Winter Sorgen

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„Jo Whyninger, was geht?", betrat Dag fröhlich das Studio. Es war mittlerweile Hochsommer, deswegen trug er eine kurze Hose und ein Muskelshirt. Vincent drehte sich in seinen Stuhl zu ihn am und grüßte ihn nur kurz mit einem Handzeichen. „Was ist denn los? Stimme verschlagen, weil ich so heiß aussehe?", fragte Dag lachend und schob sich dabei seine Sonnenbrille in die schwarzen Locken. Er kassierte dafür einen Mittelfinger und ein leises seufzten.

„Was ist denn los Vince?", Dag sah ihn besorgt an und setzte sich auf die Tischkante neben ihn. Vincent seufzte nur wieder und zeigte auf seinen dicken Schal den er umgebunden hatte. Dag sah ihn verwirrt an. „Ist dir wohl noch nicht warm genug oder was?", Dag verstand die Situation einfach nicht. Vincent schüttelte den Kopf, nahm sich einen Zettel und schrieb etwas auf.

Dag nahm den Zettel entgegen und las nur – Kehlkopfentzündung-. Besorgt sah er auf. „Scheiße und nun?". Vincent zog die Stirn an und seufzte nur wieder. Er nahm sich den Zettel zurück und schrieb wieder etwas auf. Dann reichte er Dag den Zettel. – Darf nicht mehr reden, da meine Stimme fast weg ist. Muss Tabletten schlucken-. Dag sein Blick wurde immer besorgter. „Und was machst du dann hier? Ab mit dir nach Hause und ruh dich mal aus". Vincent schüttelte stur den Kopf und deutete auf den Stapel Akten neben sich. „Das ist mir egal. Die kannst du später auch noch abarbeiten. Diese Arbeit rennt dir nicht weg".

Vincent drehte sich einfach von ihm weg und wollte weiterarbeiten. „Ich meine es ernst Vincent! Deine Gesundheit, vor allem deine Stimme geht vor", Dag legte sanft eine Hand auf seine Schulter. Vincent sah ihn nur traurig an. „Hey, Vince so meinte ich das jetzt nicht. Mach wenigstens für heute mal eine Pause. Ich helfe dir die nächsten Tage auch mit dem hier", er deutete auf den Stabel Akten und sah ihn aufmuntern an. Vincent nickte nach einigen Minuten und packte seine Sachen zusammen.

Gemeinsam verließen sie nach einer viertel Stunde das Studio und fuhr nach Hause. Dag sah ihn immer wieder besorgt von der Seite aus an. „Seit wann geht es dir so scheiße?". Vincent sah ihn kurz von der Seite aus an und zeigte seine Hand nach oben. Dag sah ihn verwirrt an. „5?", fragte er nur. Vincent nickte. „Was 5? 5 Stunden? 5 Tage?". Vincent schüttelte erst den Kopf dann Nickte er. Dag seine Augen wurde große, „Seit 5 Tagen hast du eine Kehlkopfentzündung?". Vincent schüttelte den Kopf. „Aber du bist seit 5 Tagen Krank?", hackte Dag nach. Vincent nickte wieder. „Oh man, darf ich raten. Du warst erkältet, hast sie verschleppt und jetzt hast du eine Kehlkopfentzündung bekommen?". Vincent sah ihn kurz verlegen an und nickte dann wieder. „Man Vincent, du musst mehr auf dich achten!", meinte Dag etwas lauter. Vincent zuckte zusammen und seufzte nur wieder.

„Sorry, aber ist man einmal im Urlaub baust du wieder Mist. Man kann dich echt nicht alleine lassen", fluchte Dag leise vor sich her. Vincent sagte nichts mehr dazu, konnte er ja eh nicht.

An seinem Wohnhause angekommen parkte er das Auto auf seinem Parkplatz ab und stieg aus. Dag folgte ihn. „Hey komm mal her. Entschuldige bitte wegen dem kleinen Ausraster im Auto, aber...dich kann man echt nicht alleine lassen", Dag öffnete seine Arme und sah Vincent entschuldigend an. Vincent ließ sich sofort in seine Arme fallen, er hatte ihn wahnsinnig vermisst die letzten beiden Wochen. Dag legte seine Arme um ihn und streichelte ihn sanft über den Rücken. „Lass uns rein gehen", meinte er nach einer Weile und löste sich von Vincent. Dieser musste Husten und nickte dann nur.

„Man, wann hast du denn das letzte Mal deine Bude geputzt?", fragte Dag schockiert, als er die Wohnung betrat. Überall lagen Taschentücher, Klamotten oder Tassen verteilt. Vincent sah ihn mit geröteten Wangen an und Hustete wieder. „Ist schon gut. Ich bin ja jetzt da", Dag wartete bis sich Vincent die Schuhe ausgezogen hatte und schob ihn dann ins Wohnzimmer weiter. Vincent wollte etwas sagen als er auf sein Sofa gedrückt wurde. Dag wickelte ihn in der Decke ein und riss das Fenster auf. „Ich Lüfte erstmal durch", meinte er nur und verschwand dann aus dem Wohnzimmer. Vincent seufzte nur wieder, fischte sein Handy aus der Hosentasche und arbeitet weiter. Sein Hals schmerzte extrem und ihm schüttelte es immer wieder.

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