Kapitel 54: Ein gebrochenes Herz

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Diego und ich gingen wieder zu unseren Freunden. Als sie in Sichtweite waren, sagte Diego: "Ich muss dann jetzt los. Wir können morgen weiterreden, ich freue mich schon drauf!" Ich umarmte ihn kurz und ging dann zurück zu den anderen. Leon war auch wieder da.

*Diego

Marco lief zu mir und sah wütend aus. "Diego wo willst du denn jetzt hin?" Ich hielt an und erklärte: "Lara hat geschrieben, dass wir uns jetzt treffen." Er sah mich verständnisslos an. "Und deswegen lässt du uns jetzt hier sitzen?" Es fiel mir schwer sich in seine Lage zu versetzen und ich sagte: "Ich habe doch keine Wahl!" - "Natürlich hast eine Wahl!" Ich sah ihn an und er merkte, dass ich ihn nicht verstand. "Du kannst Violetta einfach die Wahrheit sagen!" Daran hatte ich auch schon gedacht, aber es bringt mir nichts. "Marco, versteh mich doch! Egal was ich tue, am Ende wird Vilu mich hassen. Wenn ich ihr die Wahrheit sage, wird sie sich erst recht dafür interessieren, was Lucia ihr zu sagen hätte. Und so kann ich wenigstens noch ein paar Tage mit ihr zusammen sein." Marco sagte: "Tu was du nicht lassen kannst, aber ich finde trotzdem du solltest ihr die Wahrheit sagen!" Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ mich stehen. Ich mag es nicht, wenn wir anderer Meinung sind. Aber ich habe jetzt keine Zeit darüber nachzudenken, denn ich musste zu Lara.

*Ludmila, kurz nachdem Leon verschwand

Ich ging auf einer Wiese in Richtung des Sees, der hier in der Nähe des Rummel war. Die letzten zehn Minuten war ich zu Fuß hier her gekommen. Auf einem Steg am Rand des Sees sah ich Leon sitzen. Ich habs doch gewusst! Langsam ging ich auf den Steg und es war so leise, dass ich meine Schritte auf dem Holz hören konnte. Leon hörte mich auch, reagierte aber nicht. "Wusste ich doch, dass du hier bist!" Ich setzte mich neben Leon an den Rand und betrachtete den wunderschönen See. "Warum?", fragte Leon ohne mich anzusehen. "Weil ich dich kenne!", sagte ich sehr entschlossen. Leon lachte. "Wir habe damals viel zu viel geschwiegen, oder?", fragte Leon mich und ich stimmte zu. "Ja, aber jetzt können wir reden. Wie geht es dir?", fragte ich ihn. "Nicht so gut. Ich weiß nicht... Nachdem Diego und Lucia damals weg waren haben wir neu angefangen. Seit er wieder da ist, fühlt sich alles wie früher an." Ich hatte Mitleid und es wurde noch schlimmer, als er hinzufügte: "Und ich bin allein..." Nein, ganz sicher nicht, das stimmte nicht. "Das ist nicht wahr. Ich bin bei dir!" Er lächelte und das verzauberte mich genauso.

Ich legte mich hin und auch Leon lehnte sich zurück. "Danke Ludmi, dass du immer für mich da bist. Du bist meine beste Freundin, seit ich denken kann." Ich blickte in die Sterne und mir kamen viele Erinnerungen hoch. "Weißt du noch wie wir damals die Quad-Tour gemacht haben?", fragte ich und sein Blick sagte Ja. Ich fügte hinzu: "Du bist viel zu schnell eine Kurve gefahren und wir sind umgekippt!" Ich sagte das leicht vorwurfsvoll, doch bei den Erinnerungen mussten wir beide lachen. "Ja, danach musste ich dir schwören, dass ich, sobald ich alt genug bin, meinen Motorradführerschein mache!" Einen Moment lagen wir still zu zweit unter den Sternen, dann erzählte Leon etwas.

"Erinnerst du dich an unseren gemeinsamen Urlaub auf der Pferderanche? Und wie du verzweifelt versucht hast deine Leidenschaft für das Reiten auf mich zu übertragen?"Er lachte, doch ich schämte mich ein wenig dafür. Ich versuchte mich zu rechtferigen: "Da war ich neun! Die Zeiten sind längst vorbei..." Ich sagte es selbstsicher und mit einem Augenverdrehen, bei dem wir uns beide fast totlachten.

"Oder unsere Berwerbung im Studio. Ich weiß noch ganz genau, wie wir beide nervös auf die Aushänge gesehen haben und uns glücklich in die Arme gefallen sind, als wir gesehen haben, dass wir bestanden haben.", sagte ich. Dann setzte Leon sich auf und ich tat es ihm nach. "Ja, Ludmi, wir haben schon viel zusammen erlebt. Danke, dass du immer für mich da bist!" Es war doch keine Rede wert. "Und ich werde immer da sein. Du bist mir unglaublich wichtig und ich will nicht, dass es dir schlecht geht. Du bist mein bester Freund!" Ich umarmte ihn glücklich und wir standen auf um zurück zu gehen.

Dieletta- Alles könnte so einfach sein!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt