66. Das wird bestimmt eine lange Nacht

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Thomas' Sicht:
Luna und ich fuhren zusammen mit Michaels Liebsten nach Hause.
Hin und wieder blickte ich neben mich und schaute auf Luna, die ganz friedlich neben mir saß, tief und fest schlief und auch bereits zu träumen schien.
„Unsere kleine Luna ist einfach so zuckersüß, wenn sie schläft.", meinte ich an Karin gewandt.
Als wir dann endlich zu Hause angekommen waren, parkte ich unser Auto direkt vor dem Haus, schaltete den Motor ab, schaute dann kurz neben mich und sah, dass unsere kleine Luna noch immer tief und fest schlief.
Ein vorsichtiges Lächeln huschte mir über das Gesicht.
„Deine Kleine schläft wohl immer noch?", fragte Karin, die bereits beim Aussteigen war, leise und ich nickte nur als Antwort.
„Und wie willst du deine Kleine jetzt ins Haus kriegen? Oder lässt du Luna heute hier im Auto sitzen?" „Natürlich nicht. Das kriegen wir doch hin.", war ich ziemlich zuversichtlich und stieg aus dem Auto aus.
Dann ging ich auf die Beifahrerseite des Autos, öffnete die Tür, hob Luna, mitsamt der Decke auf ihren Beinen, anschließend vorsichtig auf meinen Arm und trug sie behutsam ins Haus.
In ihrem Zimmer in der oberen Etage legte ich die Kleine anschließend auf ihr Bett und deckte sie zu.
„Gute Nacht, mein kleiner Engel.", wünschte ich meiner Kleinen und verließ dann leise in Richtung Küche das Zimmer.

„Na, schläft die Kleine jetzt in ihrem Bett? Oder hast du sie einfach vor ihrem Zimmer abgesetzt?", fragte mich die das Abendessen vorbereitende Karin, als ich mich an den Esstisch setzte und ihr beim Kochen zusah.
„Klar hab ich die Kleine in ihr Bett gelegt, sie wird wohl jetzt auch schon die ganze Nacht durchschlafen. So müde, wie sie ist."
„Ich schaue dann aber trotzdem noch mal nach der Kleinen. Da wird sie sich bestimmt sehr drüber freuen.", erklärte Karin, die in Lunas Schokopudding, den sie extra für die Kleine kochte, mit dem großen Kochlöffel rührte.
„Sie wird das allerdings kaum mitbekommen, wenn du bei ihr im Zimmer bist.", meinte ich zu meiner Freundin. „So müde, wie sie gewesen ist, als ich sie in ihr Bett gelegt habe."
„Aber wenn ich ihr ein bisschen Pudding bringe, dann wird sie wohl trotzdem gleich wieder aufwachen. ... Du hast dir wohl wirklich große Sorgen um Luna gemacht, als wir nicht wirklich wussten,wo die Kleine ist. Ich hab dich und deine Biggi heute Nacht weinen hören."
„Klar hab ich mir große Sorgen um die Kleine gemacht. Sie ist ja schließlich auch unsere Tochter, unsere kleine Luna. ... Natürlich machen wir uns da auch Sorgen, wenn wir nicht wissen, wie es unserer kleinen Luna geht. Oder wo sie ist. Ich liebe Luna über alles, ich könnte mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich die Kleine verlieren würde."

Schon kurze Zeit später kehrten auch Biggi und Michael wieder nach Hause zurück.
„Hallo, ihr beiden. Wie war denn der Dienst?", fragte ich meine Liebste, die unser Haus hinter Michael betrat und mir um den Hals fiel.
„Ist Luna schon im Bett?", wollte meine große Liebe wissen und ich antwortete ihr: „Ja, sie schläft schon tief und fest. Sie ist ja auch schon im Auto eingeschlafen. Ich hab sie, als wir hier angekommen sind, ins Bett getragen. Und selbst das hat die Kleine nicht mitbekommen. Sie hat nur mal kurz gelächelt, aber das auch eher im Traum."
„Ich werde gleich noch mal nach Luna schauen. Ob wirklich alles mit unserer Kleinen in Ordnung ist.", erklärte Michael und machte sich auf den Weg zu Luna.
„Warte mal kurz. Ich komme mit, Michael.", rief ich meinem Freund hinterher und folgte ihm in Lunas Zimmer.

Michaels Sicht:
Zusammen mit meinem besten Freund Thomas machte ich mich auf den Weg zu unserer kleinen Luna, die in ihrem Bett lag und tief und fest schlief.
„Na, Luna.", sprach ich sie vorsichtig an und setzte mich an das Bett der 14 Jährigen.
„Die Kleine schläft immer noch. Sie hat wohl heute Nacht wirklich kein Auge zu bekommen. Ich... Sie ist ja wirklich sehr müde gewesen, als wir sie im Hubschrauber hatten.", wusste Thomas, als auch er sich an Lunas Bett setzte und seiner Tochter vorsichtig über die Stirn streichelte.
Und auch, wenn ich genau wusste, dass die Kleine im Krankenhaus durchgecheckt wurden war und ihr nichts fehlte, so machte ich mir trotzdem Sorgen um die Kleine. Schließlich zitterte Luna sehr stark und hin und wieder hörte man auch ein leises Zähneklappern. „Sie wird auch heute Nacht sehr stark gefroren haben. Sie zittert ja jetzt noch. Und sie ist ja auch schon wieder eine ganze Weile nicht mehr draußen, sondern hier drin und kann sich aufwärmen.", fiel mir auf und die Kleine bewegte sich vorsichtig.
Dabei bemerkte sie anscheinend, dass ich wieder zu Hause war und sie öffnete behutsam ihre Augen.
„Michael, du bist ja wieder zu Hause. Schön, dass du wieder hier bist. Ich hab schon geträumt, dass du heute nicht mehr nach Hause kommst. ... Ist Mama auch schon zu Hause?", fragte die müde 14 Jährige und ich antwortete ihr: „Hallo Luna. ...Deine Mama ist unten in der Küche bei Karin. Deine Lieblingsnotärztin kocht für dich heute Abend deinen Lieblingsnachtisch. Da kannst du dich schon mal freuen."
„Was meinst du denn, Papa? Ich... Ich hab doch gar keinen Lieblingsnachtisch." „Ach, nein? Echt nicht? Du isst doch so gerne Schokoladenpudding, Luna. ... Sag mal, was ist denn mit dir los? Du zitterst ja immer noch so sehr."
„Ich... Ich... Mir ist kalt, Michael.", sagte Luna und schaute mich traurig an. „Ich will schlafen. Ich bin müde."
„Luna, ist wirklich alles in Ordnung mit dir?", fragte nun auch Thomas besorgt und unsere kleine Luna zuckte mit den Schultern. „Ich... Mir ist einfach nur kalt, Onkel Michael. Ich... Ich weiß es nicht, wie... Wie es... Ich möchte noch mal kurz schlafen."
„Luna, meine Kleine." Auch Thomas schien besorgt zu sein, als seine Tochter zitternd in ihrem Bett lag und sich ihre Decke bis an die Nase hochzog. „Was ist denn mit dir, mein süßer kleiner Engel? Hast du dich erkältet, als du dich vor uns versteckt hast?"
„Ich... Ich weiß es nicht, Papa. Mir ist... Mir ist kalt. Ich bin... Ich bin ganz... Ich weiß es nicht. Ich...", zitterte Luna und Thomas, der Luna vorsichtig an die Stirn gegriffen hatte und feststellte, dass die Kleine ein wenig erhöhte Temperatur hatte, holte Biggi zu ihrer Tochter.
„Ich bin in ein paar Sekunden wieder hier bei dir, mein Schatz.", wandte sich Thomas an unsere Luna und verließ sogleich das Zimmer.

Thomas' Sicht:
„Biggi, könntest du mal bitte kurz mitkommen? Luna... Die... Die kleine Maus... Sie scheint sich bei ihrer Flucht ein wenig erkältet zu haben. Sie... Sie liegt oben im Bett und hat Fieber.", berichtete ich meiner Freundin, die mir sogleich in Lunas Zimmer folgte.
„Luna, meine Kleine. Was habe ich denn da von Thomas erfahren müssen? Wie geht es dir denn, mein Schatz?", fragte Biggi ihre Tochter liebevoll, während Michael die Kleine bereits eingehend durch checkte. „Was ist denn mit Luna? Sie war doch schon gestern, als sie... Kurz bevor sie weggelaufen ist... Da war sie doch schon so... so müde und schwächlich. Ich... Was ist mit der Kleinen?"
„Sie hat wahrscheinlich einen kleinen Infekt. Und wenn sie den schon hatte, als sie weggelaufen ist, dann wurde der bestimmt über Nacht auch noch schlimmer. ... Luna, ich mache dir jetzt erst mal eine Tasse Tee."
„Mag ich nicht.", zickte die Kleine, neben die ich mich setzte und sie in den Arm nahm.
„Meine Kleine.", fing ich an, beruhigend mit ihr zu reden. „Ich weiß, dass du nicht gerne Tee trinkst. Aber heute ist das ganz wichtig. Schau mal, du hast doch auch schon... Ich helfe dir auch mit der Tasse Tee, hm. Wie wäre denn die kleine Idee? Du trinkst einen Schluck, dann wieder ich. So ist es doch nicht so schlimm. Und die Tasse wird auch viel schneller alle.", schlug ich der Kleinen vor, doch sie traute mir nicht so richtig über den Weg.

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