Kapitel 23: Makkaroni im Mondschein

88 10 2
                                    

Es haute mich fast aus den Socken, als ich Diego sah! Er trug ein ärmelloses schwarzes Hemd, eine Jeanshose und schwarze Schuhe. Ich muss zugeben, er sah echt wahnsinnig gut aus! „Wow, du siehst toll aus!", sagte er. Wir standen am Tor, das in den Garten führt. Es war dunkel und ich konnte nicht in den Garten sehen. „Du hast dich auch ganz schön rausgeputzt!" - „Alles für die Lady! Komm doch rein!" Er hielt mir elegant die Tür auf.

Im ersten Moment, als ich den Garten betrat, dachte ich: Wahnsinn! Wie süß! Im Rasen stand ein Tisch mit zwei Stühlen. Darauf waren Kerzen, Teller und Gläser. Außerdem waren einige brennende Fackeln und Windlichter im Gras. Die Atmosphäre war wundervoll. Das Licht und die leicht frische Abendluft passten perfekt zueinander. „Hast du das alles für mich vorbereitet?" Er fuhr sich einmal durch die Haare und antwortete: „Natürlich. Ich kann ganz anders sein als du denkst. Die Sache mit deinem Vater tut mir übrigens leid, aber ich musste dir beweisen, wie wichtig du mir bist. Und wenn du nicht freiwillig kommst, muss ich dich wohl oder übel herholen." Wir waren bei dem Tisch angekommen. Wie ein Gentleman zog er mir den Stuhl zurück. „Freust du dich wenigstens ein bisschen darüber?" Ich musste lachen. „Ich liebe es!", antwortete ich. „Das Essen ist noch nicht ganz fertig.", sprach Diego entschuldigend. Das war OK. Ich hatte sowieso noch nicht so großen Hunger. „Das ist nicht so schlimm. Ist das dein Haus?", fragte ich nach einiger Überlegung. „Es gehört meinem Stiefvater. Er ist oft geschäftlich in Buenos Aires. Meine Mutter möchte auch bald hierher ziehen. Aber im Moment wohne ich allein.", erklärte Diego. „Ist das nicht einsam?", fragte ich vorsichtig, „Gerade Abends, meine ich." - „Ja manchmal schon. Deswegen bin ich auch öfters im Club, dort trifft man immer jemanden." Ich fragte dann ziemlich direkt: „Triffst du dort andere Mädchen?" Sofort kamen mir Bilder in den Kopf. Diego wie er mit Mädchen tanzte. Sie danach küsste und sie womöglich noch mit nach Hause nahm. Ich konnte mir gut vorstellen, wie er jeden Tag mit einem Mädchen knutscht, sich einen Spaß daraus macht und auch noch stolz darauf ist. Aber das wusste ich nicht. Ich habe es mir nur vorgestellt. Wenn ich ihn jetzt jedoch so sitzen sehe, kann ich mir das nicht mehr vorstellen. Diego hat auf jeden Fall zwei Seiten, die Frage ist nur, ob das nicht alles nur gespielt ist oder ich ihm vertrauen kann.

Er wurde leicht nervös und angespannt. Ich war mir nicht sicher, ob er ganz ehrlich war. „Natürlich habe ich mal ein Mädchen getroffen, aber mehr als ein Gespräch hat sich nicht ergeben. Außerdem habe ich doch dich, mi amor!" Wäre er mein Freund, fänd ich das süß. So ist es nicht so schön. „Vilu, ich...", er wurde von einem Piepsen unterbrochen. Er nahm sein Handy in die Hand und ich sah ihn fragend an. Diego wird doch nicht jetzt am Handy sitzen! "Ich habe eine Stoppuhr eingestellt. Das Essen ist fertig." Er lächelte und verschwand im Haus. Ich sah ihm nach. Nach einigen Minuten kam er mit einer Auflaufform in der Hand wieder. „Makkaroni! Habe ich extra für dich selbstgemacht." - „Und jetzt kannst du auch noch kochen...", sprach ich. Er tat mir etwas Pasta auf und antwortete: „Nur eines meiner vielen Talente." Dann schenkte er mir etwas zu Trinken ein. „Auf den schönen Abend!", sagte ich, aber er widersprach mir: „Auf dich!" Ich senkte verlegen den Kopf, behielt ihn aber nicht aus den Augen. Ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er hatte das erreicht, was er wollte. Das er mir immer Komplimente machen muss! Aber noch schlimmer ist, dass es mir gefällt!

Dieletta- Alles könnte so einfach sein!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt