Kapitel 63

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Nicos POV

Ich halte sie in meinen Armen. Gebe ihr Sicherheit. Eigentlich wollte ich das nicht. Eigentlich wollte ich ihren Freiraum geben. Durch ihr heftiges Schluchzen wurde ich auf dem Schlaf gerissen. Als ich die Augen öffnete war sie nicht mehr neben mir auf der Couch. Aus ihrem Zimmer höre ich sie immer wieder schreien, Schluchzen und winseln. Winseln um Hilfe. Es war ein Hilfeschrei. Und ich konnte das nun nicht mehr ignorieren. Also beschloss ich in ihr Zimmer zu gehen und sie zu halten. Als ich ihr Zimmer betrat erschrak ich. Bei dem Anblick wurde mir augenblicklich übel. Und Wut keimte in mir auf. Diese unglaubliche Wut. Die Wut auf den, der ihr das alles angetan hat. Ich habe viel mit den Jungs über die Situation gesprochen. Aber alles was sie sagten war lass ihr Zeit. Und das habe ich. Jeden Tag habe ich gehofft, dass sie von alleine auf mich zu geht. Aber das tat sie nicht. Die Sky, die ich kannte existiert nicht mehr. Verschwunden ist dieses lebensfrohe, vorlaute, freche, selbstbewusste Wesen das sie mal war. In meinen Armen liegt jetzt eine misshandelte, gebrochene, ängstliche, verlorene Frau. Und trotzdem liebe ich sie noch immer. Ich vermisse ihre Widerworte, wenn sie mich Blondie nennt und ihr strahlendes echtes Lachen. Alles weg. Als wäre sie niemals so gewesen. Noch immer liebt sie in meinen starken Armen. Es ist jetzt meine Aufgabe sie zu beschützen und für sie da zusein, für sie stark zu sein da sie es momentan nicht kann. Ihr Lichtblick zu sein an den dunkelsten Tagen und Momenten. Schluss mit warten. Denn die Geste meinerseits zeigt schon Wirkung. Langsam aber sicher wird das Beben in ihrem Körper weniger. Und auch ihr Schluchzen wird leiser. Vielleicht vor Erschöpfung oder meinetwegen. Ich weiß es nicht. In dieser Nacht schwöre ich um sie zu kämpfen bis zum Schluss. Der Weg wird hart werden für und beide. Wir sind gerade erst einmal am Anfang. Es werden noch unzählige Tränen fließen. Aber auch dann werde ich da sein. Zärtlich streiche ich mit meiner Hand ihre Tränen weg und bette dann ihren Kopf auf mein Schlüsselbein. Meinen Kopf lehne ich gegen ihren. Ich gebe ihr einen kleinen Kuss auf den Haaransatz und hoffe, das sie nichts merkt. So halte ich sie wie ein Baby, welches vollkommen wehrlos ist. Sie schließt ihre Augen und als ich merke ihre Atmung wird gleichmäßiger und sie fast schläft lege ich sie behutsam auf ihr Bett und decke sie zu. Gerade will ich durch die Tür gehen wird sie unruhig. Ich mache auf dem Absatz kehrt und lege mich zu ihr ins Bett. Ich schlage die Decke zurück platziere mich neben ihr, ziehe sie behutsam an mich heran und lege beschützend meine Arme um sie. Es dauert nicht lange, da wird die wieder ruhiger und auch ich drifte ins Land der Träume ab.

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