Kapitel 43: Klartext

67 9 2
                                    

„Ich bin bestimmt nicht 'Diegos Kleine'!", fuhr ich ihn an. „Seid ihr kein Paar?", fragte Francesco. Hatte ich mich nicht klar ausgedrückt? „Nein, sind wir nicht!" Er sah mich an und meinte: „Ihr saht so vertraut aus. Gefällt er dir?" Wieso denkt er das? Ich würde gerne wissen, was Diego ihm so erzählt hat. „Nein!", schrie ich ihn schon fast an. „Was ist denn los, hast du ein Problem mit Diego?" Ich atmete tief ein und lies die Schultern hängen. Dann vertraute ich mich ihm an. „Seinetwegen hat mein Freund mit mir Schluss gemacht." Er lächelte kurz. Offenbar hatte ihn das nicht besonders überrascht.

„Das passt zu ihm..." Während er das sagte, legte er kurz den Kopf schief. „Wie meinst du das?" Er sah mich stumm an. Dann sagte er: „Ich will dich nicht anlügen. Diego ist ein Junge, dem es gefällt, wenn ihm alle Mädchen nachlaufen." Er bestätigte, was ich mir bereits wusste. „Ja, für ihn bin ich nur ein Preis, den er gewinnen will." Francesco sah mich mitfühlend an, aber ich sah auf den Tisch. Es war mir sowieso egal, da ich nur Leon liebe und Diego war nicht mal ein Freund. „Nein, so hatte ich das nicht gemeint. Du gefällst ihm wirklich. Er mag dich." Wie bitte? „Eben sagtest du doch noch was ganz anderes!" - „Ja und das war die Wahrheit. Dennoch gefällst du ihm, ich weiß nur nicht, wie lange er noch Interesse an dir hat. Diego sucht sich immer beliebte Mädchen, die ihm auch gefallen, meistens werden sie ihm dann aber schnell langweilig.", sagte er vorsichtig. „Das spielt keine Rolle, da ich kein Interesse an ihm habe, das kannst du ihm gerne ausrichten." Ich nahm meinen Drink und wollte schon gehen, als Francesco sagte: „Er mag dich!"

Ich drehte mich um und ging zu unserem Tisch. Die anderen saßen schon dort und beobachteten mich. „Wer war das denn?", fragte Fran. „Francesco." Die Mädchen sahen sich lächelnd an. Sie dachten wohl, ich hätte jemanden kennengelernt. „Nein! Nein, nein, nein, nein, nein. Er ist ein Freund von Diego und wollte mit mir reden." Ludmila ballte ihre Hände zu Fäusten und die anderen sahen sich enttäuscht an. Lu hatte mir gesagt, sie könne Diego nicht leiden und auch ich gehe lieber auf Abstand. „Was habe ich sonst verpasst?", fragte ich um die Situation zu lockern. „Nichts.", sagte Cami und die anderen schüttelten den Kopf. Es war wieder eine blöde Stimmung, keiner wusste, was er sagen soll.

„Wie läufts mit Marco?", fragte ich Francesca. „Super! Wirklich, ich bin glücklich." Ich nickte zufrieden. „Was ist denn jetzt mit Leon? Oder Diego?", fragte Naty mich. Als Ludmi sie ansah, fügte sie hinzu: „Tut mir leid, aber ich bin verwirrt. Was wirst du wegen Leon tun und warum bist du sauer auf Diego?" Ich verstand sie, aber ich war selbst verwirrt. „Ich weiß nicht, ob ich noch mit Leon zusammen sein will oder ob er mir wieder vertrauen wird. Und Diego... Er macht immer alles kaputt. Wäre er nicht gewesen, wären Leon und ich noch glücklich." Sie zeigten wenig Verständnis. „Vilu, du kannst nicht Diego die Schuld an der Trennung geben. Er hat nichts gemacht.", meinte Fran. „Genau, ich glaube, du willst dir einfach nicht eingestehen, dass du Diego magst, um Leon nicht zu verletzen.", sagte Cami. Sie hatten Recht. In meiner Wut habe ich Diego die Schuld gegeben, aber ich liebe ihn nicht. „Ihr habt recht! Danke Mädels, ich werde mich morgen bei ihm entschuldigen!" Francesca lächelte. Ludmi nicht. „Wenn du mit ihm befreundet sein willst, werde ich dir nicht im Weg stehen. Du weißt, was du tust und ich, als deine Freundin, unterstütze dich!" Ich lehnte mich an sie, da ich wusste, wie viel Überwindung sie das kostete. Ludmila ist eine tolle Freundin und ich habe sie lieb.


Dieletta- Alles könnte so einfach sein!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt