96. Herzlich Willkommen auf der Welt - Teil 1

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„Ich... Stimmt, das... Das klingt ganz nach...", erkannte auch Biggi und Luna und sie liefen zu Karin ins Schlafzimmer.
„Karin, was... Was ist denn los?", fragte das Geburtstagskind die Freundin ihrer Mutter, die in ihrem Bett saß und auf die Frage antwortete: „Luna, es ist... Ich glaube, es ist soweit. Ich... Die Kleinen...", presste die Notärztin hervor und Luna sprang sofort auf, um das Telefon zu holen.
„Dann... Dann hat ja heute nicht nur Luna Geburtstag, sondern auch deine beiden Zwerge.", erkannte Biggi und half ihrer Freundin, aufzustehen.
„Und gerade jetzt ist Michael nicht da. Er ist noch unterwegs. Ich habe plötzlich so einen Heißhunger auf Kuchen gehabt. ... Luna. Ich... Ich brauche jetzt erst mal..."
„Du brauchst gar nichts mehr zu tun, Karin. Ich mache das hier schon. Ich habe schon der Rettungsleitstelle Bescheid gesagt, die werden jetzt gleich alle erforderlichen Maßnahmen einleiten. Unser Hubschrauber wird jetzt alarmiert, die sind gleich hier. ... Mama, du setzt dich unten ins Wohnzimmer. Ich mach das jetzt hier mit Karin."
„Kannst du das denn?", fragte Biggi ihre Tochter, doch die tippelte nur aufgeregt mit ihrem Fuß auf dem Boden und fragte ihre Mutter vorwurfsvoll: „Wer hat denn das Baby von Gina auf die Welt geholt?"
„Das war Michael.", wusste Biggi sofort und ihre Tochter lächelte: „Und wer hat unserem lieben Michael dabei assistiert?" „Das... warst du, Luna. Ich weiß. ... Du hast doch aber keine Ausbildung zur..."
„Ich schaffe das schon. Meine liebe Patientin Karin ist doch selber Ärztin.", grinste Luna. „Die wird schon eingreifen, wenn ich etwas falsch mache. ... Und außerdem wird gleich auch Michael nach Hause kommen. Mach dir mal keine Sorgen, Mama. Setz dich ins Wohnzimmer, ich mache das hier."
„Aber...", wollte Biggi ein Gegenargument bringen, doch ihre Tochter war für alle Eventualitäten gewappnet. „Nichts aber, Mama. Ich mache das hier schon. ... Verschwinde.", grinste die 15 Jährige.
Da kam auch schon Dirk ins Zimmer. „Was... Was ist denn hier los?" „Du wirst gerade großer Bruder. Kannst du mal bitte meine Mama hier raus schieben? Die traut ihrer Tochter gerade gar nichts zu.", beschwerte sich die 15 Jährige und hörte auch schon den werdenden Vater Michael aus dem Flur.
„Karin, ich bin wieder da. Ich... Karin, Schatz. Wo bist du denn?" „Michael, komm bitte schnell. Es... Es geht los. Du wirst gerade Vater.", rief Luna ihren väterlichen Freund und sofort lief der Notarzt zu seiner Frau.
„Karin, mein... Mein Schatz... Was... Konntest du... nicht auf mich... warten?", fragte Michael und betrachtete sich seine Frau, die keuchend auf ihrem Bettrand saß und von Luna getröstet wurde.
„Ich... Es tut mir leid, Michael. Aber deine beiden Zwerge wollen einfach auch wissen, wie die Welt draußen aussieht. Ich... Ich kann doch nichts dafür. Luna... Luna hat ja auch schon den Notarzt alarmiert. Die werden auch gleich kommen."

In der Medicopterbasis ging der Einsatzalarm schon wenige Sekunden nach Lunas Anruf bei der Rettungsleitstelle ein.
Jens, Gina und Mark hatten gerade Dienst und während der Notarzt und seine Freundin schon zusammen mit ihrer kleinen Tochter, die im Kinderwagen lag, im Hubschrauberhangar saßen, hatte sich Jens im Aufenthaltsraum an den Tisch gesetzt und trank einen Kaffee, als der Alarm losging.
„Es geht zu Luna und Biggi nach Hause.", erkannte Jens geschockt und sprang zu Gina und Mark in den Hubschrauber.
„Dann bekommt unsere Karin sicherlich ihr Baby.", vermutete Mark.
„Es kann aber auch Biggi sein.", erkannte Jens, während Pilotin Gina professionell den Hubschrauber in die Höhe hob und der Flugleitung den Zielort des Fluges durchgab.
„Mach dir keine Sorgen, Jens. Es ist bestimmt mit Biggi nichts. Sie ist doch noch gar nicht dran. Anders, wie unsere Karin.", beruhigte die Pilotin den Ex-Freund ihrer Kollegin.
„Na, wenn du meinst, Gina.", seufzte Jens.

Der Flug zum Einsatzort war schon wenige Minuten später vorbei und Mark und Jens liefen zusammen zu Luna, die den Hubschrauber eben eingewiesen hatte.
„Was ist denn passiert, Luna?", erkundigte sich Mark, während die drei ins Haus liefen und Luna erklärte: „Es geht... Ich... Es geht bei Karin los. Sie ist... Sie ist oben im Bett und... Die Wehen kommen schon alle zwei bis zweieinhalb Minuten."
„OK, dann schauen wir mal, wie es unserer Patientin geht. ... Gina, wir brauchen auf jeden Fall die Trage.", rief Jens der Pilotin zu, während Mark und Luna schon vorliefen.
Auf dem Weg zu Karin trafen Mark und Luna auf Biggi, die vor dem Zimmer der Notärztin stand und auf ihre Tochter und den Notarzt warteten.
„Hallo, Biggi. ... Setz dich doch mal kurz ins Wohnzimmer. Gina kümmert sich gleich um dich, wenn sie .", schickte Mark Biggi ins Wohnzimmer und Dirk begleitete seine Schwiegermutter. Dann gingen Mark und Luna zu Karin.
„Hey, Karin. Du machst ja schon wieder Sachen. Wie geht es dir denn?", erkundigte sich der Notarzt bei seiner Patientin, die von Michael versorgt wurde.
„Es ging... Es ging ganz plötzlich los." „Das kann doch gar nicht sein, Karin. Es muss schon eine ganze Weile so gehen, dass...", erklärte Michael und die Notärztin gab kleinlaut zu: „Ja, OK. Es geht schon seit heute Nacht, Michael. Zufrieden? Ich habe nur nichts gesagt. Unsere Luna hat ja auch zum Glück den Mund gehalten."
„Karin, du hast mir gesagt, dass... Dass das nur ein paar Tritte von deinen beiden Zwergen gewesen wären. Es ist doch.. Es... Es wäre doch nichts Schlimmes gewesen. ... Du hast mich angelogen, meine Liebe."
„Nicht nur dich... Nicht nur dich.", seufzte Michael und ließ Mark kaum eine Minute aus den Augen, während der sich um Michaels geliebte Karin kümmerte.
„Michael, wir... Wir sollten uns sofort auf den Weg in die Klinik machen. Sonst... Könnte es sein, dass eure beiden Kleinen noch hier zur Welt kommen.", erklärte Mark nach einer kurzen Untersuchung und er half der Kollegin, sich auf die Trage zu legen, die Gina bereits ins Schlafzimmer gebracht hatte.
„Wir fliegen dich sofort in die Klinik. Mach dir keine Sorgen, ich passe genauso gut auf eure beiden Babys auf, wie dein Michael auf meine Kleine. Wir schaffen das hier schon.", versprach Mark der Kollegin.
„Ich... Mark, ich... Es wird doch alles gut gehen.", zitterte Karin. Sie hatte nach ihrer Fehlgeburt im letzten Jahr so große Angst, dass sie ihre beiden Zwerge jetzt auch noch verlieren würde.
Doch Mark beruhigte seine aufgebrachte Patientin schnell.
„Es wird ganz bestimmt alles gut gehen, Karin. Ich kann doch nicht riskieren, dass eure beiden Babys hier sterben. ... Mach dir jetzt bitte keine Sorgen. Wir kriegen das alles hin. ... Michael, du kannst gerne mitkommen, wenn du das möchtest. Das ist gar kein Problem. Gina hat sicherlich nichts dagegen."
„Ich... Natürlich will ich mitkommen. Ich kann doch meine Karin nicht im Stich lassen, wenn sie... Ich... Luna, ich danke dir, dass du auf Karin aufgepasst hast. Ich... Karin hätte sich keine bessere Aufpasserin wünschen können. Du wirst sicherlich mal eine gute Sanitäterin."
„Das... Danke, Michael. Aber... Ich hab ja auch schon einen guten Lehrer.", grinste Luna in Michaels Richtung und das heutige Geburtstagskind fragte den Notarzt: „Kann... Mark, ich weiß, der Platz im Heli ist... begrenzt. Aber... Darf ich auch mitkommen?"
„Natürlich kannst du auch mitkommen, Luna. Das ist doch alles gar kein Problem.", erwiderte Jens und packte die Sachen zusammen.
„Gut, dann bringen wir unsere liebe Karin schon mal in den Heli.", erklärte Mark, der mit Michael zusammen die Trage zum Hubschrauber trug, und Luna folgte den dreien.
„Mama, ich... Ich begleite unsere Freundin. Du kannst ja dann langsam nachkommen. ... Dirk, du begleitest meine Mama dann."
„Ja, natürlich. ... Bis später, Karin. Ich komme dann in zwei Stunden zu dir.", versprach Karins Stiefsohn seiner Stiefmutter.

Liebe liegt in der LuftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt