Steffs Sicht:
Seit nun schon einer Woche bin ich in Südafrika. Die Dreharbeiten für die Sing meinen Song Staffel sind im vollen Gange. So lange hatte ich darauf hin gefiebert und die Vorfreude stieg mit jedem Tag. Ich wurde immer hibbeliger. Die Freude viel Zeit mit meinen Kollegen an so einem wundervollen Ort zu verbringen und an nichts anderes als die Musik zu denken war riesig. Dennoch hatte ich auch großen Respekt davor allein zu fliegen, meine Jungs, meine kleine Familie in Berlin zurück zu lassen. Selten war ich so lange am Stück von meinen drei Chaoten getrennt und noch nie musste ich meinen Sohn für mehrere Tage zurücklassen. Doch dieses Mal ging es nicht anders. Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich das wirklich möchte. Im Endeffekt konnten meine Jungs mich überzeugen und nun bin ich hier in Südafrika. Noch am Tag vorm Abflug war alles super. Ich hatte extra alles schon vorbereitet, um den letzten Tag mit meinen liebsten genießen zu können. Für Ende Februar war das Wetter super und wir nahmen uns die Zeit in Ruhe mit unserem Sohn auf den Spielplatz zu gehen und anschließend noch bei uns zuhause Nudeln zu essen, von denen wir alle nie genug bekommen konnten. Schon früh am Abend verließen uns Nowi und Hannes, da ich am nächsten Tag früh zum Flughafen musste. Ich brachte unseren Sohn ins Bett, versprach ihm, dass wir jeden Tag telefonieren und die Mama ihn gaaanz doll lieb hat. Er brauchte länger zum Einschlafen. Doch das machte mir nichts aus. Ich sang ihm mehrere Einschlaflieder und kuschelte mich zu ihm ins Bett, bis er endlich ins Land der Träume verfiel. Schon bald gingen auch Thomas und ich ins Bett, um genug Schlaf zu bekommen. Wir kuschelten uns extra eng aneinander, war es doch auch für uns ungewohnt die nächsten Nächte allein zu verbringen. Morgens dann wurde alles hektisch. Ich kümmerte mich um die letzten Dinge, um auch auf keinen Fall etwas zu vergessen. Mein Wecker klingelte extra früher. Als ich dann fertig war und wir los mussten, stellte ich fest, dass Thomas verschlafen hat. Genervt weckte ich ihn und informierte ihn hektisch, dass wir eigentlich sofort los müssen. Schnell zog er sich um. Es tat ihm leid verschlafen zu haben. Doch meine Laune war im Keller. Ich war gestresst. Zwischen der Sorge etwas vergessen zu haben, Stress den Flieger zu bekommen, den Kleinen schlafend ins Auto zu verfrachten, da er nicht allein in der Wohnung bleiben kann und Abschiedsschmerz, bekam ich Panik im Auto auf dem Weg zum Flughafen. Normalerweise würde Thomas mich beruhigen. Doch nicht an diesem Morgen. Er fuhr mich an, dass ich nicht so Panik schieben soll und wir es schon rechtzeitig schaffen. Ich kann es mir selbst nicht mehr erklären was dann passierte. Wir schaukelten uns gegenseitig hoch. Die Situation endete in einem großen Streit, sodass ich am Flughafen panisch mein Gepäck nahm und im Gebäude verschwand. Thomas ließ ich hinter mir, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Ohne ihn zu verabschieden. Ohne ihm zu sagen, dass es mir leid tut. Ohne ihm zu sagen, dass ich ihn liebe und nicht mit ihm streiten will. Und jetzt sitze ich hier allein in Südafrika in meinem Zimmer und weine wie so oft die letzten Tage. Seit einer Woche habe ich nicht mehr mit Thomas geschrieben. Seit einer Woche habe ich nicht mehr mit ihm telefoniert. Seit einer Woche erfahre ich nur noch über Hannes, wie es meinen Liebsten in Berlin geht. Am liebsten würde ich mich sofort in den nächsten Flieger setzen, nachhause fliegen und mich mit Thomas aussprechen. Doch das geht nicht. Noch eine weitere Woche in Südafrika steht mir bevor. Eine weitere Woche, in der mich die anderen täglich fragen werden, was mit mir los ist. Eine weitere Woche, in der ich keinen Kontakt zu Thomas und meinem Sohn habe. Eine weitere Woche, die mich ans Ende meiner Kräfte bringt. Ich weiß nicht, woher ich die Kraft nehmen soll, vor der Kamera zu tun als sei alles gut. Ich weiß nicht, wie lange die anderen es noch so hinnehmen, dass ich meine komplette Freizeit allein weinend in meinem Zimmer verbringe. Und ich weiß nicht, wie es sein wird wenn Thomas und ich wieder aufeinander treffen. Und als wäre das nicht alles schon schlimm genug, müssen wir am Tag unseres Aufeinandertreffens auch direkt ein Konzert spielen. Unzählige Male habe ich Thomas nach meiner Ankunft hier versucht zu erreichen. Mehrmals habe ich ihn angerufen, habe auf seine Mailbox gesprochen und beteuert, wie leid es mir tut, dass die Situation eskaliert ist und ich ohne ein Wort gegangen bin. Hunderte Nachrichten habe ich ihm geschrieben. Doch auf nichts hat er reagiert. Sogar meine Fragen, wie es unserem Sohn geht ignoriert er.
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Abschied ohne Liebe
FanfictionVor einer Woche ist Steff zu den Dreharbeiten von Sing meinen Song nach Südafrika geflogen. Lange hatte sie sich darauf gefreut, obwohl sie dafür ihre Liebsten in Deutschland zurücklassen musste. Doch von der Freude blieb vor Ort nichts übrig. Der A...