Die Hochzeit

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                                    Barış' POV

Meine Augen suchten nach ihr, sie war gerade noch vor mir, wo war sie hin?
Mein Körper reagierte vor meinem Verstand und fing an zu laufen, in irgendeine Richtung.
Wir waren im Wald am Spazieren und plötzlich war sie weg, wie vom Erdboden verschluckt.
Ich rannte mittlerweile und rief nach ihr, immer und immer wieder, es kam keine Antwort zurück.
Je mehr ich rannte, desto mehr entfernte ich mich von dem Wald, wo wir spazierten.
Es war so als würde sich die Umgebung ständig ändern.
Der Weg, den ich rannte, verwandelte sich in eine Klippe, der Weg vor mir wurde immer länger und länger.
Während ich an der Klippe entlang lief, sah ich etwas Weißes am Ende des Weges.
Ich rannte noch schneller aber die Entfernung änderte sich nicht, es fühlte sich so an, als würde ich seit Stunden rennen.
Langsam hatte ich das Gefühl, dass ich näher kam, mit jedem Schritt den ich machte.
Je näher, desto klarer sah ich, wer es war.
Asena stand in einem langen weißen Kleid an der Klippe und schaute in die Ferne, endlich war ich bei ihr angekommen, es entfernte uns nur noch ein paar Meter.
Außer Atem blieb ich stehen, sie drehte sich zu mir.
,,Da bist du ja endlich", sagte sie, ihre Stimme schallte in meinen Ohren.

Verwirrt sah zu ihr und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu kriegen.
,,W-was machst du hier? Komm lass uns nach Hause", ich hielt ihr meine Hand hin.

Sie lächelte mich sanft an und schüttelte den Kopf.
,,Das ist nicht mehr mein Zuhause, du musst alleine zurück."

„Was redest du da? Asena komm bitte, lass uns gehen..", meine Hand war immer noch nach ihr ausgestreckt.

Asena schüttelte erneut den Kopf.
,,Du musst ab jetzt ohne mich klarkommen Barış, unsere Wege trennen sich hier."

Mit einem tiefen Atemzug riss ich meine Augen auf, mein Atem ging schnell, mein Herz klopfte schnell und unregelmäßig.
Langsam setzte ich mich auf und griff nach meinem Handy, mit zittrigen Händen rief ich Asena an und betete, dass sie bereits wach war.
Nach ein paar mal klingeln, nahm sie den Anruf entgegen und ich atmete tief durch, als ich ihre Stimme hörte.

„Sevgilim?", murmelte sie verschlafen und war anscheinend verwirrt, wieso ich sie so früh anrief.

„Güzelim? Iyi misiniz?", flüsterte ich besorgt und setzte mich dabei auf.

„Iyiz birtanem.. asıl sen iyi misin? Ist etwas passiert?", murmelte sie noch immer verschlafen und ich musste leicht lächeln.

„Mir geht's gut.. ich- ich hatte nur ein komisches Gefühl in mir", log ich sie an, hoffte, dass sie es glaubte.

Leise hörte ich sie ausatmen.
„Das lag bestimmt daran, weil ich nicht in deinen Armen war", flüsterte sie und ich konnte mir das grinsen auf ihre Lippen vorstellen.

„Hmh, genau daran liegt es", murmelte ich lächelnd.
„Hadi biraz daha uyu sen..", mein Gewissen plagte mich, dass ich sie aufgeweckt hatte.

„Hast du mal auf die Uhr geschaut? Ich musste sowieso gleich aufstehen..", seufzend flüsterte sie.

„Tut mir leid.. ich wollte dich nicht aufwecken güzelim", gab ich leise zu und ich fühlte mich noch schlechter, für sie zählte jede Sekunde, indem sie sich ausruhen konnte.

Benim evim || Barış Alper YılmazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt