Doch weder Lunas Mutter Biggi, noch ihr liebster Vater Thomas und schon gar nicht Lunas Freund Dirk verließen das Zimmer von Luna.
„Aber... Luna, das... Was ist denn um Himmels Willen mit dir los? Du kannst doch nicht einfach so mit mir Schluss machen. Das geht doch nicht, mein Schatz.", versuchte Dirk seine Freundin doch noch umstimmen zu können, die Beziehung der beiden nicht zu beenden. Tränen liefen in Bächen über seine Wangen.
Doch Luna war sich sicher, dass sie mit der Trennung von ihrem Freund Dirk im Moment das einzig Richtige tat. Dass sie sich nicht nur von ihrer Familie, sondern auch von ihren Freunden trennen musste; noch bevor sie starb.
„Luna, du... Du bist doch von Anfang an... Als ich dich das erste Mal gesehen habe... Du bist meine große Liebe, meine kleine Luna. Ich brauche dich doch so dringend. Ich liebe dich über alles, mein Engel. Ich will dich einfach nicht verlieren. Egal, wodurch. Ich... Luna, auch wenn du Krebs hast, dann musst du kämpfen. Für Biggi, für Thomas, für deine kleine Schwester Lisa. Sie will dich doch kennen lernen, du musst dich um deine kleine Schwester kümmern, wenn Biggi und Thomas mal ein paar Minuten für sich brauchen. Aber am meisten musst du auch für mich kämpfen. Ich brauche dich doch so sehr. Ich bin ohne dich einfach nicht vollständig. Ich..."
„Dirk, bitte. Jetzt geh. Verlass bitte jetzt mein Zimmer. ... Ich... Ich brauche meine Ruhe, ich muss mich noch ausruhen. Die Zeit... Die Zeit da draußen, die hat mich ein bisschen geschwächt. Ich... Ich kann dir nur sagen, dass ich schwer krank bin. Ich... Du kannst ja deinen Vater oder deine Stiefmutter fragen, wenn du noch mehr über meine Krankheit wissen willst. Ich kann dir keine Informationen mehr geben." Luna wehrte die Nähe zu ihrem liebsten Dirk immer mehr ab und schubste den Freund anschließend auch noch aus dem Zimmer.
„Luna!" Ermahnend erhob Thomas seine Stimme und fing anschließend wieder an, sehr stark zu husten, was Luna sofort in Sorge um ihren Vater brachte.
„Papi, was ist... Was ist denn um Gottes Willen mit dir los? Was hast du denn? Das ist doch nicht immer noch dein grippaler Infekt, mit dem du da so große Probleme hast. Oder etwa doch?", fragte Luna besorgt, setzte sich in ihrem Bett auf und legte behutsam ihre Hand auf die Stirn ihres Vaters.
„Oh, Papa. Du hast ja schon wieder Fieber. Du gehörst in deinem Zustand eigentlich gar nicht mehr vor die Tür. Eigentlich müsstest du jetzt schon die ganze Zeit über im Bett liegen und dich von unseren beiden Ärzten versorgen lassen. Am besten wäre es vielleicht sogar, wenn du hier bei mir in der Klinik bleiben würdest. Ich denke, wir... Dirk, sagst du mal bitte deiner Familie Bescheid, dass mein Papa heute Nacht hier bei mir in der Klinik bleiben wird. Ich will kein Risiko eingehen, wenn ich ihn nach Hause fahren lassen würde."
„Luna, meine Kleine... Ich... Ich fahre dann mit Michael, Dirk und Karin nach Hause. Du brauchst dir doch keine Gedanken zu machen. Dirk und Karin werden sich schon auf mich aufpassen, meine Kleine. Und Biggi ist diese Nacht noch bei dir, die wird erst morgen mit unserer kleinen Lisa nach Hause entlassen.", wehrte Thomas die Bitten seiner Tochter ab.
Doch Luna ließ sich einfach nicht überzeugen und sie zog ihren lieben Vater zu sich. „Papa" Mit eindringlichen Blicken schaute Luna Thomas an. „Ich will doch nicht, dass dir irgendwas passiert. Wie soll denn Mama damit klar kommen können? Wenn erst dir und dann auch noch mir..."
„Luna, wie oft sollen wir das jetzt noch sagen? Du wirst nicht sterben. Weder Biggi, noch Dirk, Karin, Michael oder ich lassen das zu. Wir werden auf dich aufpassen, egal, wie schwer es wird. Und egal, wie spät es auch ist, du kannst uns immer anrufen, wenn du jemanden brauchst. Ich werde immer... bei dir sein, mein Schatz. Und Biggi und Dirk genauso.", versprach Thomas der 15 Jährigen, die sich resigniert in ihr Schicksal ergeben hatte.Am Abend waren Thomas und Luna noch zusammen in Lunas Zimmer und aßen Abendessen.
„Meine Idee war doch super, oder Papa? Wir können zusammen Abendessen und ich bin im Krankenhaus. Siehst du, so sind wir alle glücklich. Jetzt fehlen nur noch Mama und unsere kleine Lisa und schon sind wir wieder komplett.", sagte Luna zu Thomas und ihr Vater antwortete: „Ja, du hast ja Recht, mein kleiner Schatz. Es ist... Es ist aber gar nicht nötig gewesen, dass du mich... Dass du hier..."
„Papa, wenn ich hier in der Klinik bleiben soll, dann... Dann solltest du auch hier bleiben. Dann bin ich nicht so alleine.", grinste Luna und gab ihrem Vater einen Kuss. „Ich liebe dich, Papa.", flüsterte sie und aß weiter.
„Das glaube ich dir wirklich sehr gerne, mein kleiner Schatz. ... Sag mal, meine kleine Luna. Du weißt auch schon, dass nächste Woche die Flugprüfung... ansteht.", erinnerte Thomas die 15 Jährige, die allerdings auch schon wusste, dass die Flugprüfung bevor stand und ihr Vater bald auch offiziell wieder Rettungseinsätze fliegen durfte.
Die Schülerin war darüber auch sehr froh, denn Thomas und die BK 117 waren ein Herz und eine Seele, manchmal hatte Luna das Gefühl, dass ihr Vater nicht nur mit ihrer Mutter verheiratet wäre, sondern mit dem Hubschrauber.
„Ja, ich weiß. Und bis dahin bist du auch ganz sicher wieder fit. ... Ich sags ja nur. Und... Ich bin auch sehr froh, dass du bald wieder offiziell unsere dicke Maschine fliegen darfst. Ansonsten wäre es ja auch ziemlich... Ich meine, so gerne, wie du... unser liebes Baby fliegst."Auch bei Michael, seinem Sohn Dirk und seiner liebsten Karin gab es Abendessen. Allerdings hatte Dirk kaum Hunger, ihm machten die Sorgen um Luna einen Strich durch die Rechnung.
„Luna wird... doch wieder gesund, oder? ... Papa, Karin... Sagt mir bitte die Wahrheit. Luna wird bitte wieder gesund. Sie... Sie darf nicht sterben. Dafür liebe ich Luna viel zu sehr. Ich... Ich will sie nicht verlieren. Das... Das kann sie mir nicht antun."
Mit Tränen in den Augen betrachtete Dirk den Verlobungsring von Luna in seinen Händen und ließ den Bächen, die über seine Wangen rannen, freien Lauf. Michael nahm seinen Sohn kurz in den Arm und auch Karin schaute mitfühlend in Richtung ihres Stiefsohnes.
„Ich liebe... Ich liebe meine kleine Luna doch über alles, Papa. Ich... Ich will nicht einfach so... Ich meine, es gibt... Es gibt doch so viele Möglichkeiten. In der Medizin, da ist doch... Da ist doch immer alles möglich. Und... Ich... Ich will meine Luna nicht verlieren, nicht jetzt schon. Sie... Sie ist doch noch so jung, meine kleine Luna. Wir... Wir dürfen sie jetzt noch nicht aufgeben."
„Wir werden unsere kleine Luna auch noch nicht aufgeben, weder Thomas, noch Biggi, Karin oder ich. Wir geben Luna nicht auf, Dirk. Das ist versprochen."
„Aber... meine kleine Luna... Diese... Sie ist doch so sehr... Ich kenne unsere kleine Luna so doch überhaupt nicht, Papa. Sie ist... Sie ist doch völlig überfordert mit der Situation. Ich liebe unsere kleine Luna doch über alles. Und sie... Sie gibt sich... einfach auf. Jetzt... Wo Luna einfach... Sie... Das ist doch nicht fair. Es ist einfach nicht fair, dass... Dass Luna gerade jetzt...", meinte Dirk verzweifelt und schaute auf das Foto, das als Hintergrund seines Handys eingestellt war.
Das Foto zeigte Luna und ihn vor der BK 117; Luna trug ihren roten Medicopteroverall. Es war musste in der Basis aufgenommen wurden sein, als Luna mit den Kollegen ihrer Eltern Thomas und Biggi ihren 14. Geburtstag feierte.
„Luna, ich... Ich will einfach nicht, dass du stirbst. Ich liebe dich doch über alles. Du musst auf jeden Fall überleben, meine Süße. Ich will dich nicht verlieren.", flüsterte Dirk traurig und streichelte über das Foto seiner liebsten Luna.
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Liebe liegt in der Luft
FanfictionNach einem schweren Schicksalsschlag bemerkt Thomas, dass seine Kollegin Biggi für ihn mehr ist, als nur eine gute Freundin.