Luna, die erst überhaupt keinen Kakao trinken wollte und sich dagegen gewehrt hatte, dass Jens sie in die Cafeteria führte, saß nun mit ihrem leiblichen Vater zusammen im Café der Klinik und nippte nun vorsichtig an der Tasse.
„Ich bin... Ich will nach Hause. Ich... Ich will zu meinem Papa.", sagte Luna weinend zu Jens und schaute in Richtung Ausgang der Cafeteria.
„Luna, du darfst bald wieder zu deinem Stiefvater... zu Thomas. Ich verspreche dir hoch und heilig, wir können unseren Piloten bald wieder besuchen.", sagte Jens tröstend und nahm seine Tochter in den Arm.
„Ich... Ich hab aber Angst, dass... Dass ich Thomas verliere. Ich meine, er wird bald Vater, Jens. Er... Er bekommt mit Mama ein Kind. Und... Und ich werde bald große Schwester. Ich bin doch... Ich will nicht, dass Papa stirbt."
„Ach, Mensch. Meine süße kleine Luna, ich verspreche dir. Thomas wird ganz bestimmt gleich wieder so wach sein, dass du ihn besuchen kannst. Das wird schon, meine Kleine. Es wird alles wieder gut."
„Ich... Ich will ihn nicht verlieren. ... Er... Er ist doch mein... Er ist doch mein Papa. Ich... Ich weiß, dass du mein leiblicher Papa bist, aber... Thomas ist mir genauso wichtig. Ich... Ich hab solche Angst um ihn, Jens. Ich... Ich will nicht... ohne Papa...", weinte Luna und hoffte, dass Jens Recht hatte. Sie wollte nicht, dass ihre kleine Schwester ihren Vater verlor. Doch auch sie wollte Thomas nicht verlieren, dafür war er ihr viel zu wichtig.
„Luna, ich weiß, wie wichtig dir Thomas ist. Und es ist auch sehr schön, dass du dir so große Sorgen um ihn machst. Ich will doch, dass es dir gut geht. Und wenn es dir nur gut geht, wenn Thomas in deiner Nähe ist, dann... Dann soll das wohl so sein, meine Kleine. Ich liebe dich doch, Luna, Du bist mein Kind."
„Ich weiß, Papa...", flüsterte Luna und ließ sich von Jens tröstend in den Arm nehmen. „Ich... Ich will zu Thomas."
Da kam Michael zu Jens und Luna und setzte sich zu den beiden an den Tisch.
„Michael... Michael, was ist... Was ist denn... mit Papa? Was... Was hat er denn? Ich... Kann ich endlich zu ihm?", fragte Luna und wischte sich ihre Tränen aus den Augen.
„Ich... Ich habe eine wunderbare Nachricht für dich, Luna. Thomas ist wieder aus dem OP raus. Du kannst gleich zu ihm, Luna. Komm, ich bringe dich hin.", versprach Michael und Luna und Jens folgten dem Notarzt sofort zu Thomas auf die Intensivstation.Bei Thomas im Zimmer waren bereits Biggi und Karin zu Besuch, die sich beide große Sorgen um den Piloten machten.
Auch, wenn der Zustand von Lunas Stiefvater im Großen und Ganzen recht stabil war, die beiden hatten trotzdem große Angst um den Piloten.
„Papa... Thomas. Ich bin es. Ich... Ich bin es, Luna." Luna ging zitternd auf ihren Stiefvater Thomas zu und fiel ihm um den Hals.
Die gesamten Geräte, die neben Thomas' Bett standen, piepten um die Wette und zeigten Michael, dass es seinem besten Freund gut ging.
„Luna, Biggi. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Die Werte von Thomas sehen sehr gut aus, wir können ganz beruhigt sein. Schau, Thomas wird auch gleich wieder zu sich kommen. Und dann zeigt er euch, wie gut es ihm geht. ... Du weißt doch, Biggi, deinen Thomas wirft so schnell nichts aus der Bahn. Der kämpft doch für dich."
„Papa... Ich... Ich will doch nicht, dass du... Dass du... stirbst." Luna fiel Thomas erneut um den Hals und hoffte, dass er bald wieder zu sich kam.
Doch Thomas war noch immer bewusstlos und so begann Luna, zu weinen. Jens nahm seine Tochter in den Arm und tröstete die Kleine.
„Na, kommt, ihr beiden. Ich fahre euch jetzt nach Hause.", sagte Jens vorsichtig, als er Biggi und Luna bei Thomas aus dem Zimmer holte. „Ihr braucht doch eure Ruhe. Und für Thomas könnt ihr im Moment leider nichts tun."
Doch weder Biggi, noch ihre Tochter wollten sich von Thomas trennen lassen. Dafür liebten die beiden den Piloten viel zu sehr.
„Jens, ich... Ich will Thomas nicht verlieren. Ich... Ich brauche... Ich will hier bei Papa bleiben. Bitte, Jens. Ich... Ich will...", antwortete Luna doch Jens blieb hart und zog sie behutsam von Thomas weg.
„Luna, ich kann ja verstehen, dass du nicht von Thomas getrennt werden willst. Aber... Du siehst doch, die Narkose wirkt noch, meine Kleine. Dein Thomas wird bestimmt die ganze Nacht durchschlafen. ... Na, komm. Ich bringe euch nach Hause. So schwer, wie es euch beiden fällt, ihr könnt jetzt sowieso nichts für Thomas tun. Bis..."
Da merkte Luna, wie sich ihr Stiefvater vorsichtig bewegte. Auch Biggi sah, wie ihr Mann endlich aus der Narkose zu sich kam und sie zeigte Michael und Karin, die beide kurz aus dem Zimmer gegangen waren, um die Familie alleine zu lassen, dass sie wieder rein kommen sollten.
„Papa... Papa, hörst du mich? Ich... Papa, ich bin es, Luna. Kannst du mich verstehen?", fragte Luna und sofort waren Karin und Michael zur Stelle, um den eben aus der Narkose erwachenden Thomas zu begrüßen.
„Hey, Thomas. Du alte Schlafmütze. ... Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?" „Nein, was... was ist denn passiert? Wo... Wo bin..."
„Pscht, ganz ruhig. Du bist hier im Krankenhaus, Papa. Ich... Ich bin hier bei dir." Luna war überglücklich und sie fiel ihrer weinenden Mutter um den Hals. „Mama, Papa geht es gut. Es ist alles OK. Wir... Wir werden nicht getrennt."
„Luna, Biggi. Geht ihr bitte mal kurz raus. Wir müssen unseren Piloten kurz untersuchen. ... Ihr dürft gleich wieder zu Thomas. Macht euch keine Sorgen, ihr beiden. Ich passe schon auf unseren Thomas auf."
„Ich... Ich will nicht von Papa getrennt werden, Michael. Ich... Mein liebster Papa braucht mich doch. Ich will nicht, dass... Dass Papa... Dass ich von Papa... getrennt werde. Ich liebe ihn doch so sehr."
„Luna, komm. Michael und Karin kümmern sich jetzt kurz um Thomas. ... Komm, wir gehen kurz raus. Du kannst dann auch sofort wieder zu ihm.", versprach Jens und schob seine widerspenstige Tochter vorsichtig aus dem Zimmer.Lunas Sicht:
Der nächste Tag brach an und auch, wenn der Schulleiter uns gestern Abend noch angerufen hatte und Mama erklärte, dass Dirk und ich heute selber entscheiden dürften, ob wir in die Schule gehen wollten, so hatte ich mich dafür entschieden. Unterricht würde zwar heute sowieso nicht wirklich stattfinden, aber vielleicht half mir gerade dieser Schulbesuch heute, über das Trauma hinweg, das ich erlitten hatte, als dieser Mensch zu uns in die Klasse stürmte und auf Elena schoss.
Elena und ich... Wir hatten uns doch erst gestern vor dem Unterricht wieder... zusammen gerauft. Ich wollte noch einmal komplett neu anfangen. Und jetzt... Jetzt war sie tot.
Nun gut, einen Grund gab es, heute zu Hause zu bleiben. Ich feierte heute bereits meinen 15. Geburtstag. Aber wieso sollte ich denn ausgerechnet deswegen heute zu Hause bleiben?
Geburtstag zu haben war zwar immer schön, besonders, wenn man selbst Geburtstag hatte. Aber... Auch, wenn Mama nicht wollte, dass ich heute die Schule besuchte, ich wollte gehen.
Man, wenn ich mir vorstellte, dass mein Geburtstag heute vielleicht... Dass ich meinen Geburtstag vielleicht gar nicht mehr hätte feiern können. Nur, weil so ein Idiot... ausrastet, ich hätte schon vorher... Aber was soll man machen.
„Luna, möchtest du denn heute wirklich in die Schule gehen? Du stehst doch noch völlig unter Schock. Ich... Ich kann es nicht verantworten, dass du in die Schule gehst, meine Kleine. Lass uns dann zusammen in die Klinik zu Thomas fahren. Der freut sich doch bestimmt, wenn du ihn heute Früh schon besuchst. Und ihm beim Frühstücken hilfst.", fragte mich Mama, als sie mich am Morgen in der Küche vorfand.
„Ich... Mama, ich habe mir das wirklich gut überlegt. Ich will in die Schule. Ich fühle mich wohl. Ich bin kerngesund. Und außerdem... will ich... über das Trauma hinweg kommen. Ich..."
„LUNA! Ich als deine Mutter verbiete dir, in die Schule zu gehen. ... Soll ich vielleicht Karin oder Michael bitten, dir zu erklären, dass du heute nicht in der Lage bist, die Schule zu besuchen?"
„Nein, brauchst du nicht. Aber... Mama, hörst du das?", fragte ich und lief aus der Küche.
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Liebe liegt in der Luft
FanfictionNach einem schweren Schicksalsschlag bemerkt Thomas, dass seine Kollegin Biggi für ihn mehr ist, als nur eine gute Freundin.