Kapitel 12: Pläne

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Am nächsten Morgen hatten ich erst etwas später Unterricht. Da mein Papa noch nicht wieder da ist wollte ich mit meinen Freunden im Resto frühstücken.

„Was ist denn los? Du strahlst so!", sagte Francesca lachend. Gerade als ich antworten wollte, kam Diego herein. Gebannt sah ich zu, wie er sich zu Maxi und Brodway an den Tisch setzte. „Ach so, jetzt verstehe ich..." Fran war meinem Blick gefolgt und lächelte jetzt. Mir war das Lachen vergangen. Ludmi zwang sich ein Lächeln ins Gesicht, obwohl ihr überhaupt nicht danach war. Leon kam mit unseren Getränken wieder und ich wollte das von gestern mit Ludmi klären. Sie war heute sehr still, was glaube ich auch Leon auffiel. „Ludmi, wegen gestern..." Ich sagte es extra vor Leon um ihm zu zeigen, dass ich ehrlich zu ihm bin und er sich keine Sorgen machen muss. „Ja, ich höre?", antwortete sie. Jetzt war sie wieder da, die Ludmila, die ich so gern hatte. „Mein Vater und Diegos Stiefvater sind befreundet und daher hat Papa ihn zum Essen eingeladen. Anschließend haben wir uns noch einen Film angesehen. Das ist alles, ihr müsst euch wirklich keine Sorgen machen.", erklärte ich. Ludmi schien nicht ganz überzeugt, aber Leons Reaktion freute mich sehr: „Mache ich nicht, ich vertraue dir!" Sein Lächeln machte mich schwach und wie er meine Hand griff... Ich wurde durch Diegos Stimme aus meinen Gedanken gerissen. Er stand auf der Bühne und sagte ins Mikrofon: „Ich wurde gebeten ein paar Songs zu spielen. Meinen ersten Song widme ich einem ganz besonderen Menschen." Ich freute mich und war mir sicher, dass er mich meinte. Er spielte eine Gitarrenversion von Habla si puedes, meinem Lied! Ich aß mein Sandwich und sah ihm zu.

„Wollen wir heute Abend etwas zusammen machen?", fragte Leon uns alle. „Wir könnten hier eine kleine Party machen.", meinte Fran. Ludmi fand die Idee nicht so gut. „Nimm es mir nicht übel, Fran, aber ich würde gerne auch mal wo anders hingehen, zum Beispiel in einen Club." Wir nickten und ich aß weiter. „Ja, ein Kumpel von mir hat mir einen super Club empfohlen. Ich schicke euch nachher die Adresse. Wer kommt noch alles mit?", fragte Leon. Diesmal antwortete ich: „Maxi, Naty, Cami, Andres und Brodway." Ich dachte daran, auch Diego mit aufzuzählen, ließ es dann aber sein, da die anderen ihn nicht leiden können, was ich immer noch nicht verstand. Diego ging von der Bühne und Leon stand auf und griff nach meiner Hand. Wir gingen auf die Bühne und er stellte sich hinter das Keyboard. Er spielte Podemos. Ich wartete auf meinen Einsatz und sang voller Gefühl, was mir nicht besonders schwer fiel, wenn ich in Leons Augen sah. Als das Lied vorbei war, standen wir immer noch auf der Bühne und sahen uns an. Das war unser Moment. Dann mussten wir leider ins Studio.

Ich sagte, ich würde gleich nachkommen und ging zu Diego, der allein an der Bar saß. „Für wen hast du vorhin gesungen?", fragte ich neugierig. Er lachte. „Wieso fragst du?" Ich wusste nicht, was ich sagen soll, also sagte ich: „Nur so." Er sah mich an. „Ich habe für dich gesungen, Vilu.", sprach Diego gefühlvoll und sah mir in die Augen. Obwohl ich es schon vermutet hatte, war es schön, so etwas zu hören. Dennoch war es mir unangenehm. „Das war wirklich süß von dir, aber ich will dir keine falschen Hoffnungen machen. Ich liebe nur Leon.", sagte ich. „Das macht nichts. Die Freundschaft zu dir ist wirklich schön. Aber ich bleibe am Ball!" Normalerweise müsste ich mich schlecht fühlen, aber im Gegenteil, ich freute mich. Es gefiel mir, wie er um mich kämpfte und mich erobern will. Dennoch liebte ich nur Leon und Diego ist nur ein Freund! Wir gingen lachend und zu zweit ins Studio, wo die anderen schon auf mich warteten.

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