Kapitel 64: Eine Hand wäscht die andere

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*Diego

An diesem Tag wollte ich mit Francesca reden. Sie war wütend auf Marco, weil er mir geholfen hatte und ich war es ihm schuldig, mit ihr zu reden. Ich fand sie im Tanzraum, wo sie gerade Unterricht hatte. Nach der Stunde ging sie raus und ich sagte: "Francesca können wir mal kurz reden?" Sie erwiderte dreißt: "Ich spreche nicht mit Verrätern." Ich bin ein Verräter? Damit kann ich leben! Aber ich musste Marco helfen. "Mag sein, dass ich ein Verräter bin, aber Marco ist es definitiv nicht!" Fran drehte sich um und sah mich gespannt an. Ich fuhr fort: "Ja, ich bin ein Idiot. Ich bin schrecklich, furchtbar, böse, nenn es wie du willst! Aber Marco ist der beste Freund auf der ganzen Welt! Sowohl für dich wie auch für mich. Er hat immer versucht mich zu überreden, Vilu die Wahrheit zu sagen. Und auch wenn er nicht gut fand, was ich tat, hat er mich nie verraten. Und das ist sehr wichtig, auch für dich! Oder wie würde es dir gefallen, wenn er all deine Geheimnisse weitersagt? Und ich kann mir nicht vorstellen, dass du ihm alle Geheimnisse von deinen Freundinnen sagst!"

Francesca verstand mich, schien aber trotzdem nicht ganz überzeugt. Also sprach ich weiter: "Marco hatte damit nichts zu tun! Wenn du der Meinung bist, ich sei der schlimmste Mensch auf der Welt, kann ich damit leben. Ich stimme sogar zu. Aber ich kann es nicht ertragen, dass du Marco, den tollsten Freund der Welt, so mies behandelst. Du wirst niemanden finden, der dich so sehr liebt und so toll mit dir umgeht, wie er. Und wenn du das nicht siehst, hast du ihn gar nicht verdient!" Sie lauschte traurig und nachdenklich meinen Worten und sah auf den Boden. Dann sah sie auf und sagte: "Du bist wirklich der schlimmste Mensch auf der Welt, aber du hast Recht!" Fran lächelte, drehte sich um und lief weg. Ich musste auch lachen. Bin ich nicht gut?

Nach der nächsten Unterrichtsstunde kam Marco zu mir: "Du bist echt der Beste! Wie hast du das nur wieder hinbekommen?" Als ich ihn fragend ansah, fügte er hinzu: "Fran hat sich bei mir entschuldigt! Danke, Diego!" Ich lachte und auch Marco war wieder glücklich. "Ich habe dir doch gesagt, dass ich das wieder hinbekomme! Und du brauchst dich nicht bedanken, du hast mir doch auch geholfen!" Marco erinnerte sich zurück und schüttelte sich bei der Vorstellung, wie ich Lara küsste. Ich musste lachen. "Und wie läuft es mit Vilu?", fragte er mich. "Ganz gut. Ja, ich denke, dass sie mir verzeihen kann." Wir hatten beide bessere Laune. "Ich plane eine kleine Überraschung für Violetta, hilfst du mir?", fragte ich vorsichtig. "Für einen Freund wie dich würde ich alles tun!", antwortete er und ich freute mich. Marco ist wirklich der beste Freund auf der Welt. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen und ich war glücklich, ihm auch etwas zurück geben zu können. Er hilft mir einfach immer und hat dafür sogar seine Beziehung zu Francesca riskiert.

*Violetta

Am Nachmittag ging ich mit Ludmila und Leon ins Kino. Wir sahen uns eine lustige Komödie an und lachten. "Ich freue mich so, dass ich wieder Zeit mit euch verbringe, vor allem mit dir, Leon.", sagte ich nach dem Film. "Ich hätte dir schon viel früher verzeihen müssen. Sodass wir wenigstens Freunde sind!", antwortete dieser. "Aber jetzt ist die Welt doch wieder perfekt!", gab Ldumi hinzu. Ich nickte und log damit. Nichts ist perfekt. Ich fühlte mich immer noch schlecht, weil Diego mir das Herz brechen wollte. Und ich war verwirrt, weil Lara ihn wirklich erpresst hat und außerdem sagte, er würde mich wirklich lieben. Wie soll man das nur verstehen? Ich war trotzdem wütend und verletzt. Leon legte seinen Arm um mich. Ich lehnte mich an ihn und fühlte mich beschützt. Er lächelte mich aufmunternd an. Scheinbar merkte er, dass meine Welt nicht perfekt war. Im Gegenteil, meine Welt war düster und durcheinander. Innerhalb der letzten paar Tage hat sich meine Welt so sehr verändert. Ich genoss es trotzdem, wie Leon und ich Arm in Arm durch die Stadt zogen. Es war ein wunderbarer Tag und Leon und Ludmi gelang es, mich auch in dieser Zeit abzulenken. In ihrer Nähe musste ich einmal nicht an Diego denken.


Dieletta- Alles könnte so einfach sein!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt