Übertreiba

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„So Achtung und da wären wir. Wieder zu Hause. Warte ich helfe dir mit der Jacke", Dag ließ die Reisetasche fallen, zog Vincent vorsichtig die Jacke aus und half ihn aus den Schuhen raus. Vincent sah ihn schmunzelnd an. Dann lief er ins Wohnzimmer und wollte sich auf seinen Sessel setzten.

„Warte ich helfe dir", übervorsorglich packte Dag Vincent an der Hüfte und setzte ihn mit hin. „Dag, ich kann mich auch alleine hin setzten. Das schaffe ich gerade noch so", Vincent sah ihn grinsend an, verzog dann aber schmerzhaft sein Gesicht und fasste sich an den Bauch.

„Das sehe ich, wie gut du das alleine kannst", Dag sah ihn müde an. Vincent sagte nichts dazu, er sah beschämt zu Boden und hielt sich weiterhin den Bauch.

„Soll ich dir etwas zu Essen machen? Möchtest du einen Tee? Oder etwas anderes? Ich werde dann noch deine Wäsche waschen und...", Dag verlor sich wieder.

„Luft holen nicht vergessen Dag", Vincent grinste ihn breit an.

„Was?", irritiert sah Dag ihn an.

„Du musst erst mal Luft holen", wiederholte sich Vincent.

Dag sah ihn mit roten Wangen an. „Also einen Tee?".

„Ja", murmelte Vincent leise.

„Gut und dann koch ich dir noch was zu essen. Du wirst bestimmt Hunger haben auf ordentliche Nahrung", Dag lächelte ihn sanft an.

„Mit ordentlich meinst du Tiefkühlpizza oder wie darf ich das verstehen?", Vincent sah ihn belustigt an.

„Nein. Mit ordentlich mein ich eben was Richtiges und kein Krankenhaus essen", Dag verschwand in die Küche.

Müde schloss Vincent seine Augen. Er war wirklich fertig, dabei lag er die letzten Tage nur im Bett, er war daran ja auch gefesselt nach der Not Operation.

Er spürte wie sein Handy vibrierte und angelte es aus seiner Hosentasche raus. Dabei stöhnte er leise schmerzhaft auf. „Stein", meldet er sich ohne aufs Display zu sehen.

„Hier auch", hörte er die Stimme seiner Mutter und wie sie lachte.

„Mama", freudig öffnete er seine Augen wieder. „Wie geht es dir?".

„Das sollte ich eher dich fragen. Bist du schon entlassen worden?", Sie klang besorgt.

„Ja, bin gerade zu Hause rein. Mir geht es naja, der Bauch tut noch weh", meinte er ehrlich.

„Ach Schatz, du machst aber auch Sachen. Soll ich vorbei kommen? Du hast bestimmt großen Hunger. Und jemand muss sich ja um dich Kümmern", sagte sie Liebevoll.

„Mama, das ist lieb von dir, aber Dag ist bei mir und kümmert sich um mich". Vincent sein lächeln wurde noch breiter.

„Dann ist gut. Aber wenn etwas ist rufst du an ja".

„Ja, Mama mach ich. Ich...", doch weiter kam er nicht.

Dag kam mit einer Tasse Tee zurück ins Wohnzimmer. Er sah sauer aus. Wutentbrannt stellte er die Tasse auf dem Couchtisch ab. „Vincent Stein. Ich fasse es nicht. Kaum zu Hause und schon bist du wieder am Arbeiten", sauer nahm er ihn das Telefon aus der Hand und hielt es sich ans Ohr. „Vincent kann gerade leider nicht. Er melde sich in einer Woche bei Ihnen", er versuchte Höfflich zu klingen, war aber enttäuscht von Vincent.

„Hallo Dag, es freut mich von dir zu hören. Wäre schön, wenn du ihn wirklich mal etwas von der Arbeit abhalten könntest", sagte Vincents Mama und lachte.

Dag wurde knallrot. Es war ihm so unangenehm. „Ähm, oh hallo, entschuldige bitte. Ich dachte es wäre ein anderer Künstler oder so", stotterte er verlegen.

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