Eine Familie

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Mit einem lauten und quietschigen„Onkel Dag", wurde Dag stürmisch von einem 5-jährigen Mädchen mit gelockten braunen Haaren begrüßt, als ihm die Wohnungstür geöffnet wurde, an der er gerade geklingelt hatte. Er ging sofort in die Knie und umarmte das kleine Mädchen innig. Sie umarmte ihn ganz fest und ließ sich von ihm nach oben auf die Arme heben. „Na meine Süße, hast du mich so vermisst?", fragte er nur schmunzelnd und knuddelte sie noch einmal durch. „Ja. Du warst so lange nicht da", meinte sie traurig. Dag schmunzelte und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Das stimmt, ganze 7 Tage sind viel zu lange". „Sag ich ja", meinte sie Stur.

„Und wie war Weihnachten?", fragte Dag und betrat endlich die Wohnung. „Schön. Ich war mit Oma und Opa im Urlaub bei Uroma", meinte sie begeistert und legte ihren Kopf auf seiner Brust ab. „Das habe ich schon gehört. Hat sich denn der Papa benommen und durfte mit?". „Gerade so", meinte sie kalt.

„Das habe ich gehört, junge Dame", meinte Vincent schmunzelnd und betrat den Flur. Er lächelte seinen besten Freund an. „Onkel Dag sagt immer du musst dich benehmen Papa sonst musst du zu Hause bleiben", meinte sie unschuldig. Dag wurde rot dabei. „Ach, so ist das also ja", Vincent grinste
noch breiter. Dag ließ Vincent seine Tochter runter und sah ihn verlegen an, „Man muss dich ja gut erziehen Whynee". Vincent schüttelte nur den Kopf und zog ihn erst einmal in seine Arme, um ihn anständig zu begrüßen. „Du meinst, dass was du nie geschafft hast, soll jetzt meine Tochter richten oder was?". „Genau", Dag wurde rot. Vincent sein Duft umnebelte ihn und ließ sein Herz wieder schneller schlagen. „Dann viel Glück dabei", Vincent löste sich wieder von ihm und nahm seine Tochter auf den Arm.

„Können wir jetzt Papa spielen?", fragte die Kleine ungeduldig „Lass Onkel Dag erstmal ankommen und sich ausziehen", sagte Vincent streng. „Okay", traurig sah sie ihn an. Dag beeilte sich beim
Ausziehen und brachte den Einkauf schnell in die Küche. Dann kehrte er zu Vincent zurück und nahm ihn Maja ab. „So meine Süße, möchtest du mir deine neuen Spielsachen zeigen?". „Oh ja", sie warf die Arme in die Luft und sah ihn begeistert an.
Dag verschwand mit ihr auf dem Arm sofort in ihr Kinderzimmer und setzte sie auf den Boden ab.
Maja holte sofort ihre neuen Spielsachen und zeigte sie ihm ganz stolz.

Vincent begann in der Zeit das Abendessen vorzubereiten und lehnte sich nach einer Stunde gegen die Kinderzimmertür und sah den beiden eine Weile beim Spielen zu. Er lächelte dabei leicht und spürte wieder dieses Glücksgefühl.

„Papa, komm mit Spielen", rief seine Tochter begeistert, als sie ihn entdeckte. Er setzte sich sofort neben Dag auf dem Boden und bekam eine Teetasse in die Hand Gedrückt. „Papa, wir haben gebacken", meinte Maja und reichte ihm einen leeren Kinderteller. „Oh, das sieht aber lecker aus", Vincent lächelte sie an und tat so, als würde er das Stück Kuchen sehen und essen. Seine Tochter hatte zu Weihnachten eine Kinderküche geschenkt bekommen. Dag schmunzelte nur wieder, als er Vincent beobachtete.

Vincent war ein liebevoller Vater. Er kümmerte sich aufopferungsvoll um seine Tochter. Seitdem sich seine Freundin von ihm getrennt hatte und ihn mit der einjährigen Tochter verlassen hat, ist er sogar etwas von seinem Job als Produzent zurückgetreten, um sich um die Kleine kümmern zu können. Die ersten Monate als alleinerziehender Vater waren hart für ihn gewesen. Aber er war froh, dass er es dank der Unterstützung von seinen Eltern und von Dag schaffen konnte einen Alltag in sein Leben zu bekommen.

Dag beobachtete die beiden beim Spielen und lächelte dabei. Er liebte Vincent seine Tochter einfach zu sehr. Sie war ein wahrer Engel und ein Teil seiner Familie geworden. Ein Leben ohne sie konnte er sich nicht mehr vorstellen.

„Onkel Dag, was hast du den von deiner Mama zu Weihnachten bekommen?", fragend sah die Kleine
ihn an und reichte ihn erneut die Tasse. Dag nahm sie und tat so, als würde er etwas daraus trinken.
„Weißt du Maja, ich bin schon zu alt für Geschenke" , versuchte er ihr zu erklären. „Aber man ist nie zu alt für Geschenke", schockiert sah sie ihn an. „Ab einem gewissen alter schon Maja", Dag sah hilfesuchend zu Vincent. „Aber ich habe Papa auch etwas geschenkt", meinte die Kleine.

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