11. Kapitel

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Zwei Tage später:
Freitag, 23. Oktober.

Wir sitzen gerade in der Cafeteria und essen unser Frühstück. Mit 'wir' meine ich natürlich Cam, Gwen und mich. Ah, ja und Cole auch. Gott sei Dank, dass der gestrige Tag einigermaßen gut vergangen ist. Die Schule war recht langweilig und danach war ich nur mit Gwen einkaufen. Schließlich musste sie sich etwas schönes für ihr erstes Date mit Finn kaufen. Und heute ist es ja soweit.

"Habt ihr gesehen wie Miss. Baker mich angeguckt hat als ich gesagt habe, ich hätte gestern ihren Mann im Einkaufszentrum gesehen?", lacht Cameron. Ich schüttle den Kopf und beiße in mein Körnerbrötchen rein. "Ja, sie hat irgendwie komisch geguckt.", stimmt Gwen zu. Ihr blondes Haar hängt ihr über den Schultern und ihre goldenen Augen sind starr in Finn's Richtung gerichtet. Er sitzt mit seinen Freunden einen Tisch weiter.

Seine schwarzen lockigen Haare sind etwas länger und seine hellbraune Augen fangen an zu leuchten, als er zu Gwen schaut. Ich fühle mich schlecht, da ich die beide beobachte aber schließlich bin ich auch neugierig und will auch sichergehen, dass Finn's Interesse an Gwen auch ernst gemeint ist. Und wie es scheint ist es so. "Guckt sie nicht immer so?", Cole grinst. Sein typisches Macho Grinsen. "Ich meine nichts für ungut aber seitdem ich hier bin - und es sind gerade mal zwei Tage vergangen -,  habe ich sie immer so komisch gucken sehen.",

Ich verdrehe die Augen. "Um es erst einmal klar zu stellen; ich beschütze Miss. Baker nicht aber sie guckt nicht immer so komisch. Und außerdem hat sie keinen Mann!", sage ich an Cole, der neben mir sitzt, gewandt. Langsam gewöhne ich mich an seine Gesellschaft, doch trotz dessen habe ich noch heute vor zu schauen und zu beurteilen, wie er Fußball spielt. "Schleimerin, hätte Miss. Baker dies nur gehört!", Cameron verschränkt die Arme vor der Brust und zeigt mir seine Zunge. Sobald er bemerkt, dass Gwen die ganze Zeit flüchtige Blicke in Finn's Richtung wirft, funkelt er sie böse an.

"Sag mal, Gwen. Reicht es langsam mal nicht? Wir alle wissen, dass dein Schwarm so gut aussehend ist, was jedoch nicht heißt das er auch ein gutes Herz hat!", sprudeln die Worte aus seinem Mund. Ich verschlucke mich fast an meinem essen und Starre Cameron und Gwen, die sich gefasst hat und nun Cameron empört ansieht, mit einem offenem Mund an. "Was geht es dich überhaupt an, Cam!", sagt sie mit einer erhobenen Stimme.

Nein, das hat uns jetzt gerade gefehlt. Cameron und Gwen am streiten.

"Was es mich angeht? Ich sage dir was es mich angeht!", er erhebt sich von seinem Stuhl und ich tue es ihm gleich. "Cameron ...", setzte ich an, werde jedoch sofort von ihm unterbrochen.
"Nein, Faith. Lass mich etwas sagen.", er wendet seinen Blick von mir ab und seine Augen bohren sich in die von Gwen die zu ihm aufschaut.
"Weißt du warum es mich was angeht, Gwen? Du ... du bist meine Freundin und das letzte was ich will ist, dass du von irgendeinem Finn verletzt wirst. Aber weißt du was? Langsam wird es mir egal. Es reicht mir, dass du nicht schätzt wie viel ich für dich mache und schon immer gemacht habe. Es tut mir leid, dass du es nie gesehen hast und ich dachte ...", er hält inne und schüttelt dann den Kopf.

Verdammt, das sollte doch alles nicht so sein. Sonst hat es Cam ja auch nichts ausgemacht, wenn Gwen sich mit anderen Jungs getroffen hat. Ah, was rede ich da. Natürlich hat es ihm was ausgemacht, er wollte nur nichts sagen, weil er dachte sie würde glücklich sein.

Von Cameron geliebt zu werden ist Gwen's Geschenk, das sie nicht vor hat anzunehmen.

" ... das macht keinen Sinn mehr. Ich muss los, der Unterricht fängt gleich an.",

"Cameron!", versuche ich noch ein aller letztes mal, doch er bleibt stur und haut einfach ab. Ich schaue nach Links und sehe Cole, der sich ebenfalls erhebt. "Ich werde mit ihm reden. Mach dir keine sorgen um ihn.", er legt mir sanft eine Hand auf die Schulter und versucht einigermaßen zu Lächeln.

Ich nicke benommen mit dem Kopf. "Danke.", antworte ich knapp. Im nächsten Moment spüre ich nicht mehr die Hand auf meiner Schulter und weiß dabei ganz genau, dass Cole schon weg ist. "Faith ...", setzt Gwen an. Ich lasse meinen Hintern auf den Stuhl plumpsen, schaue sie dann aus meinen Augenwinkeln an. "Ich weiß, Gwen. Es ist nicht deine Schuld, ich weiß. Aber du musstest nicht so kalt zu ihm sein. Immerhin ist er unser Freund, jemand dem wir schon lange kennen ...", sie unterbricht mich schlagartig. "Natürlich ist er das. Ich verstehe ja, dass er und du sich sorgen um mich macht aber es ist mein Leben und Finn ist ein vernünftiger Junge, den ich vertraue. Er würde mir nicht wehtun, Fay, das weiß ich.",

"Schon klar, ich verstehe es.", sie lächelt mich an. "Danke.",

"Danke mir nicht. Los, lass uns zum Unterricht gehen. Wir haben jetzt Englisch, du natürlich mit Finn ...", mein Blick fällt auf Finn, der gerade in unsere Richtung kommt. "Hey, Mädels!", begrüßt er uns mit einem charmantem Lächeln. Während ich ein kurzes "Hallo", von mir gebe, dreht Gwen sich mit einem knallrotem Gesicht um. "Hi, Finn!", ich grinse über beide Ohren.

Lächerlich verliebt zu sein. Oder auf dem Weg verliebt zu sein.

"Gehen wir zusammen zu Englisch?",
"Äh, ja klar.", Gwen und Finn verlassen die Cafeteria nachdem sie sich von mir verabschieden. Ich stehe ebenfalls auf und mache mich auf dem Weg zum Englischraum. Zwei super spannende Stunden mit Mister. Montgomery. Sarkasmus lässt grüßen!

Als ich am Raum angekommen bin und die Klasse betrete, sehe ich Cole an seinem Platz sitzen. Zwei Plätze weiter sitzt Cameron, dessen Gesichtsausdruck emotionslos. Da Miss. Baker und Mister. Montgomery sich gut kennen, meinen sie wir sollen im Unterricht auf unseren Plätzen sitzen bleiben, es sei denn wir sind aus einer anderen Klasse, was bei mir ja nicht der Fall ist.

Ich eile zu meinem platzt und setzte mich auch schnellstmöglich hin, packe meine Sachen aus der Tasche und schaue zur Tafel, wo Mister. Montgomery gerade einen Satz aufschreibt.

Finding FaithWo Geschichten leben. Entdecke jetzt