118. Zurück nach Hause

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Voller Freude fuhren Luna, ihr Vater Thomas, ihr liebster Freund Dirk und ihre Mutter Biggi wenig später wieder zurück nach Hause. Die kleine Lisa saß in ihrer Babytrage auf dem Rücksitz des Autos; Luna und Dirk kümmerten sich während der Fahrt um das Baby.
„Was haltet ihr denn davon, wenn wir uns ein paar Tage freinehmen und... in den Urlaub fahren?", schlug Biggi vor und ihre Tochter freute sich sehr.
„Ja...", jubelte die 15 Jährige. „Ich... Wo fahren wir denn hin?"
„Wie wäre es denn, wenn... Wenn wir Stella in Italien besuchen?", brachte ausgerechnet Thomas den Vorschlag.
„Enrico... ist doch in Italien... Ich glaube nicht, dass er uns beide... in Ruhe lassen würde.", befürchtete Biggi, doch Thomas schaute seine Freundin eindringlich an und erklärte ihr: „Ich liebe dich über alles. Wir beide sind glücklich verheiratet, haben zwei gemeinsame Kinder. Und sollte sich Enrico doch in irgendeiner Weise an dich ranschmeißen wollen, dann... Dann bin ich immer in der Nähe. Ich passe auf dich auf. ... Biggi, Schatz. Ich liebe dich über alles. Und ich bin nicht mehr eifersüchtig, ich weiß nämlich, dass meine Lieblingspilotin mich auch liebt."
„Deine Lieblingspilotin? Woher willst du denn wissen, dass unsere Kollegin Gina dich genauso liebt, wie du mich liebst?", fragte Biggi grinsend und Thomas gab ihr einen Kuss. „Ich meine ja auch, dass du mich genauso sehr liebst, wie ich dich. Ich meinte doch damit nicht Gina, die hat ihren Mark, den sie über alles auf der Welt liebt."
„Mein liebster Papa, es ist ja wirklich sehr schön, dass du meine liebe Mami so sehr liebst. Aber... Wir könnten dann wieder weiter fahren, Grüner wird es hier auch nicht mehr.", grinste Luna, die ihrer kleinen Schwester Lisa gerade den Schnuller in den Mund steckte.
„Jaja, es geht ja schon weiter, meine Kleine." „Große, bitte. Papa, wie du ja sicherlich noch weißt, ich bin 15 Jahre alt, deine Kleine ist gerade mal zwei Wochen alt. Da kannst du mich nicht deine Kleine nennen.", korrigierte Luna ihren Vater grinsend.
„Ja, ich weiß, Luna. Es tut mir leid. Du bist natürlich meine Große. ... Man, die Pubertät ist auch wirklich anstrengend. Wann hört das denn endlich auf?", meinte Thomas und erntete dafür einen bösen Blick seiner das Auto fahrenden Frau.
„Luna kann es einfach nicht vor Menschen, die dich gut kennen, verheimlichen, dass sie deine Tochter ist, Thomas. Sie hat ziemlich viel von dir."
„Meinst du wirklich?", fragte Thomas seine liebste Biggi und die nickte. „Ja, mein Schatz. Luna ist fast eine Eins zu Eins Kopie von dir. Sie hat ja auch schließlich den gleichen Dickschädel, wie du."
„Ich habe doch keinen Dickschädel.", meckerten Thomas und seine Luna im Chor.
„Na, ich habe es doch gesagt. Eindeutiger geht es schon nicht mehr. Ihr seid Vater und Tochter.", kommentierte Biggi lachend und Dirk stimmte mit ein.
„Ihr seid gemein.", motzte Luna und drehte sich gespielt eingeschnappt von ihrem Freund weg. „Du liebst mich doch gar nicht. Wenn du so frech bist und mir nicht im Kampf gegen die Frechheiten meiner Mutter hilfst, dann... Dann sollten wir ab heute getrennter Wege gehen."
„Aber Luna, ich liebe dich doch. ... Aber natürlich helfe ich dir gegen die Frechheiten meiner Schwiegermutter.", versuchte sich Dirk bei Luna wieder einzuschleimen, doch das brachte nichts.
„Ich sollte mir jetzt einen neuen Freund suchen. Mit Dirk... Die Beziehung geht nicht mehr weiter. Papa, wie ist es mit dir? Die Ehe mit Mama... Die erklären wir auch gleich mal wegen seelischer Grausamkeiten für gescheitert, oder?"
„Stimmt, Luna. ... Ich finde, wir beide passen so gut zusammen, wir heiraten morgen.", kicherte Thomas, als er kurz zu seiner Tochter schaute.
Noch immer war er überglücklich, dass Dr. Allendorf bei der Untersuchung von Luna heraus gefunden hatte, dass alles in Ordnung war und seine Kleine kerngesund entlassen wurde. Die Angst um die 15 Jährige; diese Unsicherheit, ob Luna überlebte, die zerrte doch schon an seinen Nerven.
„Morgen geht es endlich wieder in die Schule.", freute sich Luna.
„Meinst du, dass... Dass du dich wieder soweit... Ich meine, seelisch... Geht es da wieder?" „Ja, na klar, Mama. Irgendwann muss ich ja wieder in die Schule. Ewig kann ich ja schließlich auch nicht mehr zu Hause bleiben. Ich... Ich war doch viel zu wenig in die Schule."
„Aber nicht, dass... Dass wir... Thomas und ich machen uns einfach nur Sorgen, dass... Dass es für dich doch noch zu früh ist. Ich meine, du warst bis vor einer knappen Stunde todkrank, du... Wir haben alle noch gedacht, dass... Dass du bald..."
„Ja, Mama. Ich weiß, dass Papa und du euch Sorgen um mich macht. Aber ich bin gesund, ich kann wieder in die Schule. Dr. Allendorf hat auch gemeint, dass ich ohne... Ohne Bedenken seinerseits..."
„Luna, er wusste nicht, was du durchmachen musstest. Maus, du... Du hast mitbekommen, wie... Wie ein... völlig Verrückter auf deine Freundin schießt. Du hast... Dieser Verrückte hat dir ein Messer an die Kehle gehalten, er wollte dich umbringen. Das... Das kann jeden Tag passieren."
„Mama, was soll denn das heißen? Das kann nicht jeden Tag passieren. Wie viele Schultage sind jetzt schon zu Ende gegangen, ohne dass irgendwas passiert? Mir wird absolut nichts passieren. Ich komme morgen Nachmittag wieder nach Hause und esse mit meinem liebsten Papa Mittag. Und außerdem ist Dirk ja auch noch dabei. Der passt bestimmt auf mich auf."
„Wir sind übrigens zu Hause, Luna. ... Willst du deine kleine Schwester mit rein nehmen?", fragte Biggi ihre Tochter, die nickend antwortete: „Ja, das... Ich nehme die Kleine. Wenn ihr meine Tasche tragt."
„Ja, natürlich trage ich dir die Tasche hinterher.", versprach Dirk und schnappte sich aus dem Kofferraum von Thomas' Auto die Tasche seiner liebsten Luna. Dann nahm er sich die Hand seiner liebsten Luna und führte sie ins Haus.
Lilly war die erste, die ihre Luna freudig mit dem Schwanz wedelnd begrüßte. „Lilly, hallo. Ja, mein Schatz. Das ist aber schön, dass... Dass du so froh bist, mich zu sehen. ... Ja, mein Schatz. Ich bin wieder zu Hause."
„Luna!" Karin, die mit ihrem kleinen Sohn Elias auf dem Arm zur Tür kam und feststellte, dass die Tochter ihrer beiden Freunde wieder zu Hause war, ließ vor Schock fast ihren Sohn fallen. „Was machst du denn hier? Du... Du musst doch noch... im Krankenhaus bleiben. Du... Du kannst doch nicht einfach..."
Luna, die vorsichtig die Babytrage ihrer kleinen Schwester Lisa auf den Boden stellte und das Baby behutsam auf den Arm nahm, lachte fröhlich. „Ich darf das Krankenhaus verlassen, Karin. Weißt du, wie... Manchmal, da ist so ein Fehler doch wunderbar. Für mich... ist heute der beste Tag... Für mich ist heute der beste Tag meines Lebens, Karin."
„Was ist denn los, Luna?", fragte Karin und gab Elias auf den Arm ihres Freundes Thomas, der mit Biggi an der Hand ins Wohnzimmer ging. Dann schloss die blonde Notärztin Biggis Tochter in ihre Arme.
„Luna, meine Kleine. Was ist denn los?" „Ich... Karin, der... Dr. Allendorf hat mich... Dr. Allendorf hat mich entlassen, weil... Er hat doch heute Früh noch mal einen Bluttest bei mir gemacht. Und da... Dabei hat er herausgefunden, dass... Dass ich... Dass ich gar nicht todkrank bin, sondern... Dass ich... Ich hatte Nasenbluten, weil... ich zu aufgeregt war. Ich... Ich meine, ich bin... Ich bin kerngesund."
„Luna, das ist ja... Das ist ja wunderbar. Du bist... Du bist kerngesund?", fragte Karin aufgeregt bei der Tochter ihrer Freunde nach, die jubelnd antwortet: „Ja, ich bin kerngesund. Ich darf endlich wieder zurück zu euch nach Hause kommen. Ich..."
Luna setzte ihre kleine Schwester wieder zurück in die Babytrage und fiel der Notärztin um den Hals. „Karin, ich... Ich bin gesund. Jetzt kann... Jetzt kann endlich alles wieder gut werden."

Liebe liegt in der LuftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt