29. eine wunderschöne Überraschung

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In der Basis angekommen warteten bereits Michael, Dirk, Enrico, Peter, Sabine, Max, René, Gina, Karin und Mark auf die kleine Familie.
„Und ihr wisst, dass sie jetzt gleich herkommen?", fragte Mark seinen Kollegen Michael, der nickte und antwortete: „Ja, natürlich. Luna hat ja ihre Familie zu Hause schon angetrieben. Die werden jetzt gleich hier... Da sind sie ja schon."
Das Auto von Thomas fuhr auf die Basis zu; Biggi stieg, nachdem Thomas das Auto geparkt hatte, als erste aus.
„Mama... Mama, warte mal bitte, bevor du in die Basis gehst. Ich... Papa und ich, wir sollten da zuerst reingehen."
„Ach, sind jetzt plötzlich wilde Tiere, vor die ihr mich schützen müsst, in unserer Basis?", kicherte Biggi und nahm ihre Tochter in den Arm.
„Nein, das nun nicht gerade, Mama. Aber... Ich meine... Es wäre wirklich besser, wenn Papa und ich vorgehen. Dann... Wir holen dich dann. Versprochen. ... Bleib bitte wirklich erst mal hier draußen und warte auf uns. Mein lieber Papa und ich haben in der Basis noch was zu klären, bei dem du nicht dabei sein solltest.", sagte Luna zu ihrer Mutter und verschwand sogleich mit Thomas zusammen in der Basis.
„Da seid ihr ja endlich.", meinte Peter.
„Ja, wir hatten noch was vergessen." Verlegen schaute Luna auf den Boden. „Und das haben wir erst gemerkt, als wir schon auf dem Weg hierher waren. ... Das sieht ja wunderbar aus, hier. Toll. Ich hab gar nicht gedacht, dass..."
Der runde Tisch, an dem sonst immer gefrühstückt wurde, war nun ein Abstellplatz für Kerzen, die in einer Herzform angeordnet waren.
Die Vorhänge an den Fenstern waren zugezogen, sodass Biggi von außen nichts sehen konnte.
„Ich habe das Gefühl, Mama ahnt schon was.", meinte Luna, als sie sich auf den Platz am Funk setzte und mit dem Telefonkabel spielte.
„Luna, meine Kleine. Sie hat noch nichts gemerkt. Ich kann mir das nicht vorstellen, dass es... Oder hast du dich etwa schon verplappert?"
„Nein, das habe ich nicht, Papa." Mit bösem Blick schaute Luna auf ihren Adoptivvater. „Ich bin doch nicht doof. Von mir weiß Mama nichts. Solange du dich nicht verplappert hast. Oder Dirk und Michael... Dann... So, jetzt werde ich mal dafür sorgen, dass sich Mama umzieht."
Luna holte ein wunderschönes, schwarzes Kleid aus dem Schrank ihrer Mutter und verließ den Aufenthaltsraum wieder.
„Mama, ziehst du dir das mal bitte an?", fragte Luna ihre Mutter und gab ihr das Kleid in die Hand.
„Was... Luna, was geht denn hier vor sich? Warum hat... Thomas hat eine andere... Thomas... hat ein Verhältnis mit dieser Dr. Petersen."
„Ach, quatsch, Mama. Papa hat doch kein Verhältnis mit einer anderen Frau. ... Nur mit..." Luna zeigte auf die blankgeputzte BK 117, die mit der Sonne um die Wette strahlte. „Nur mit dieser Dame... mit eurem wunderschönen Hubschrauber da vorne. Das ist die einzige Frau, mit der Papa außer dir zusammen ist.", grinste die Schülerin.

Nachdem sich Biggi das Kleid angezogen hatte, nahm Luna ihre Mutter an die Hand und führte sie in den Aufenthaltsraum.
„Was... Was ist denn hier los?", fragte Biggi und schaute auf den Tisch, auf dem die Kerzen bereits brannten.
Thomas, der sich im Umkleideraum versteckt hielt, gab Luna ein geheimes Zeichen und die 13 Jährige sagte zu ihrer Mutter: „Mama, Papa hat eine ganz große Überraschung für dich. Ich... Sabine und ich... Wir haben Papa doch nur dabei geholfen, dass... Dass alles noch schöner wird, als... Als du es dir vorstellen kannst. Deswegen haben Papa und Sabine so viel Zeit miteinander verbracht. Sie haben die Überraschung geplant. Und... Papa! Kommst du mal bitte."
Thomas, der in seinem Anzug richtig toll aussah, trat in den Aufenthaltsraum und nahm Biggis Hände behutsam in seine.
„Biggi, mein Schatz. Ich weiß, ich war am Anfang, als wir uns kennen lernten, nicht wirklich besonders nett zu dir. Ich konnte mir damals einfach nicht vorstellen, dass eine Frau so einen Hubschrauber, wie unser Baby fliegen könnte. Aber... Du hast mich vom Gegenteil überzeugt. Ich... Biggi, ich liebe dich über alles. Und ich... Ich habe... Meine liebste Biggi, ich... Ich bin in solchen Dingen wohl nicht besonders gut. Das könnt ihr Frauen besser."
„Also Papa, bitte. Ein bisschen romantischer.", motzte Luna lächelnd und verfolgte dann die weitere Szene.
„Biggi, ich liebe dich über alles auf der Welt. Und ich weiß auch, dass ich dir sehr weh getan hab, als ich... dich rausgeworfen habe. Nur, weil du mich bei der Trauer um Lisa und Laura... unterstützen wolltest. Das... Das war ein großer Fehler, den ich getan habe. Vielleicht der größte Fehler meines Lebens. Und... Biggi, ich... Du bist meine absolute Traumfrau. Ich kann ohne dich nicht mehr leben."
„Was... Thomas, was hast du vor?", fragte Biggi leicht verunsichert, doch Thomas legte ihr seine Finger auf den Mund. „Du... Du musst jetzt nichts sagen, meine Liebste. Ich habe dir etwas zu sagen. Du musst mir jetzt einfach nur zuhören. ... Biggi, ich liebe dich über alles auf der Welt. Ich könnte mir nie vorstellen, dich zu verlieren. Wir beide haben in den letzten Jahren, die wir schon zusammen hier auf der Basis für Ordnung sorgen... so viel zusammen erlebt. Dein Absturz, als ich dachte, du... Du wärst tot. Ich... Ich habe mir das kaum vorstellen können, dass du tot sein könntest. Ich war damals sofort beim Chef im Büro und hab... Und hab ihn fast schon erpresst, dass ich dich mit unserer Ersatzmaschine suchen dürfte. Das... Er wollte mich nicht fliegen lassen. Aber... Zum Glück hat er es damals doch... Den ganzen Flug lang, als wir euch nicht fanden, der... Das war... Das war für mich, wie... Ich kann es dir nicht beschreiben. Das war der schlimmste Flug meines Lebens; ich hab gedacht, wir finden nur noch unseren Hubschrauber in tausenden Trümmerteilen. Aber... Als wir dann Ralf gesehen haben und er uns sagen konnte, wo ihr seid... Ich war der überglücklichste Mensch der Welt. Ich... Ich wäre am liebsten sofort aus dem Heli gesprungen und hätte dich eigenhändig aus dem Wrack geholt."
„Thomas, ich hab dich..." Biggi wurde langsam ziemlich ungeduldig, ihre Nerven lagen in diesem Augenblick komplett blank. Sie wusste nicht, was ihr Thomas von ihr wollte.
„Ich... Biggi, ich wollte heute... die Gelegenheit nutzen, um... Um dir eine... Um dir eine ganz besondere Frage zu stellen. Eine Frage, die... Auf die jede Frau wartet. Die... Die wirklich für jede Frau die wichtigste Frage der Welt ist. ... Biggi, willst du... Auch, wenn ich immer der beste Pilot dieser kleinen Gemeinschaft bleiben werde..." Thomas grinste und auch Biggi konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen.
„Willst du mich... Biggi..." Thomas kniete sich vor seine Liebste und atmete noch einmal tief durch, bevor Luna die Verlobungsringe brachte. „Biggi Schwerin, willst du meine Frau werden?"
Biggi war völlig perplex. „Ich... Ich soll deine... Du... Du willst mich... heiraten? Ich... Thomas, ich... Ich weiß... Ich weiß gar nicht, was ich jetzt dazu sagen soll. Ich... Ich war doch gar nicht darauf vorbereitet. Thomas... Ich... liebe dich..."
„Sag doch ganz einfach ja zu Papa, Mami. Und alles wird gut.", ermunterte Luna ihre Mutter und ein freundliches Lächeln ging in Biggis Richtung.
„Ich... Thomas, ich liebe dich auch über alles auf der Welt. Und ich... JA!", sagte Biggi schnell und Luna und ihr Stiefvater freuten sich sehr.
„Jetzt sind wir endlich eine Familie.", freute sich das 13 jährige Mädchen.
Alle Kollegen, die sich aus sicheren Verstecken diese Szene angeschaut hatten, applaudierten und beglückwünschten Biggi und Thomas.
Thomas steckte seiner Verlobten den wunderschönen Verlobungsring an den Finger. Es war ein schlichter Ring mit einem roten Edelstein in der Mitte.
Auch Biggi steckte ihrem Verlobten den Ring an den Finger.
Anschließend küssten sich die beiden ausgiebig und Luna verschwand leise aus dem Zimmer. Als sie allerdings die Tür öffnen wollte, sagte ihre Mutter aufmunternd: „Luna, bleib bitte hier. Du gehörst doch auch zu dieser Familie auch dazu. ... Komm mal her, meine Kleine."
Luna ging zu ihrer Mutter und wurde von ihr in den Arm genommen.
„Luna, Thomas. Ihr... Das habt ihr klasse gemacht. Ihr habt euch das gut ausgedacht. Mich hier einfach zu überraschen."
„Ist uns die Überraschung wenigstens gelungen?", fragte Luna ihre Mutter verunsichert und Biggi lächelte: „Natürlich ist euch die Überraschung gelungen. Ich bin die glücklichste Frau der Welt."

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