Alltagssituationen

Selbstzweifel

Vincent stieg die Treppen zur Wohnung seines Freundes nach oben.
Er hatte eine Tüte frische Brötchen vom Bäcker in der Hand, sie waren sogar noch warm.
Nervös stand er vor Dag seiner Wohnungstür. Er fuhr sich noch einmal durch die Haare und richtete sein T-Shirt.
Er war mit Dag nun seit zwei Wochen zusammen. Und war jedes Mal unglaublich aufgeregt, wenn er ihn sah. Sein Herz schlug schneller und er bekam schwitzige Hände.

Er klingelte an der Tür und musste nicht lange warten, bis sie geöffnet wurde.

Er wurde freudestrahlend von den Kleineren Empfangen.
„Guten Morgen Hübscher Mann. Lust auf Frühstück?" fragte Vincent, hielt die Brötchentüte nach oben und lächelte ihn schüchtern an.
Dag strahlte ihn an, zog ihn an der Hand in seine Wohnung rein und drückte ihn gegen die Wand, mit einem Bein schloss er die Wohnungstüre. „Aber gerne doch Hübscher Mann" sagte er und Küsste ihn.

Als sie sich voneinander trennten, lächelten sie sich an. „Dann werde ich mal Kaffee ansetzten gehen" meinte Dag und verschwand in der Küche.
Vincent beeilte sich seine Schuhe los zu werden und ging ihn hinterher.

„Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt?" fragte Vincent leise als er die Brötchentüte auf den Küchentisch ablegte. „Wie kommst du darauf?" fragte Dag, während er das Kaffeepulver in die Maschine gab und Sie anstellte.
„Mh vielleicht, weil du nur eine Unterhose und ein Tank top an hast" sagte Vincent verführerisch, stellte sich hinter ihn und wuschelte durch seine Haare „Und deine Haare stehen kreuz und quer".

Dag drehte sich zu den größeren um. „Na gut, ich bin grade erst Aufgestanden als du geklingelt hast. War aber schon Wach" verteidige er sich und sah zu ihn hoch.
„Ich ärger dich doch nur Dag" sagte Vincent und umarmte ihn.
Dag legte seinen Kopf auf seiner Brust ab und legte seine Arme um ihn. Streichelte Vincent über den Rücken. „Ich weis. Hab da einen tollen Freund erwischt" murmelte er gegen seine Brust und sah wieder hoch in Vincent sein Gesicht.
Dieser lächelte ihn sanft an. „Den Besten". Vincent beugte sich leicht nach unten um ihn zu Küssen.

„Komm essen wir etwas. Bevor die Brötchen Kalt werden" meinte Vincent nach einer Weile und begann den Tisch zu decken.
Es war praktisch, das er wusste wo alles Stand. Immerhin kannte er diese Wohnung in und auswendig. Das war der Vorteil, wenn dein Freund gleichzeitig dein bester Freund war.

Er nahm 2 Tassen aus dem Schrank und füllte ihnen Kaffee ein. Stellte sie auf den Küchentisch und setzte sich auf seinen Stuhl.

„Dann lass es dir schmecken. Und danke dass du frische Brötchen mitgebracht hast" sagte Dag, gab ihn einen Kuss auf die Wange und setzte sich Vincent gegenüber.
Dieser lächelte leicht verlegen und wurde Rot.

Sie genossen das Frühstück. Keiner sagte groß etwas. Sie tauschten immer wieder Blicke aus und lächelten sich verlegen an.

Die Situation war Neu für beide. Aber sie fühlten sich wohl damit.

Vincent legte eine Hand auf die von Dag, die er gerade neben seiner Kaffeetasse abgelegt hatte und begann nervös auf den Tisch zu klopfen.
Dag sah ihn erschrocken an. „Alles gut bei dir?" fragte Vincent etwas Besorgt nach.
Er kannte Dag, wenn ihn etwas beschäftigte wurde er immer unruhig und nervös.
„Alles gut. Ich war gerade nur in Gedanken" murmelte er.
Vincent streichelte ihn sanft über den Handrücken „Teilst du deine Gedanken auch mit mir?"

Dag sah ihn eine Weile an, er schien zu Überlegen. Eh er seine Hand weg zog und durch seine Haare fuhr.
„Weist du. Ich hab grad nur über uns Nachgedacht" sagte er Schüchtern und sah zum Boden, der anscheinend in diesen Moment interessanter war als Vincent.

Vincent stand auf, hockte sich vor Dag und legte seine Hände auf seinen Knien ab. Sah ihn liebevoll in die Augen. „Was beschäftig dich den?" fragte er mit zittriger Stimme. Er wusste dass Dag immer wieder Selbstzweifel plagten und er sich zu viele Gedanken machte. Er hatte Angst, dass es Dag alles zu viel werden würde und er die Beziehung irgendwann beendet.

Vincent wurde aus seinen Gedanken gezogen, als er die tiefe Stimme seines Freundes wahrnahm.

„Vincent. Ich weiß nicht wie ich es am besten sagen soll... Ich kann es immer noch nicht fassen und realisieren das wir jetzt ein Paar sind.
Die Gefühle die ich für dich habe...Ich hab sie so lange zurück gehalten....Aus Angst dich zu verlieren...Und jetzt kann ich sie offen Zeigen....Ich bin gerade Überfordert mit der Situation... Ich habe Angst das ich dir nicht genug Beweisen oder Zeigen kann das ich dich Liebe... Ich habe Angst etwas falsch zu machen oder etwas Falsches zu sagen. Was ist wenn ich dir eines Tages nicht mehr Reiche oder genug bin. Oder ich wieder in ein tiefes Loch falle und dich mit rein ziehe. Das möchte ich nicht. Du sollst nicht den Schmerz durchleben, den ich Erlebe. Oder es dir irgendwann zu viel wird mit mir. Ich kann diesen Gedanken nicht ertragen dich zu verlieren. Dafür bedeutest du mir zu viel. " erklärte er, seine Hände begannen zu Zittern und seine Atmung wurde Schneller.

Vincent verschränkte seine Hände mit den von Dag und sah ihn wieder in die Augen.
„Dag. Schatz. Schau mich an." Sagte er und legte anschließend eine Hand auf seine Wange. „Du kannst gar nichts Falsches sagen oder etwas falsch machen... Ich habe auch Angst und bin Überfordert... Aber ich Genieße jede Einzelne Sekunde mit dir. Weil ich dich Liebe. Und du musst mir nicht jeden Tag beweisen das du mich Liebst. Das weis ich und das Spüre ich auch. Verstell dich nicht. Und hab keine Angst dass du mich mit runter ziehen könntest. Wir stehen das jetzt schon seit so vielen Jahren gemeinsam durch. Da lasse ich dich bestimmt nicht alleine damit.
Ich liebe dich so wie du bist... Als meinen Besten und Festen Freund. Bitte mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Oder rede gleich mit mir. Keine Geheimnisse." Sagte Vincent und wischte mit seiner Hand Dag seine Tränen weg, die sich langsam den Weg auf seiner Wange nach unten suchten.

Dag nickte, schniefte auf und beugte sich zu Vincent um ihn zu Küssen.
Dieser lächelte in den Kuss hinein. „ Versprochen. Keine Geheimnisse" sagte Dag und zog Vincent zu sich nach oben.

Vincent setzte sich auf Dag seinen Schoss und legte seine Arme um ihn.
Sie sahen sich eine Weile in die Augen. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte.

„Weißt du dass du wunderschöne Augen hast. Ich könnte mich jedes Mal in Ihnen verlieren " sagte Dag leise, legte eine Hand an seine Wange und streichelte sie leicht.
„Danke. Das Kompliment kann ich nur zurückgeben" murmelte Vincent und küsste ihn schüchtern.

Dag legte die andere Hand auf dem Rücken ab und streichelte ihn. Vincent bekam Gänsehaut.
„Ich liebe dich Dag" flüsterte in den Kuss hinein.

„Ich liebe dich auch Vince" murmelte Dag zurück.

„Hab keine Zweifel an unserer Beziehung. Oder an dir. Ich meine es Ernst Dag. Du weißt gar nicht wie Glücklich du mich machst. Wie schnell mein Herz schlägt wenn ich nur an dich Denke oder dich sehe. Manchmal hab ich das Gefühl ich vergesse alles um mich herum wenn du da bist. Vergesse wie man Atmen oder auf der Bühne unsere Texte.
Du bist das Beste was mir je passiert ist Schatz. Ich kann und will mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. So wie du bist, bist du Perfekt. Lass dir nie etwas anderes Einreden." Vincent beugte sich wieder zu Dag und Küsste ihn erneut.

„Und jetzt lass uns den Tag einfach genießen und auf andere Gedanken kommen" sagte Vincent nach einigen Minuten.
Er zog ihn mit nach oben zur Wohnungstür. Zogen Sie sich die Schuhe an und Verliesen Hand in Hand die Kleine Wohnung von Dag.