Kapitel 10: Überraschender Besuch

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...Diego! Ich riss für einen Moment meine Augen auf. Er sagte: „Hi" und biss sich auf die Lippen. Ich fuhr ihn an: „Diego, verschwinde. Wenn mein Vater dich sieht,..." Wenn man vom Teufel spricht... „Violetta!", sagte Papa. Nein... „Oh, Diego, wie schön, dass du gekommen bist." Was? „Es ist mir eine Freude, Señor German.", sprach Diego. Verdutzt sah ich zu, wie er eintrat und mein Vater erklärte: „Ich arbeite viel mit Diegos Stiefvater zusammen. Wir sind gut befreundet und als ich erfahren habe, dass sein Stiefsohn in Buenos Aires ist, habe ich ihn zum Essen eingeladen." Wir setzten uns und Olga brachte das Essen. Also aßen Papa, Diego und ich zusammen.

Ich war sehr ruhig, da ich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte. Sie scherzten und redeten während des ganzen Essens. Sie sprachen über alles Mögliche und lachten, dabei vergaßen sie manchmal zu essen. Anfangs fühlte ich mich ein wenig fehl am Platz, aber nach einer Weile redete ich auch mit. So hatte ich Diego noch gar nicht erlebt. Er war sehr höflich und nett. An diesem Abend wurde mir klar, dass er auch eine gute Seite hat und was für eine! Ich glaubte, wir könnten echt gute Freunde werden. „Darf ich hier zur Toilette gehen, Señor German?", fragte Diego höflich. „Natürlich, aber du darfst ruhig German zu mir sagen, wir sind doch hier unter Freunden!" - „Dankeschön."

Papa lächelte, er schien Diego echt zu mögen. „Das ist wirklich ein netter, junger Mann. Ich mag ihn. Also, wenn du und er..." Na super. Die Aussage überraschte mich, ich hatte bisher keine so gute Meinung von Diego. Beim letzten Satz unterbrach ich ihn: „Papa! Du weißt genau, dass ich mit Leon zusammen bin!" - „Ich weiß. Ich wollte doch nur sagen, dass wenn ihr zusammen kommen würdet, ich nichts dagegen hätte." Als er meinen Blick sah, fügte er noch hinzu: „Mit Leon bin ich auch einverstanden." Wow, so hatte ich meinen Papa noch nie erlebt. Diego muss ihn schwer beeindruckt haben. Ich war auch ein wenig beeindruckt... „Ja, ich hab es verstanden.", sagte ich als ich sah, dass Diego kam. Mein Papa bekam einen Anruf und ging kurz raus.

Diego und ich machten weiter, wo wir aufgehört haben. Wir scherzten und redeten bis mein Papa zurückkam. „Vilu ich muss los. Ich habe morgen früh ein wichtiges Treffen und da es etwas weiter weg ist, fahre ich jetzt schon hin und übernachte in einem Hotel. Morgen bin ich wieder da. Diego, du kannst gerne noch bleiben, wenn du willst." Mit diesen Worten ging er seine Sachen packen. Diego blickte zu Boden. „Ich soll dann wohl jetzt gehen, oder?", fragte er. Nein! Ich wollte nicht, dass er geht. Es war doch so ein schöner Abend und so hatte ich wenigstens noch Gesellschaft. „Nein, bitte bleib noch ein bisschen! Es ist doch gerade so schön." Er lächelte. Aber es war nicht dieses typische arrogante Lächeln, sondern das kam von Herzen. Ich sah jetzt einen vollkommen anderen Menschen in Diego. Ich wusste nicht, ob es an Papa lag, dass Diego seine gute Seite zeigt oder ob er nur bei Leon der Böse war. Papa kam mit einer gepackten Tasche die Treppe runter.

Dieletta- Alles könnte so einfach sein!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt