Kapitel 39: Nicht mit mir

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*Leon

Ich stand am Fenster des Musikraums und sah Ludmi und Violetta zu. Sie verstanden sich scheinbar wieder besser. „Man spioniert seine Ex-Freundin nicht aus, Leon.", hörte ich Diego sagen. Ich drehte mich um und zog eine Augenbraue hoch. „Was willst du, Diego?" Er kam auf mich zu und sah mich an. „Sie scheint gar nicht so traurig wie erwartet, oder?", er warf einen Blick in den Raum, wo Vilu und Ludmi gerade sangen. „Hast du nichts Besseres zu tun als zu versuchen, irgendwelche Mädchen zu erobern?" - „Ich versuche es nicht, ich erobere sie."

Jetzt geht das schon wieder los. Wieso muss er immer so ätzend sein? „Sie ist nicht Lucia!", sagte ich in der Hoffnung, ihm ein bisschen Selbstbewusstsein zu nehmen. „Das ist mir klar. Sonst wäre es doch langweilig, findest du nicht?" Wahnsinn, er ist so unmöglich. Was finden die nur alle an ihm? „Bei Vilu wirst du aber nichts erreichen." Er zuckte mit den Schultern und hatte schon wieder eine Antwort parat. „Der Satz kommt mir so bekannt vor...", sagte er mit viel Ironie in der Stimme, „Wo habe ich den Satz schon mal gehört?... Ach ja, das hast du bei Lucia auch gesagt und dann habt ihr euch getrennt, sie kam mit mir zusammen... Du kennst die Geschichte doch!" Ja, leider kenne ich sie. Ich habe sogar mitgespielt! Ich war der Idiot, der von seiner Freundin wegen Diego verlassen wurde! „Eben, sie ist nicht Lucia.", wiederholte ich. „Aber in manchen Dingen sehen sie sich ähnlich, oder? Damals hat Lucia auch gesagt, sie würde nur dich lieben und du meintest, ich hätte keine Chance bei ihr." Jetzt wusste ich etwas, womit ich ihn aufziehen konnte. Ich lachte bei der Erinnerung. „Du hast recht, sie sehen sich ähnlich. Damals kam auch ein Kicker vor, du erinnerst dich?" Er wurde blass und sah mich böse an. Dann erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. „Stimmt! Damals hast du gegen Lucia gewonnen, ich kam dazu und wenig später ward ihr zusammen. Jetzt habe ich gegen Vilu gewonnen, du kamst zu uns... Den weiteren Verlauf kannst du dir denken..." Niemals wird das passieren!

„Nicht wenn ich schneller bin!" Sein Gesicht hellte sich auf. Diego wurde neugierig. „Du willst sie zurück?" Wollte ich das denn? Ich wusste es selber nicht. „Ich schaue mal wie es läuft." Diego blickte mich arrogant an. „Glaubst du, dass sie dich noch will? Violetta lässt sich nicht alles gefallen. Sie mag das nicht, wenn du erst Schluss machst und sie dann zurück willst." Als ob Vilu den lieber will. Vielleicht ist es besser für uns, mal eine Pause zu haben, aber sie würde niemals so einen wie Diego gut finden. Er ist viel zu arrogant und selbstbezogen, anstatt ihr die Aufmerksamkeit zu geben, die sie verdient. „Wenigstens nutze ich sie nicht aus oder spiele mit ihren Gefühlen, so wie du!", sagte ich wütend. „Tue ich das denn?", fragte er. „Ich kenne dich, mach mir nichts vor!" Er hob unschuldig die Hände, wie ein Fußballspieler beim Faul. „Das lag nicht in meiner Absicht. Sie gefällt mir. Ihre Haare, ihre Augen, ihre Lippen... Ja, sie hat schöne Lippen. Schön weich und zart..." Ich verdrehte die Augen. Wenn er so von meiner Vilu redet, muss ich mich fast übergeben. „Ja, sie hat schöne Lippen und weißt du was? Küssen kann sie auch! Zu Schade, dass du das nie erleben wirst. Du bist nämlich überhaupt nicht ihr Typ." Diego gab nicht auf. Ich konnte ihm noch so viel erzählen, er wird immer denken, er wäre Violettas Traummann. „Wenn du meinst... Wir werden sehen, ob ich in den Genuss ihrer schönen Lippen komme." Ich ging einen Schritt auf ihn zu und sah ihn an. „Ja, das werden wir noch sehen.", sagte ich betont langsam. Ich ging einen Schritt zur Seite und verschwand. Wir ließen uns aber nicht aus den Augen... Dem werde ich es zeigen!




Dieletta- Alles könnte so einfach sein!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt