Kapitel 44: Familie

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Wir fuhren nach Hause und Ludmi kam noch kurz mit zu mir. „Pass aber auf wegen Diego. Ich will dir einen guten Rat geben: Lass dich nicht zu sehr auf ihn ein, sonst verliebst du dich und wirst verletzt." - „Das hatte ich nicht vor Ludmila. Ich will nur mit ihm befreundet sein, mehr nicht." Ich bin nicht Lucia! Den Satz hielt ich mir immer wieder vor Augen. Ich würde mich nicht von ihm verführen lassen. „Pass trotzdem auf. Alles, was du sagst, kann er eines Tages gegen dich verwenden.", meinte Lu. Wir lachten und ich füllte uns etwas zu trinken ein. Ich hob mein Glas und sagte: „Auf unsere Freundschaft!" - „Auf die Freundschaft.", sagte Ludmi und wir stießen an.

„Willst du vielleicht hier übernachten?", fragte ich sie, nachdem sie einen Schluck aus ihrem Glas genommen hatte. „Heute nicht, aber morgen, wenn es dir nichts ausmacht." Ich nickte zufrieden. Morgen war Samstag und ich wollte in Ruhe ausschlafen und einen schönen Tag haben. „Wollen wir morgen den Tag zusammen verbringen?", fragte sie mich. Die Idee gefiel mir. Ein Tag nur für meine beste Freundin und mich. „Klar, woran hast du gedacht?", erwiderte ich. Sie überlegte und sagte dann: „Ein Picknick für uns beide, eine runde Badminton, ein Eis und abends einen schönen Film ansehen. Wie klingt das?" Ich fand die Idee super. Morgen sollte es schön warm und sonnig werden. Wir verabredeten uns für morgen und Lu ging nach Hause.

Eine halbe Stunde später saß ich umgezogen auf meinem Bett. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Schlafen wollte ich nicht, da ich gar nicht müde war. Neben mir sah ich mein Handy liegen. Ich nahm es in die Hand und sah auf. Keine Nachrichten oder verpassten Anrufe. Sollte ich Diego anrufen? Ich wollte mich doch noch bei ihm entschuldigen. Als ich gerade die Nummer gewählt hatte, überlegte ich es mir doch anders und legte es weg. Stattdessen stellte ich mich ans Keyboard und spielte die Melodie von 'Si es por amor'. Ich fing an zu singen und währenddessen kam Angie rein. Bei manchen Zeilen sang sie kurz mit. Mein Papa kam auch rein und setzte sich zu Angie aufs Bett. Ich konzentrierte mich auf die Noten und sang mit meiner Liebe zu Ludmi und Leon. Schließlich spielte ich die letzten Noten und lies mich traurig auf meinen Stuhl sinken.

„Das war wirklich toll!", sagte Papa lächelnd. Auch Angie freute sich immer, wenn ich sang. „Du singst genau wie deine Mama!", fügte sie hinzu. Kurz konnte ich lächeln, dann wurde ich wieder traurig. Es lag an Leon. Ich hatte alles kaputt gemacht. Wir waren so glücklich und jetzt ist es vorbei. Und das ist allein meine Schuld. Ihm ging es bestimmt auch nicht gut, das konnte ich fühlen. Ich liebte ihn noch und beschloss noch einmal mit ihm zu reden. Er machte mich glücklich und vielleicht wird alles wieder gut.

Ich wünschte meiner Familie eine gute Nacht und legte mich ins Bett. Wieder dachte ich an Diego. Francesco meinte, er würde mich mögen, aber dass er nicht weiß, wie lange Diego Interesse an mir hat. Ich habe auf jeden Fall kein Interesse, aber wenn Diego wirklich so ein schlechter Mensch ist, wie alle sagen, sollte ich mich vielleicht doch lieber von ihm fernhalten... Ach, keine Ahnung was ich glauben oder tun soll. Ich werde mich entschuldigen und mit ihm befreundet sein. Dann werde ich allen zeigen, dass ich mich nicht wie Lucia so einfach ihn verliebe oder mich verführen lasse. Ich werde ihm nicht so leicht vertrauen. Denn: Ich bin nicht Lucia!

*Ludmila

Ich war mit Vilu zum Picknicken verabredet. Sie wollte belegte Brötchen und Wasser mitbringen, dafür nahm ich Gemüse, Orangensaft und Brezeln mit.



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