39. Kapitel

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Mein Magen zieht sich zusammen und als Cole's Augen auf meinen hängen bleiben, stockt mir der Atem.
Seine Augen haben sich vergrößert und sein Gesichtsausdruck ist mehr oder weniger belustigt. "Baby, du bist niedlich.", bringt er in einem Flüsterton heraus. Ich bin ein bisschen verwirrt, warum er das jetzt gerade sagt, aber als sich ein breites Grinsen auf seinen Lippen bildet, ahne ich, dass ich knallrot geworden sein muss. Was für ein Mist auch!

"Danke.", sage ich genauso leise, wie er und lasse meinen Blick woanders hin schweifen. "Warum, weichst du meinem Blick aus?", seine Stimme ist hart und irgendwie versetzt es mir eine Gänsehaut. Schon wieder bringt er mein Selbstbewusstsein in eine schwarze Höhle, wo es lange nicht mehr rauskommen wird.

Irgendwie gebe ich nach und sehe ihn wieder an. Ich weiß, ich sollte es nicht tun aber bei ihm kann ich einfach nicht Nein, sagen. Sein Haar liegt auf seiner Stirn und verdeckt fast seine wunderschönen blauen Augen, die früher doch so ausdruckslos waren, was jedoch nicht mehr der Fall ist.

Jetzt scheinen sie viel lebendiger zu sein. Und das Haar sollte er sich auch schneiden.

"Ich li-", er unterbricht sich selbst und legt blitzschnell seine Lippen für einen kurzen Moment auf meine. "Dich.",

Was? Hat er es gerade ausgesprochen? Na ja, nicht ganz aber es hat mich tatsächlich umgehauen und ich bin einfach sprachlos, weil ich nicht weiß, ob ich etwas darauf antworten sollte. Liebe ich ihn schon? Meine Gefühle für ihn sind sehr stark aber ob sie so stark sind, dass ich es schon zugelassen habe, ihn zu lieben? Allem Anschein nach schon aber aussprechen will ich es nicht.

"Du-",
"Ich weiß, vergib mir bitte, wenn es unangenehm ist unter mir zu liegen aber ich kann dir nicht widerstehen, Baby.", schneidet er mir das Wort ab. Da wechselt er einfach das Thema, obwohl ich doch irgendwie darauf reagieren sollte. "Cole ich-", schon wieder werde ich unterbrochen und dafür könnte ich meinen Bruder und Hunter ohrfeigen. Ich will es ihm sagen. "Faith!", schreien beide von unten. Cole und ich tauschen erschrockene Blicke aus und dann räuspert er sich auch schnell. "Du bist nicht alleine?", er runzelt die Stirn.

Das kann kaum sein ernst sein, oder?

Ebenfalls runzle ich die Stirn und meine Augen haben sich zu Schlitzen verzogen. "Du bist durch das Fenster geklettert, Cole, und ich habe angenommen, dass du es gemacht hast, weil du gesehen hast, dass ich nicht alleine bin.",

"Nein ganz im Gegenteil. Ich habe angenommen, dass du alleine bist.",

"Warum bist du dann durch das Fenster gekommen, wenn du dir doch so sicher warst, ich wäre alleine zuhause?", frage ich, dabei streichelt er meine Wangen. "Faith!", ruft Hunter nach mir und seine Stimme kommt mir diesmal nicht so weit entfernt vor.

"Es ist so viel romantischer gewesen, meinst du es auch nicht?", ich kichere und nicke hastig. "Du musst mich aber jetzt bitte aufstehen, ja!", zische ich und schupse ihn von mir runter, sodass er auf den Boden fällt. Ups ... Ich dachte nicht, dass ich soviel Kraft hätte.

Cole stöhnt schmerzvoll auf und rappelt sich mit einem verzogenem Gesicht wieder auf. "Wofür war das denn?", will er seufzend wissen. Eigentlich gäbe es dafür wirklich sehr viele Gründe aber anstatt dies zu sagen, zucke ich nur mit den Schultern und ziehe ihn an der Hand in Richtung meines Schranks. "Was tust du!",

"Ich verstecke dich vor Nolan und Hunter, es sei denn du möchtest, dass sie dich gleich rausschmeißen.", erkläre ich ihm. Ich möchte, dass er hier bleibt und sei es auch die ganze Nacht."Nein, will ich nicht. Aber wieso sollte Nolan mich rauswerfen? Er mag mich doch.", antwortet er lässig und ich mache die Schranktür auf. "Ah, würde er dich immer noch mögen, wenn er wüsste, dass du seine Schwester mehr als nur oft küsst?", mit einem Ruck ziehe ich dir Schranktür zu. "Ich habe Angst!", ruft Cole beinahe. Schnell öffne ich diese Tür erneut und augenblicklich zieht er mich an der Hand und hinter mir fällt die sie dann wieder zu.

Es ist dunkel und alles, was ich spüren kann ist sein warmer Atem auf meinem Hals. "Mit dir ist es schon viel besser, Baby.", seine Finger fahren von meinen Handgelenken bis zu meinen Schultern hoch. Jede Stelle, an der er mich berührt, fängt an zu prickeln. "Bitte lass mich raus.", gebe ich leise von mir. Die Zimmertür wird aufgerissen und abrupt höre ich die Stimme meines Bruders und sollte er jetzt Cole und mich in meinem Kleiderschrank entdecken, wäre ich dran ... Oder eher gesagt Cole.

"Wo ist sie hin?", lacht Hunter. "Ich weiß es nicht aber das Fenster ist noch halb auf.", bemerkt Nolan ernst. Ich verfluche mich innerlich und habe den Drang mich selbst zu schlagen. Wie dumm bin ich? "Uh, dann ist sie wohl abgehauen ... Nein, aber im ernst, vielleicht solltest du sie anrufen, denn schließlich sah der Kerl gerade so aus, als würde die Sache, die er dringend mit ihr besprechen will, lebenswichtig sein.", erwidert er, woraufhin ich den Kopf schüttle. Was für ein Kerl? Ich kenne doch nicht viele Jungs, mit denen ich etwas zutun habe.

"Auf jeden Fall wird sie noch was von mir zu hören bekommen, weil sie gegangen ist, ohne mir etwas zu sagen. Und danach werde ich ihr von diesem Rider erzählen.", höre ich Nolan noch sagen, bevor er aus dem Zimmer rausgeht. Rider? Wer um alles in der Welt ist Rider? Ich umfasse die Klinke und öffne mit einem leichten Stups den Schrank und sofort dringt helles Licht hinein. Mein Blick fällt auf Cole der stocksteif dasteht und mich unverwandt mustert. Sein Kiefer ist angespannt und seine Hände ballt er immer wieder zu Fäusten. 

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