Als ich mich abtrockne höre ich sie lachen. „Azman guck mal, ich kann sehen, wo er alles sauber macht", sie zeigt mir stolz ihr Handy. „Praktisch", antworte ich lächelnd. Sie nickt und achtet nicht darauf, dass ich Oberkörperfrei bin und nur mein Handtuch ausziehen muss, wenn sie mit mir schlafen möchte. Ich ziehe mich also in der Garderobe um und höre sie summen. In der Küche suche ich nach den Süßigkeiten, die ich mir gekauft habe, doch ich finde sie nicht. „Sonne? Wo sind die Süßigkeiten?" Sie bleibt stehen. „Oh. Ich habe sie gegessen..Es tut mir leid Baby." „Alles gut." Ich schließe den Schrank und zucke, als sie hinter mir steht, mit glasigen Augen. Wow, sie scheint sehr emotional zu sein. „Ich wusste das nicht. Ich dachte du hast sie für mich gekauft. Ich hatte so Lust auf die, also habe ich alles aufgegessen." „Alles gut mein Herz. Wieso weinst du denn deswegen?" Hat sie ihre Periode? Wahrscheinlich hat sie deswegen kein Sex gewollt. „Ich weiß das es schlimm ist, wenn man nicht das essen kann, was man möchte. Soll ich welche einkaufen gehen?" Ich schüttele den Kopf und umarme sie und ihre ihren Hals heimlich. Immer wenn sie schläft riecht ihr Hals nach Himmel. „Passt schon. Ich habe heute nicht ohne Grund trainiert." „Ich bin stolz auf dich." „Danke." „Ich ziehe bald auch durch." „Wie du willst." „Was wollen wir heute machen?", frage ich sie. „Kuscheln. Schlafen.." „Bist du dir sicher, dass alles okay ist?" Sie runzelt ihre Brauen. „Ja, wieso?" „Du bist nie so müde gewesen." „Also langweile ich dich? Schön dann unternehm' alleine was du Blöder." Sie geht aus dem Wohnzimmer fluchend. Was habe ich gemacht? Ich sorge mich doch nur. „Warte! Das war nicht so gemeint. Ich mache mir doch nur Sorgen." Sie bleibt im Flur stehen und.. setzt sich plötzlich hin? Wie unerwartet. Irgendwas stimmt nicht mit ihr. Sie verhält sich komisch und macht Dinge, die sie nie machen würde. „Siy-" „Shh." „Wieso sitzt zu auf dem Boden?" „Ist schön warm." Ich sehe sie etwas verwirrt an. „Warum blaffst du mich so an?" Ich möchte ihr aufhelfen. „Nein, ich muss meine Gedanken sammeln." „Auf dem Boden?" „Korrekt." „Mach das im Bett oder auf einem Teppich mein Herz." „Nein. Ich mache das hier und jetzt." „Okay." Ich setze mich zu ihr. „Sprich mit mir." „Nein." „Wieso nicht?" „Ich kann nicht." „Ist irgendwas passiert?" „Nein." „Habe ich heute etwas vergessen?" „Dein Frühstück was ich dir in eine Brotdose gelegt habe, aber sonst nichts weiteres. Ich konnte es dir nicht vorbei bringen, weil sie dann denken würden, dass ich schwänze." Stimmt, mein Frühstück. „Verheimlichst du mir etwas." „Was? Nein." Was dann? „Du hast von meiner Frage, ob heute etwas passiert ist, abgelenkt." „Ich versuche mich einfach nur zu finden." „Dich zu finden? Worüber redest du?" Langsam werde ich wahnsinnig. „Azman lass mich doch einfach mal kurz alleine." Ich stehe auf und gehe kopfschüttelnd ins Wohnzimmer, während sie noch im Flur sitzt, als hätte man ihr etwas wichtiges weggenommen.