Kapitel 61

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Sky hat nicht ein Wort mehr über das Thema verloren. Sie macht das ganz alleine mit sich selbst aus.
Seit dem Gerichtstermin sind nun 5 Monate vergangen und wir haben uns darauf geeinigt, das Sky erst einmal bei mir bleibt.
Aus erstmal sind nun 5 Monate geworden.
Sie wohnt in meinem Gästezimmer. Jule und die anderen kommen ab und zu mal vorbei um nach ihr zu schauen. Ich schweige das Thema beim Training tot. Es würde mich nur noch mehr ablenken. Eigentlich Schwachsinn, denn meine Gedanken kreisen sowieso 24/7 um sie und das erlebte. Nachts wacht sie schreiend auf und weint stundenlang. Das raubt mir den Schlaf. Am liebsten würde ich zu ihr stürmen und sie einfach in den Arm nehmen, bis sie wieder schläft. Aber ich habe Angst. Angst sie zu überfordern, Angst sie in eine unangenehme Situation zu bringen.
Angst, ihr nicht zu reichen!
Ich halte mich seid 5 Monaten vern von ihr um ihr bloß nicht zu nahe zu kommen.
Erik hat mich schon ermahnt. Ich solle mich mehr anstrengen ansonsten verliere ich meinen Stammplatz in der Startelf.
Das darf auf keinen Fall passieren! Deswegen fange ich jetzt an in Clubs zu gehen und so viele Weiber wie möglich aufzureißen. Aber jedes Mal wenn ich die Chance dazu habe breche ich das ganze ab. Es gibt einfach keine andere als Sky für mich. Und die liegt wieder einmal in ihrem Bett und weint. Sie denkt zwar ich würde das alles nicht mitbekommen und ich lasse sie auch einfach in dem Glauben. Es ist besser für uns beide.
Ob das egoistisch ist für uns beide zu entscheiden?
Vielleicht, aber zurzeit für mich am einfachsten.
Am nächsten Morgen werde ich wach und mache für uns beide Frühstück. Sky kommt eine halbe Stunde später dazu und nimmt brav ihre Tabletten ein, die ich ihr vor die Nase setze.
„Nimmst du mich mit zum Training?" flüstert sie fast schon. Vor Schreck lasse ich meine Gabel fallen, auf die ich gerade mein Rührei geschaufelt habe. Das Rührei liegt jetzt quer verteilt in der Küche. Sky kichert kurz bei dem Anblick und bei meinem verdatterten Gesichtsausdruck.
„Du solltest viel öfter lächeln und kichern, das macht dich noch schöner als du es eh schon bist." spreche ich meine Gedanken aus und könnte mich selber dafür schlagen, als ich ihren Gesichtsausdruck sehe. Ihr Lächeln erstickt in nur einer Sekunde. Verdammt wieso? Sie war auf so einem guten Weg und ich muss den Moment zerstören. Beschämend schaue ich auf meinen Teller und traue mich nicht sie anzusehen. Langsam wandert ihre Hand über den Tisch und bleibt kurz vor meiner Liegen. Sie berührt mich nicht aber es fühlt sich fast so an. „Nico" haucht sie meinen Namen. Ich reagiere nicht. „Nico ich komme trotzdem mit. Hör auf so zu schauen" beendet sie ihren Satz. So viele Wörter haben wir seit Monaten nicht mehr gewechselt. Genauer seit 5 Monaten.

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