Das spiel wird angepfiffen. Nico ist mit seinem Kopf ganz woanders. Und so passiert in der 10. Minute direkt ein großer Fehler. Nico ist abwesend schaut sich um. Als ob er nicht wüsste, was er machen muss. Der Gegenspieler rennt so an ihm vorbei. Und so steht es 1:0 Edin ist außer sich. Er schimpft am Spielfeldrand wie ein verrückter. Nico auf dem Platz wirkt orientierungslos. Er fährt sich nervös mit seinen Händen durchs Gesicht. Er versucht sich zu sammeln. Gregor nimmt ihn zur Seite und wechselt ein paar Worte mit Nico. Aber umsonst, denn seine Leistung wird nicht besser. Die Fans pfeifen schon und es bricht mir das Herz ihn so fertig zu sehen. Kurz vor der Halbzeit rennt Nico plötzlich quer über den Platz. Er übersieht den Gegenspieler, der auf ihn zukommt. Die beiden laufen ineinander. Nico Rutsch über den Rücken der Gegners überschlägt sich und landet mit dem Kopf auf dem Boden. Eine absolute Schrecksekunde. Ich halte die Luft an. In meinem Bauch kribbelt es. Alles zieht sich in mir zusammen. Nico bleibt liegen. Jule rennt auf ihn zu und kniet sich neben ihn auf den Rasen. Langsam setzt sich Nico mit der Hilfe von Jule auf und schaut sich um. Sie halbe Mannschaft steht um ihn herum. Er hält sich kurz mit seiner Hand den Kopf fest. Ich atme erleichtert aus, als er wieder auf beiden Beinen steht und auf seine Position zurück läuft. „Schau mal kleines Baby, das ist dein Papa. Er ist ein harter Hund" ich grinse und lege meine Hände auf meinen kleine Bauch. Harter Hund. Diese Worte hatte er selber benutzt, um sich selber zu beschreiben. Und er hatte absolut recht damit. Scarlett stupst mich von der Seite an und grinst über beide Ohren. Dann ist endlich Halbzeit. In der Pause essen wir etwas vom Büfett. Das kleine hat Hunger und ich muss daran denken, dass ich jetzt für zwei essen muss. Nach der Halbzeit ist Nico nicht mehr auf den Platz zurückgekehrt. Er nahm auf der Bank Platz und schmollt. Ich grinse über die Situation.
Typisch Nico!
Nach dem Spiel trudeln langsam alle im VIP Bereich ein. Das Spiel ging unentschieden aus. Naja besser als nichts.
„Na Mami" Gregor steht neben mir. „Na toll, es hat wohl schon die Runde gemacht" stöhne ich genervt. Greg nickt nur grinsend. „Nico ist deswegen total neben der Spur." Ich richte mich auf. „Er sollte es auch nicht so erfahren" wieder schaue ich auf meine Füße. „Und wie sollte ich es dann erfahren?" Ich drehe mich um. „Nico ich..."
„Spar dir das Sky!" giftet er mich an. Jule schaltet sich ein „Mach mal halblang Schlotterbeck!" Ich stehe zwischen den beiden Fußballern und bin total überfordert. „Nico, es reicht!" Gregor geht bestimmend einen Schritt auf ihn zu. Der Rest der Mannschaft ist nun auch hier versammelt inklusive Trainer. Mir wird ganz heiß. Tränen brennen auf meiner Wange. „Toll Jule, jetzt heult sie" Nico will sich auf dem Staub machen. „Schlotterbeck!" Mats steht zu mir, aber davon lässt sich Nico nicht beirren. Ich denke, so wie wir hier streiten können sich die Jungs hinter mir denken worum es mir geht. Aber Nico setzt lieber noch einen drauf. „Geh zu deinen Lover sky, und heul dich bei dem Vater des Kindes aus. Aber nerv mich nicht"
Ich stehe mit offenen Mund wie angewurzelt da. Nico dreht sich wieder um und will verschwinden. Das ganze Team bekommt diese Szene hier gerade mit. Unangenehm! Ich wollte mit Nico alleine sprechen. Kann ja keiner Ahnen, dass der Vogel plötzlich hinter mir steht. „Das habe ich versucht" schreie ich ihm hinterher. „Tja da hast du dir wohl den Falschen ausgesucht. Ist nicht mein Problem." Ohne mit einer Blickes zu würdigen will er gerade durch die Tür Marschieren. Ich bin schockiert so wie alle anderen um mich herum. Mein Kreislauf sackt weg Jule neben mir schüttelt sauer über Nico den Kopf. Ich fange an zu schwanken. Mir ist das hier alles zu viel. Ich starte einen letzten Versuch. „Ja Nico, Du hast recht. Der Vater ist ein Arschloch, offensichtlich will er nichts von seinem Baby wissen. Er hört mir nicht zu." Noch einmal hole ich tief Luft. „Man Nico bist du blind? Du bist es!" brülle ich mit letzter Kraft. Nico bleibt abrupt stehen und dreht sich um. Die Kommentare der anderen nehme ich kaum war. „I-ich..bin..? Was..?"
Ich muss hier raus. Ich antworte nicht mehr und verlasse fluchtartig den Raum. Die Aufmerksamkeit der anderen ist mir total unangenehm. Ich laufe einfach. Nicht heulen Sky, nicht schon wieder. Einige Gäste habe diese Szene mitbekommen und starren mich an. Ich sehe ein Schild. „Damen" schwankend laufe ich drauf zu halte mich an der Wand fest um nicht umzufallen. Ich stoße die Tür auf und suche mir die erst beste Kabine aus. Ich schließe die Tür und lasse mich auf den Sitz fallen. Ich stütze mich mit beiden Armen an den Wänden neben mir ab um nicht vom Sitz zu rutschen. Ich schluchze als ich ein Klopfen an der Tür höre. „Sky? Ich bin's Scarlett. Mach bitte die Tür auf." mit zittrigen Händen drehe ich das Schloss. Die Tür fliegt auf und ich falle Scarlett erschöpft in die Arme. „Alles wird gut." flüstert sie beruhigend in mein Ohr und streicht mir über meine Haare. Ich schüttel den Kopf. Scarlett stürzt mich und zusammen verlassen wir die Toilette. „Sky, bitte. Es tut mir so leid.. hätte ich gewusst...!" Ich hebe erschöpft meine Hand „Nico lass gut sein" ich gehe einfach an ihm vorbei. Jule kommt um die Ecke gelaufen „ich bringe sie nach Hause"
Noch einmal drehe ich mich um und sehe Nico wie er an der Wand lehnt sein Gesicht in seine Hände legt und bitterlich weint. Gregor kommt um die Ecke geschossen. „Nicht hier Schlotte! Nicht in der Öffentlichkeit."
DU LIEST GERADE
Heaven
FanfictionSky ist Flugbegleiterin. Krankheitsbedingt fällt eine Kollegin aus, für die sie einspringen muss. Das dieser Tag ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird ahnt sie noch nicht. Ausgerechnet Fußballer mussten es sein. Gerade „Blondie" hat keinen Gute...