Kapitel 26: Zwiespalt

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Ungeduldig ging ich auf und ab. Ich war in der Eingangshalle vom Studio und wartete nervös auf Leon. Endlich kam er durch den Eingang. Er sah wütend und genervt aus. Ludmi sah, dass es gleich ein Donnerwetter gibt und kam zu uns gelaufen. „Na, war es schön gestern bei Diego?!", fuhr er mich direkt an. „Was?" Ludmi traute ihren Ohren nicht. Leon sah mich wütend an und beachtete Ludmi nicht. „Hattest du Spaß mit ihm? Habt ihr euch vielleicht sogar geküsst? Küsst er gut? Womöglich besser als ich? Habt ihr viel gelacht? Wie oft habt ihr euch denn schon heimlich getroffen? Ich hätte nicht gedacht, dass du so drauf bist!" Leon ging wütend in den Musikraum. Ich stand geschockt da. „Das glaub ich jetzt nicht!", sagte Ludmi und stampfte wütend weg.

Ich hatte Tränen in den Augen. Es tat weh die, die man liebt, zu verletzen. Weinend lief ich in den Tanzraum. Zum Glück war er leer, ich wollte nur noch allein sein. Ich stützte mich auf der Stange ab. Tränen tropften auf das Parkett. Ich sah hoch in den Spiegel. Dann hörte ich eine Stimme. „Violetta?" Diego. Ich drehte mich zu ihm. Er kam mir näher und nahm mich in den Arm. Seine Umarmung tat gut, ich löste mich nicht. Er streichelte mir über den Rücken und küsste meine Haare.

*Diego

Eigentlich schade, dass Leon nicht reinkam. Ich hätte zu gern sein Gesicht gesehen. Aber andererseits hätte er mir dann den schönen Moment mit Violetta zerstört.

*Violetta

Nach einer Weile löste sich Diego von mir. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und wischte mir die Tränen von der Wange. „Alles wird gut.", sagte er. Ich umarmte ihn wieder. Mein Kopf lag an seiner Brust und er legte sein Kinn auf meinen Kopf. Er drückte mich von sich weg. „Wir haben gleich Unterricht. Geh dich frisch machen." Das war wirklich lieb von ihm. Und ich war ihm dankbar, dass er sich nicht wieder an mich herangemacht hat. Wer weiß, was ich in diesem Zustand noch getan hätte? Ich ging auf die Toilette, um mich sauber zu machen.

Dort begegnete ich Ludmi. „Was war das mit Diego?", fragte sie ruhig. „Gar nichts, ich war nur bei ihm zum Abendessen." Ludmila sah mich ernst an. „Du magst ihn, oder?" Die Frage überraschte mich. Und zwar deswegen, weil ich die Antwort nicht wahr haben wollte. Ja, ich mochte ihn, ich liebte ihn nicht, aber ich mochte ihn. „Ja, ich mag ihn. Ich glaube, wir könnten Freunde werden. Wieso ist das so schlimm?", fragte ich weiter. Ludmila atmete tief ein und sagte langsam: „Weil es bei Lucia auch mit Freundschaft angefangen hat. Mensch, Vilu, merkst du denn nicht, dass er nur ein falsches Spiel mit dir treibt? Er spielt dir etwas vor und versucht, deine Freundschaft zu gewinnen, damit er dich verführen kann. Wieso glaubst du uns nicht?" Wie soll ich ihnen glauben, wenn Diego so nett zu mir ist und ich so gut mit ihm lachen kann? Ist das alles wirklich nur gespielt? „Ludmila versteh mich doch. Ich verstehe mich so gut mit Diego und wir haben so viel gelacht."

Dieletta- Alles könnte so einfach sein!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt