Kapitel 58

241 8 1
                                    

Nicos POV

Ich halte sie in meinen Armen. Überall um uns herum liegt Blut. Ihr Blut, welches sie ausgespuckt hat. Ganz vorsichtig berühre ich sie. Sie ist so zerbrechlich und abgemagert. Tränen bilden sich in meinen Augen. Ich kann nicht glauben, dass sie es ist. 3 Jahre war sie verschwunden. Einfach bei Nacht und Nebel in Luft aufgelöst. Am Morgen nachdem sie verschwunden ist brach meine ganze Welt zusammen. Sie war weg und hat nichts hinterlassen, das ihre Existenz beweisen könnte. Jule war auch fertig. So richtig konnte ich mich auf das Training nicht konzentrieren. Es war als ob sie nie existiert hat. Drei verdammte Jahre. Ich will nicht wissen was sie durchmachen musste in der Zeit. Eine Träne rollt über mein Gesicht und tropft auf ihres. Vorsichtig wische ich sie mit meinem Daumen weg. Ich nehme ihre Hand in meine. Ihr Pullover rutscht nach oben und zeigt mir blaue flecken um ihr Handgelenk. Vorsicht schiebe ich ihn noch ein Stück höher und entblöße etliche blaue und Liliane Flecken. In mir zieht sich alles zusammen. Wieso habe ich sie alleine gelassen? Der Rettungswagen trifft zu erst ein. Er nimmt mir sie aus der Hand. Ich protestiere lautstark dagegen. Jule legt eine Hand auf meine Schulter ich drehe mich um und sehe auch Jude und Gregor. Ich habe sie sofort alle informiert, als ich sie das erste mal sah. Ich war mir sicher, dass sie es ist. Zu 100% wusste ich es. Und als sie so komisch reagierte wusste ich da stimmt was ganz und garnicht. „Wäre ich nur früher dazwischen gegangen" ich mache mir Vorwürfe. Schlimme Vorwürfe. „Wieso habe ich das alles gemacht? Und wieso war ich nicht für sie da? Warum habe ich sie alleine gelassen" ich spreche meine Gedanken laut aus. Jeden verdammten Tag habe ich an sie gedacht und jeden Tag habe ich mir selber Vorwürfe gemacht. Es gab in der Zeit keine andere. Nicht einmal so zum Spaß. Und mein Spielzimmer habe ich seit dem auch nicht mehr betreten. Als ob das jetzt eine Rolle spielt Nico! „Sie lebt"  macht Jule mir Hoffnungen. „Ja noch" antworte ich Stumpf.
Wir sind auf dem Weg ins Krankenhaus. Gregor fährt. Jule und ich sind nicht in der Lage dazu. Im Krankenhaus sitzen wir 4 Stunden im Wartezimmer. Immer wieder laufe ich wie ein Tiger im Käfig auf und ab. Jule macht das aggressiv. „Man Schlotte setz dich endlich auf deinen verdammten Arsch!" brüllt er. Und er hatte recht weswegen ich keine Wiederworte gab.
Dann kommt endlich ein Arzt zu uns.
„Emili hat vieles durchgemacht" ungläubig schaue ich sie an. „Moment wir warten auf Neuigkeiten von Sky, Sky Miller" sage ich. „Oh also die Frau, die eingeliefert wurde heißt Emilia Montez" ich bin sprachlos.
Die Ärztin fährt fort. „Sie hat viel durchmachen müssen. Es müssen Jahre gewesen sein wo sie misshandelt wurde. Sie hat sich nicht viel bewegt in der Zeit und musste einige Schläge wegstecken. Wir haben ältere Blessuren an ihren Rippen armen und Beinen gefunden. Wir mussten schnell handeln sie hatte innere Blutungen. Jetzt liegt sie auf der Intensivstation aber ich sage ihnen gleich. Wir wissen nicht ob sie wieder aufwacht und vor allem Wann."
Beendet sie ihren Monolog. Bei jedem Wort musste ich hart schlucken. „Können wir zu ihr?" fragt Jule. Sie nickt und führt uns in ihr Zimmer. Ganz langsam und vorsichtig treten wir ein. Nichtsahnend was uns erwartet. Mir stockt der Atem bei ihrem Anblick. Sie sieht schrecklich aus. Ihre Knochen sind zu sehen und unzählige Blutergüsse in den verschiedensten Farben zieren ihren Körper. Ich breche auf der Stelle zusammen. Sacke zu Boden und halte meine Hände vor mein Gesicht. Ich weine bitterlich. Die Jungs nehmen mich in den Arm. Wir alle nehmen uns gegenseitig in den Arm.

Heaven Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt