Kapitel 11: Ein netter Abend

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Er verabschiedete sich von uns und Diego sagte: „Danke nochmal, dass ich kommen durfte, German." „Gerne doch, Diego. Es war schön, dich mal kennenzulernen. Du bist immer willkommen." Als er weg war, sagte ich: „Den hast du scheinbar ganz schön beeindruckt." und lachte. „So bin ich eben!" So bin ich eben...Ich wiederholte den Satz in Gedanken. War er denn so? War das der wahre Diego? Oder verstellte er sich nur? Ich wusste es nicht, doch ich wollte es herausfinden. Im Moment dachte ich, dass das seine gute Seite ist, oder ist es doch nur eine Show? Sollte ich Ludmi und Leon glauben? Oder lieber Diego? Ich sollte auf mein Bauchgefühl hören und das sagte mir, dass ich mich total wohl bei Diego fühlte.

„Ist etwas?", fragte er, als er meinen Blick sah. „Ich habe mich nur gewundert, dass du auch nett sein kannst.", antwortete ich. Er überlegte kurz, was er antworten sollte und sagte dann: „Ich kann so einiges wovon du nichts weißt. Du kennst mich doch kaum und traust nur anderen, die etwas über mich erzählen, anstatt dir selbst ein Bild zu machen." Er hat recht...und das verletzte mich sehr. Seine Worte waren hart und ehrlich. Es traf mich kalt und tat mir leid. „Aber das können wir ändern." Ich ging zu ihm und wir umarmten uns.

Ich lächelte Diego aufmunternd an und er sagte: „Lass uns den Abend genießen und nicht wieder so ernst sein, okay?" Ich lachte. Wir sahen uns einen spannenden Film an und redeten nebenbei. Er erzählte von seiner Zeit in Madrid und ich von meiner Familie. Nach einer Stunde stoppte ich den Film, weil wir uns etwas zu Trinken und zu Essen holten. Dann klingelte es an der Tür. Ich machte auf und Ludmila stand vor mir. „Ludmi, was machst du denn hier?" Während ich sprach trat Diego hinter mich. „Ich wollte dir eigentlich die Sachen für Si es por amor bringen, aber wie ich sehe, bist du beschäftigt!" Sie drückte mir die Unterlagen in die Hand und warf Diego einen bösen Blick zu. Dann drehte sie sich um und stolzierte wütend davon. Ich sah ihr nach. Ich will keinen Streit mit ihr. Sie ist doch meine beste Freundin! Aber ich hatte Besuch und würde morgen mit ihr reden.

Mir war es trotzdem etwas unangenehm und auch Diego sah zu Boden. „Ehrlich gesagt ist mir gerade die Lust auf den Film vergangen. Wir können ihn gerne ein anderes Mal zu ende sehen. Oder was meinst du?", sprach ich vorsichtig. Jetzt sah er mich an. „Nein, Violetta. Lassen wir uns nicht von Ludmila die gute Laune vermiesen. Wir können aber gerne etwas anderes machen, wenn du Lust hast." Er deutete in Richtung Klavier und ich nickte lächelnd. Wir setzten uns und er spielte erste Töne. Dieses Lied würde ich unter Tausenden erkennen. Es war Podemos. Diego sah meinen Blick und hörte auf zu spielen. Er überlegte kurz und setzte dann erneut an. Dieses Mal spielte er Habla si puedes. Ich sang und es war wunderschön. Ich liebte dieses Lied so sehr. Danach begann er Ser mejor. „Stopp!", sagte ich schnell und er sah mich fragend an. Ich lächelte und ging zur Stereoanlage. Dort machte ich Ser mejor an und er kam zu mir und bot mir seine Hand an. Wir sangen und tanzten. Er drehte mich im Kreis und wir lachten sehr. Danach setzten wir uns völlig erschöpft auf das Sofa. „Das war toll! Es hat so viel Spaß gemacht.", sprach ich lachend und fiel ihm um den Hals. „Sehe ich genauso. Ich sollte aber langsam mal los. Es ist schon spät. Ich würde mich freuen, wenn wir das mal wiederholen könnten." Wir gingen zur Tür. „Sehr gerne", ich umarmte ihn, „Danke für den schönen Abend!" Wir sahen uns einen Moment an. Es war aber rein freundschaftlich. Ich liebe Leon und Diego ist nur ein Freund. Na gut, ein sehr guter Freund. „Bis Morgen", sagte er und verschwand. Ich ging sofort mit einem Lächeln auf den Lippen ins Bett.

Dieletta- Alles könnte so einfach sein!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt