Kapitel 35

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Seit Stunden liege ich vor der Toilette und kann mich nicht bewegen. Mir tut alles weh und den halben Boden hab ich voll gekotzt. Aus Verzweiflung weine ich. Ich weine, weil mich vielleicht jemand hören könnte. Aber wer sollte mich hören? Mein Freund ist beim Training Jule auch und Gregor auch Also, was erwarte ich? Ich habe mein Handy nicht dabei, sonst hätte ich irgendwen angerufen das liegt aber im Schlafzimmer. Plötzlich höre ich ein rascheln an der Tür. Gott sei Dank Nico ist da. Ich versuche auf mich aufmerksam zu machen. Ich schreie um Hilfe so gut es eben geht. Ich klopfe mit dem Fuß auf dem Boden, um irgendein Geräusch zu erzeugen. Nico steht im Türrahmen, fassungslos. Schockiert. Entsetzt rennt auf mich zu, kniet sich zu mir runter. Ich bin voller Kotze, und trotzdem zieht er mich in seine Arme. Jule taucht hinter ihm im Türrahmen auf. Auch er kommt zu mir. Jule wischt meine Kotze weg und Nico trägt mich ins Schlafzimmer und zieht mich um. Gott ich fühle mich wie 90. Nichts kann ich alleine dann muss mein bester Freund auch noch meine Kotze wegwischen. Ekelhaft! er tut mir echt leid und ich fühle mich schlecht. Ich sehe meinen Freund an und weine. Ich weine bitterlich. Ich will was sagen, aber mein schluchzen hindert mich da dran. Nico zieht mich noch fester in seine Arme, streicht mir wie immer beruhigend über den Rücken. Er gibt mir Kraft, eine einzige Berührung, gib mir Kraft, seine Anwesenheit gib mir Kraft, und ich fasse den Entschluss, es ihm endlich zu sagen.
„ Nico" sage ich, und erhalte so die Aufmerksamkeit von meinem Freund
„ was ist los mit dir?" fragt er mich klingt ruhig irgendwie gefasst. Hat Jule schon was verraten? „ Nico ich muss dir was sagen. Ich habe schon zu lange damit gewartet. Ich wusste nicht wie und wann... Und ich wollte dich damit auch nicht belasten. Aber jetzt hab ich keine Kraft mehr ich schaffe das einfach nicht ohne dich. und ich finde es ist an der Zeit, dir alles zu erzählen." Nico schaut mich schockiert an. „Sky Du machst mir Angst." Tja, die sollte er vielleicht auch haben. Ich habe sie auch die Angst zu sterben. Kein schönes Gefühl, zumal die Chemo nichts gebracht hat. Bis jetzt. „Wenn ich es dir jetzt sage, dann will ich das Du weißt, dass ich dich liebe, dass ich dich damit nie verletzen wollte, geschweige denn hintergehen. Ich weißt, du hast ein Recht, es zu erfahren und ich habe vielleicht auch viel zu lange gewartet und ich fühle mich wirklich schlecht, weil ich dich jeden Tag angelogen habe, um dich zu schützen um deinen Job zu schützen, um deine Leistung zu schützen. Baby, wenn du es jetzt weißt, dann will ich das du so weitermachst wie bisher. Konzentriere dich auf dein Job auf das was du liebst. Ich schaffe das schon irgendwie." Nico Schnaubt."sky jetzt sag es endlich" ich atme tief ein und wieder aus. Ich fange an zu zittern. Ich bin nervös. Ich hab Angst vor seine Reaktion. „ Nico ich habe Krebs."
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Boom. Die Bombe ist geplatzt. Was sagt ihr zu dem Kapitel?

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